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Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 16, 6. Auflage 1975, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1962, Berlin/DDR. S. 243-287.

1. Korrektur.
Erstellt am .

Friedrich Engels

[Konspekt über] "Das Kapital" von Karl Marx. Erster Band

Geschrieben im Jahre 1868.
Nach der Handschrift.


ERSTES BUCH

Der Produktionsprozeß des Kapitals

ERSTES KAPITEL

Ware und Geld

I. Ware an sich

|245| Der Reichtum der Gesellschaften, in denen kapitalistische Produktion herrscht, besteht in Waren. Die Ware ist ein Ding, das Gebrauchswert hat; dieser existiert in allen Gesellschaftsformen, in der kapitalistischen Gesellschaft aber ist der Gebrauchswert zugleich der stoffliche Träger des Tauschwerts.

Der Tauschwert setzt ein tertium comparationis |zum Vergleich herangezogenes Drittes| voraus, woran er gemessen wird: die Arbeit, die gemeinsame gesellschaftliche Substanz der Tauschwerte, und zwar die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit, die in ihm vergegenständlicht ist.

Wie die Ware ein Zwieschlächtiges: Gebrauchswert und Tauschwert, so die in ihr enthaltene Arbeit doppelt bestimmt: einerseits als bestimmte produktive Tätigkeit, Weber, Schneiderarbeit etc. etc., "nützliche Arbeit", andrerseits als einfache Verausgabung menschlicher Arbeitskraft, niedergeschlagene abstrakte Arbeit. Erstere produziert Gebrauchswert, letztere Tauschwert, nur sie ist quantitativ vergleichbar (die Unterscheidungen von skilled |qualifizierter| und unskilled |unqualifizierter|, zusammengesetzter und einfacher Arbeit bestätigen dies).

Substanz des Tauschwerts also die abstrakte Arbeit, Größe desselben deren Zeitmaß. Nun noch die Form des Tauschwerts zu betrachten.

1. x Ware a = y Ware b, der Wert einer Ware ausgedrückt im Gebrauchswert einer andern ist ihr relativer Wert. Der Ausdruck der Äqui- |246| valenz zweier Waren ist die einfache Form des relativen Werts. In obiger Gleichung ist y Ware b das Äquivalent. In ihm erhält x Ware a seine Wertform im Gegensatz zu ihrer Naturalform, während y Ware b zugleich die Eigenschaft der unmittelbaren Austauschbarkeit erhält, selbst in seiner Naturalform. Der Tauschwert ist der Ware durch bestimmte historische Verhältnisse auf ihren Gebrauchswert aufgedrückt. Sie kann ihn daher nicht in ihrem eignen Gebrauchswert, sondern nur im Gebrauchswert einer andern Ware ausdrücken. Nur in der Gleichsetzung zweier konkreter Arbeitsprodukte tritt die Eigenschaft der in beiden enthaltenen konkreten Arbeit als abstrakt-menschliche Arbeit zutage, d.h. eine Ware kann sich nicht zu der in ihr selbst, wohl aber zu der in andren Warenarten enthaltenen konkreten Arbeit als bloßer Verwirklichungsform abstrakter Arbeit verhalten.

Die Gleichung x Ware a = y Ware b schließt notwendig in sich, daß x Ware a auch in andern Waren ausgedrückt werden kann, also

2. x Ware a = y Ware b = z Ware c = v Ware d = u Ware e = etc. etc. etc. Dies ist die entfaltete relative Wertform. Hier bezieht sich x Ware a nicht mehr auf eine, sondern auf alle Waren als bloße Erscheinungsformen der in ihr selbst dargestellten Arbeit. Sie führt aber durch bloße Umkehrung auf

3. die rückbezogene zweite Form des relativen Werts:

y Ware b = x Ware a

u Ware d = x Ware a

v Ware c = x Ware a

t Ware e = x Ware a

etc. etc.

Hier erhalten die Waren die allgemeine relative Wertform, in der sie alle von ihrem Gebrauchswerte abstrahieren und sich als Materiatur abstrakter Arbeit in x Ware a gleichsetzen. x Ware a ist die Gattungsform des Äquivalents für alle andern Waren, sie ist ihr allgemeines Äquivalent, die in ihr materialisierte Arbeit gilt ohne weiteres als Realisation der abstrakten Arbeit, als allgemeine Arbeit. Nun kann aber

4. jede Ware der Reihe die allgemeine Äquivalent-Rolle übernehmen, aber gleichzeitig nur immer eine derselben, da wenn alle Waren allgemeine äquivalente wären, jede die andern davon wieder ausschlösse. Form 3 ist nicht durch x Ware a hergestellt, sondern durch die andern Waren, objektiv. Also eine bestimmte Ware muß die Rolle übernehmen - zur Zeit, sie kann wechseln -, und erst dadurch wird die Ware vollständig Ware. Diese besondre Ware, mit deren Naturalform die allgemeine Äquivalentform verwächst, ist Geld.

|247| Die Schwierigkeit in der Ware liegt darin, daß sie, wie alle Kategorien der kapitalistischen Produktionsweise, ein persönliches Verhältnis unter sachlicher Hülle darstellt. Die Produzenten beziehen ihre verschiedenen Arbeiten aufeinander als allgemein menschliche Arbeit, indem sie ihre Produkte aufeinander beziehen als Waren - ohne diese Vermittlung der Sache bringen sie es nicht fertig. Das Verhältnis der Personen erscheint also als Verhältnis der Sachen.

Für eine Gesellschaft, worin die Warenproduktion vorherrscht, das Christentum, speziell der Protestantismus, die passende Religion.

II. Austauschprozeß der Ware

Daß die Ware Ware ist, beweist sie im Austausch. Die Eigner zweier Waren müssen den Willen haben, ihre resp. Waren auszutauschen, und sich also gegenseitig als Privateigentümer anerkennen. Dies Rechtsverhältnis, dessen Form der Vertrag, ist nur das Willensverhältnis, worin sich das ökonomische Verhältnis widerspiegelt. Der Inhalt desselben ist durch das ökonomische Verhältnis selbst gegeben. p. 45.

Die Ware ist Gebrauchswert für ihren Nichtbesitzer, Nichtgebrauchswert für ihren Besitzer. Daher das Bedürfnis des Austausches. Aber jeder Wareneigner will spezifische, für ihn nötige Gebrauchswerte eintauschen - soweit ist der Tausch ein individueller Prozeß. Andrerseits will er seine Ware als Wert realisieren, also in jeder beliebigen Ware, ob nun seine Ware für den Besitzer der andern Ware Gebrauchswert sei oder nicht. Soweit ist der Tausch für ihn ein allgemein gesellschaftlicher Prozeß. Aber derselbe Prozeß kann nicht für alle Wareneigner zugleich individuell und allgemein gesellschaftlich sein. Jedem Wareneigner gilt seine Ware als allgemeines Äquivalent, alle andren Waren aber als soviel besondre Äquivalente derselben. Da alle Warenbesitzer dasselbe tun, ist keine Ware allgemeines Äquivalent, und daher hat keine Ware auch allgemeine relative Wertform, worin sie sich als Werte gleichsetzen und als Wertgrößen vergleichen. Sie stehn sich daher überhaupt nicht als Waren gegenüber, sondern nur als Produkte. p. 47.

Die Waren können sich nur als Werte und daher als Waren aufeinander beziehen, indem sie sich gegensätzlich auf irgendeine andre Ware als allgemeines Äquivalent beziehn. Aber nur die gesellschaftliche Tat kann eine bestimmte Ware zum allgemeinen Äquivalent machen: Geld.

|248| Der immanente Widerspruch der Ware als unmittelbare Einheit von Gebrauchswert und Tauschwert, als Produkt nützlicher Privatarbeit ... und als unmittelbare gesellschaftliche Materiatur abstrakter menschlicher Arbeit, dieser Widerspruch ruht und rastet nicht, bis er sich zur Verdopplung der Ware in Ware und Geld gestaltet hat. p. 48.

Da alle andren Waren nur besondre Äquivalente des Geldes und Geld ihr allgemeines Äquivalent, so verhalten sie sich als besondre Waren zum Geld als der allgemeinen Ware. p. 51. Der Austauschprozeß gibt der Ware, die er in Geld verwandelt, nicht ihren Wert, aber ihre Wertform. p. 51. - Fetischismus: eine Ware scheint nicht erst Geld zu werden, weil die andern Waren allseitig ihre Werte in ihr darstellen, sondern sie scheinen umgekehrt ihre Werte in ihr darzustellen, weil sie Geld ist.

III. Das Geld oder die Warenzirkulation

A. Maß der Werte (Gold = Geld supponiert)

Geld als Wertmaß ist notwendige Erscheinungsform des immanenten Wertmaßes der Waren, der Arbeitszeit. Der einfache relative Wertausdruck der Waren in Geld x Ware a = y Geld ist ihr Preis. p. 55.

Der Preis der Ware, ihre Geldform, wird in vorgestelltem Geld ausgedrückt; Maß der Werte ist das Geld also nur als ideelles. p. 57.

Die Verwandlung von Wert in Preis einmal vollbracht, wird es technisch notwendig, das Maß der Werte weiter zu entwickeln zum Maßstab der Preise; d.h. ein Goldquantum wird fixiert, woran verschiedne Goldquanta gemessen werden. Dies ganz verschieden vom Maß der Werte, das selbst vom Wert des Goldes abhängt, dieser aber ist für den Maßstab der Preise gleichgültig. p. 59.

Die Preise in Rechennamen des Golds dargestellt, dient das Geld als Rechengeld.

Wenn der Preis als Exponent der Wertgröße der Ware Exponent ihres Austauschverhältnisses mit Geld ist, so folgt umgekehrt nicht, daß der Exponent ihres Austauschverhältnisses mit Geld notwendig der Exponent ihrer Wertgröße sei. Gesetzt, Umstände erlauben oder zwingen eine Ware über oder unter ihrem Wert zu verkaufen, so sind diese Verkaufspreise nicht ihrem Wert entsprechend, aber doch Preise der Ware, denn sie sind 1. ihre Wertform, Geld, und 2. Exponenten ihres Austauschverhältnisses mit Geld.

|249| Die Möglichkeit quantitativer Inkongruenz zwischen Preis und Wertgröße ist also in der Preisform selbst gegeben. Es ist dies kein Mangel dieser Form, sondern macht sie umgekehrt zur adäquaten Form einer Produktionsweise, worin sich die Regel nur als blindwirkendes Durchschnittsgesetz der Regellosigkeit durchsetzen kann. Die Preisform kann aber auch ... einen qualitativen Widerspruch beherbergen, so daß der Preis überhaupt aufhört, Wertausdruck zu sein ... Gewissen, Ehre etc. können ... durch ihren Preis die Warenform erhalten. p. 61.

Die Messung der Werte in Geld, die Preisform, schließt die Notwendigkeit der Veräußerung ein, die ideelle Preisgebung die wirkliche. Daher Zirkulation.

B. Zirkulationsmittel

a) Die Metamorphose der Waren

Einfache Form: W - G - W, deren stofflicher Inhalt = W - W. Tauschwert wird weggegeben und Gebrauchswert angeeignet.

a) Erste Phase: W - G = Verkauf, wozu zwei gehören, also die Möglichkeit des Nichtgelingens, resp. des Verkaufs unter dem Wert oder auch unter den Produktionskosten, wenn der gesellschaftliche Wert der Ware sich ändert. "Die Teilung der Arbeit verwandelt das Arbeitsprodukt in Ware und macht dadurch seine Verwandlung in Geld notwendig. Sie macht es zugleich zufällig, ob diese Transsubstantiation gelingt." p. 67. Doch hier das Phänomen rein zu betrachten. W - G setzt bei dem Inhaber des G (falls er nicht Goldproduzent ist) voraus, daß er sein G gegen andre W vorher eingetauscht hat: es ist also für den Käufer nicht nur umgekehrt = G - W, sondern setzt bei ihm einen früheren Verkauf voraus, usw., so daß wir in einer unendlichen Reihe von Käufen und Verkäufen stehen.

b) Dasselbe findet statt bei der zweiten Phase, G - W, Kauf, der zu gleich für den andern Beteiligten Verkauf ist.

g) Der Gesamtprozeß also ein Kreislauf von Käufen und Verkäufen. Warenzirkulation. Diese ganz verschieden vom unmittelbaren Produktenaustausch; erstens werden die individuellen und lokalen Schranken des unmittelbaren Produktenaustauschs durchbrochen und der Stoffwechsel der menschlichen Arbeit vermittelt, andrerseits zeigt sich hier schon, daß der ganze Prozeß von gesellschaftlichen Naturzusammenhängen bedingt ist, die von den Handelnden unabhängig sind. p. 72. Der einfache Austausch |250| erlosch in dem einen Austauschakt, wo jeder den Nichtgebrauchswert gegen Gebrauchswert austauscht, die Zirkulation geht unendlich voran.

p. 73. Hier das falsche ökonomische Dogma: die Warenzirkulation bedinge ein notwendiges Gleichgewicht der Käufe und Verkäufe, weil jeder Kauf auch Verkauf und vice versa - womit gesagt werden soll, jeder Verkäufer bringe auch seinen Käufer mit zu Markt. 1. Kauf und Verkauf sind einerseits ein identischer Akt zweier polarisch entgegengesetzter Personen, andrerseits zwei polarisch entgegengesetzte Akte einer Person. Die Identität von Kauf und Verkauf schließt daher ein, daß die Ware nutzlos ist, wenn sie nicht verkauft wird, und ebenso, daß dieser Fall eintreten kann. 2. W - G als Teilprozeß ist zugleich ein selbständiger Prozeß und schließt ein, daß der Erwerber des G den Zeitpunkt wählen kann, wo er dies G wieder in W verwandelt. Er kann warten. Die innere Einheit der selbständigen Prozesse W - G und G - W bewegt sich eben wegen Selbständigkeit dieser Prozesse in äußeren Gegensätzen, und wenn die Verselbständigung dieser abhängigen Prozesse eine gewisse Grenze erreicht, macht sich die Einheit geltend durch eine Krise. Deren Möglichkeit also schon hier gegeben.

Als Vermittler der Warenzirkulation ist das Geld Zirkulationsmittel.

b) Umlauf des Geldes

Das Geld vermittelt für jede individuelle Ware den Eintritt in und den Austritt aus der Zirkulation; es selbst bleibt immer drin. Obwohl daher bloßer Ausdruck der Warenzirkulation, erscheint doch die Warenzirkulation als Resultat der Geldzirkulation. Da das Geld stets in der Zirkulationssphäre bleibt, ist die Frage, wieviel Geld in ihr vorhanden ist.

Die Masse des zirkulierenden Geldes ist bestimmt durch die Preissumme der Waren (bei gleichbleibendem Geldwert), und diese durch die in der Zirkulation begriffne Warenmasse. Diese Warenmasse als gegeben gesetzt, fluktuiert die zirkulierende Geldmasse mit den Preisschwankungen der Waren. Da nun stets ein und dasselbe Geldstück eine Anzahl Geschäfte nacheinander vermittelt in einer gegebnen Zeit, so ist für einen gegebnen Zeitabschnitt Preissumme der Waren/Umlaufsanzahl eines Geldstücks = Masse des als Zirkulationsmittel funktionierenden Geldes. p. 80.

Daher kann Papiergeld Goldgeld verdrängen, wenn es in eine gesättigte Zirkulation geworfen wird.

Da im Geldumlauf nur der Zirkulationsprozeß der Waren erscheint, so auch in seiner Geschwindigkeit die ihres Formwechsels, in seiner Stockung |251| die Trennung des Kaufs vom Verkauf, die Stockung des gesellschaftlichen Stoffwechsels. Woher diese Stockung entspringt, ist natürlich der Zirkulation nicht anzusehen, sie zeigt nur das Phänomen selbst. Der Philister erklärt es sich aus mangelnder Quantität der Zirkulationsmittel. p. 81.

Ergo: 1. Bei gleichbleibenden Warenpreisen steigt die zirkulierende Geldmasse, wenn die zirkulierende Warenmasse steigt oder der Geldumlauf langsamer wird; und fällt vice versa.

2. Bei allgemein steigenden Warenpreisen bleibt die zirkulierende Geldmasse gleich, wenn die Warenmasse abnimmt oder die Zirkulationsgeschwindigkeit zunimmt im selben Verhältnis.

3. Bei allgemein fallenden Warenpreisen umgekehrt von 2.

Im allgemeinen ergibt sich ein ziemlich konstanter Durchschnitt, der fast nur durch Krisen bedeutende Abweichungen erfährt.

c) Münze - Wertzeichen

Der Maßstab der Preise wird durch den Staat festgestellt; so auch die Bezeichnung des Namens für das bestimmte Goldstück - die Münze, und seine Anfertigung. Auf dem Weltmarkt wird die resp. Nationaluniform wieder ausgezogen (vom Schlagschatz wird hier abstrahiert), so daß Münze und Barren sich nur durch die Form unterscheiden. - Aber die Münze verschleißt im Umlauf, Gold als Zirkulationsmittel differiert von Gold als Maßstab der Preise, die Münze wird mehr und mehr Symbol ihres offiziellen Gehalts.

Hiermit die Möglichkeit latent gegeben, das Metallgeld durch Marken oder Symbole zu ersetzen. Daher 1. Scheidemünze aus Kupfer- oder Silbermarken, deren Festsetzung gegenüber dem reellen Goldgeld durch Beschränkung der Quantität, in der sie legal tender |gesetzliches Zahlungsmittel| sind, verhindert wird. Ihr Gehalt rein willkürlich durchs Gesetz bestimmt und ihre Münzfunktion wird dadurch unabhängig von ihrem Wert. Daher der Fortschritt möglich zu ganz wertlosen Zeichen. - 2. Papiergeld, d.h. Staatspapiergeld mit Zwangskurs (Kreditgeld hier noch nicht zu behandeln). Soweit dies Papiergeld anstatt Goldgeld wirklich zirkuliert, ist es den Gesetzen der Goldzirkulation unterworfen. Nur das Verhältnis, in dem Papier Gold ersetzt, kann Gegenstand eines besondren Gesetzes sein, und dies ist: daß die Ausgabe des Papiergeldes auf die Quantität zu beschränken, in der das von ihr dargestellte Gold wirklich zirkulieren müßte. Zwar schwankt der Sättigungs- |252| grad der Zirkulation, aber überall stellt sich ein erfahrungsmäßiges Minimum heraus, unter das er nie fällt. Dies Minimum kann ausgegeben werden. Darüber hinaus wird beim Sinken des Sättigungsgrads aufs Minimum ein Teil sofort überschüssig. In solchem Fall stellt das gesamte Papierquantum innerhalb der Warenwelt dennoch nur die durch ihre immanenten Gesetze bestimmte, also auch allein repräsentierbare Goldquantität vor. Beträgt also die Papiermasse das Doppelte der absorbierten Goldmasse, so depreziiert sich jedes Papierstück auf den halben Nominalwert. Grade wie wenn das Gold in seiner Funktion als Maß der Preise, in seinem Wert, verändert wäre. p. 89.

C. Geld

a) Schatzbildung

Mit der ersten Entwicklung der Warenzirkulation selbst entwickelt sich die Notwendigkeit und die Leidenschaft, das Produkt von W - G = das G festzuhalten; aus bloßer Vermittlung des Stoffwechsels wird ihr Formwechsel Selbstzweck. Geld versteinert zum Schatz, der Warenverkäufer wird Schatzbildner. p. 91. Diese Form vorherrschend grade in den Anfängen der Warenzirkulation. Asien. Mit weitrer Entwicklung der Warenzirkulation muß jeder Warenproduzent sich den nervus rerum, das gesellschaftliche Faustpfand - G sichern. So entstehn überall hoards |Schätze|. Die Entwicklung der Warenzirkulation vermehrt die Macht des Geldes, der stets schlagfertigen, absolut gesellschaftlichen Form des Reichtums. p. 92. Der Trieb der Schatzbildung ist von Natur schrankenlos. Qualitativ oder seiner Form nach ist das Geld schrankenlos, d.h. allgemeiner Repräsentant des stofflichen Reichtums, weil in jede Ware unmittelbar umsetzbar. Quantitativ ist jede wirkliche Geldsumme aber beschränkt, daher auch nur Kaufmittel von beschränkter Wirkung. Dieser Widerspruch treibt die Schatzbildung stets von neuem zurück zur Sisyphusarbeit der Akkumulation.

Daneben die Akkumulation von Gold und Silber in plate |Gegenständen|, zugleich neuer Markt für diese Metalle, zugleich latente Geldquelle.

Die Schatzbildung dient als Ab- und Zufuhrkanal des zirkulierenden Geldes bei den steten Schwankungen des Sättigungsgrades der Zirkulation.

b) Zahlungsmittel

|253| Mit der Ausbildung der Warenzirkulation treten neue Verhältnisse ein: die Veräußerung der Ware kann von der Realisierung ihres Preises zeitlich getrennt sein. Die Waren erfordern verschiedne Zeitdauer zu ihrer Produktion, werden in verschiedner Jahreszeit produziert, manche müssen nach entfernten Märkten versandt werden usw. A kann daher Verkäufer sein, ehe B, der Käufer, zahlungsfähig ist. - Die Praxis regelt so die Zahlungsbedingungen, A wird Gläubiger, B Schuldner, Geld wird Zahlungsmittel. Das Verhältnis von Gläubiger und Schuldner wird also schon antagonistischer. (Es kann auch unabhängig von der Warenzirkulation auftreten, z.B. im Altertum und Mittelalter.) p. 97.

In diesem Verhältnis fungiert Geld 1. als Wertmaß in der Preisbestimmung der verkauften Ware, 2. als ideelles Kaufmittel. Beim Schatz wurde G der Zirkulation entzogen, hier beim Zahlungsmittel tritt G in die Zirkulation, aber erst nachdem W aus ihr ausgetreten ist. Der schuldige Käufer verkauft, um zahlen zu können, oder er wird subhastiert. G wird also jetzt Selbstzweck des Verkaufs, durch eine den Verhältnissen des Zirkulationsprozesses selbst entspringende gesellschaftliche Notwendigkeit. p. 97, 98.

Die Ungleichzeitigkeit der Käufe und Verkäufe, die die Funktion des Geldes als Zahlungsmittel hervorrufen, bringen gleichzeitig eine Ökonomie der Zirkulationsmittel zustande, die Konzentration der Zahlungen an einem bestimmten Ort, Virements in Lyon im Mittelalter eine Art von Clearing house, wo nur der Saldo der gegenseitigen Forderungen gezahlt. p. 98.

Soweit sich die Zahlungen ausgleichen, funktioniert das Geld nur ideell als Rechengeld oder Maß der Werte. Soweit wirkliche Zahlungen zu verrichten, tritt es nicht als Zirkulationsmittel auf, als nur verschwindende und vermittelnde Form des Stoffwechsels, sondern als die individuelle Inkarnation der gesellschaftlichen Arbeit, als selbständiges Dasein des Tauschwerts, als absolute Ware. Dieser unvermittelte Widerspruch eklatiert in dem Moment der Produktions- und Handelskrisen, der Geldkrise heißt. Sie ereignet sich nur, wo die prozessierende Kette der Zahlungen und ein künstliches System ihrer Ausgleichung völlig entwickelt sind. Mit allgemeineren Störungen dieses Mechanismus, woher sie immer entspringen mögen, springt das Geld plötzlich und unvermittelt aus der nur ideellen Gestalt des Rechengeldes in hartes Geld um, es wird unersetzlich durch profane Waren. p. 99.

Das Kreditgeld entspringt aus der Funktion des Geldes als Zahlungsmittel, die Schuldzertifikate zirkulieren selbst wieder zur Übertragung der Schuldforderungen. Mit dem Kreditwesen dehnt sich wieder die Funktion |254| des Geldes als Zahlungsmittel aus, als solches erhält es eigene Existenzformen, in denen es die Sphäre der großen Handelstransaktionen behaust, während die Münze hauptsächlich in die Sphäre des Kleinhandels zurückgedrängt wird. p. 101.

Bei gewisser Höhe und Umfang der Warenproduktion greift die Funktion des Geldes als Zahlungsmittel über die Sphäre der Warenzirkulation hinaus, es wird allgemeine Ware der Kontrakte. Renten, Steuern etc. verwandeln sich aus Naturallieferung in Geldzahlungen. Vgl. Frankreich unter Ludwig XIV. (Boisguillebert und Vauban), dagegen Asien, Türkei, Japan etc. p. 102.

Die Entwicklung des Geldes zum Zahlungsmittel ernötigt Geldakkumulation für die Verfalltage - die als selbständige Bereicherungsform in der weiteren gesellschaftlichen Entwicklung verschwindende Schatzbildung taucht wieder auf als Reservefonds der Zahlungsmittel. p. 103.

c) Weltgeld

Im Weltverkehr werden die lokalen Formen von Münze, Scheidemünze, Wertzeichen abgestreift, und nur die Barrenform des Geldes gilt als Weltgeld. Erst auf dem Weltmarkt funktioniert das Geld in vollem Umfang als die Ware, deren Naturalform zugleich unmittelbar gesellschaftliche Verwirklichungsform der menschlichen Arbeit in abstracto ist. Seine Daseinsweise wird seinem Begriff adäquat. p. 104 (Details 105).

ZWEITES KAPITEL

Verwandlung von Geld in Kapital

1. Allgemeine Formel des Kapitals

|255| Die Warenzirkulation ist der Ausgangspunkt des Kapitals, Warenproduktion, Warenzirkulation und deren Entwicklung, Handel sind daher überall die historischen Voraussetzungen, unter denen das Kapital entsteht. Von der Schöpfung des modernen Welthandels und Weltmarktes im 16. Jahrhundert datiert die moderne Lebensgeschichte des Kapitals. p. 106.

Nur die ökonomischen Formen betrachtet, die die Warenzirkulation erzeugt, ist ihr letztes Produkt das Geld, und dies ist die erste Erscheinungsform des Kapitals. Historisch tritt das Kapital dem Grundeigentum stets zuerst als Geldvermögen entgegen, Kaufmannskapital oder Wucherkapital, und noch jetzt betritt jedes neue Kapital die Bühne in der Gestalt von Geld, das sich durch bestimmte Prozesse in Kapital verwandeln soll.

Geld als Geld und Geld als Kapital unterscheiden sich zuerst nur durch ihre verschiedene Zirkulationsform. Neben W - G - W kommt auch die Form G - W - G vor, kaufen, um zu verkaufen. Geld, das in seiner Bewegung diese Zirkulationsform beschreibt, wird Kapital, ist an sich (d.h. seiner Bestimmung nach) schon Kapital.

Das Resultat von G - W - G ist G - G, indirekter Austausch von Geld gegen Geld. Ich kaufe für 100 Pfd.St. Baumwolle und verkaufe sie für 110 Pfd.St. und habe schließlich 100 Pfd.St. gegen 110 Pfd.St. ausgetauscht, Geld gegen Geld.

Wenn dieser Prozeß in seinem Resultat denselben Geldwert herausbringt, der ursprünglich hineingeworfen, 100 Pfd.St. aus 100 Pfd.St., so wäre er absurd. Aber ob der Kaufmann aus seinen 100 Pfd.St. 100 Pfd.St., |256| 110, oder bloß 50 Pfd.St. realisiert, so hat sein Geld doch eine eigentümliche, von der der Warenzirkulation W - G - W ganz verschiedne Bewegung beschrieben. Aus der Betrachtung der Formunterschiede dieser Bewegung von W - G - W wird sich auch der inhaltliche Unterschied ergeben.

Die beiden Phasen des Prozesses sind jede dieselbe wie bei W - G - W. Aber im Gesamtverlauf ist ein großer Unterschied. In W - G - W bildet das Geld den Vermittler, Ware Ausgang und Schluß; hier ist W Vermittler, G Ausgang und Schluß. In W - G - W wird das Geld definitiv ausgegeben, in G - W - G nur vorgeschossen, es soll wiedererlangt werden. Es fließt zu seinem Ausgangspunkt zurück - also hier schon ein sinnlich wahrnehmbarer Unterschied der Zirkulation von Geld als Geld und der von Geld als Kapital.

In W - G - W kann das Geld nur durch die Wiederholung des Gesamtprozesses zu seinem Ausgangspunkt zurückfließen, durch den Verkauf frischer Waren; der Rückfluß ist also vom Prozeß selbst unabhängig. Dagegen bei G - W - G ist er von vornherein bedingt durch die Anlage des Prozesses, der unkomplett ist, falls er nicht gelingt. p. 110.

W - G - W hat zum Endzweck Gebrauchswert, G - W - G den Tauschwert selbst.

In W - G - W haben beide Extreme dieselbe ökonomische Formbestimmtheit. Sie sind beide Waren und von gleicher Wertgröße. Aber sie sind zugleich qualitativ verschiedne Gebrauchswerte, und der Prozeß hat zu seinem Inhalt den gesellschaftlichen Stoffwechsel. - Bei G - W - G scheint die Operation auf den ersten Blick tautologisch, inhaltslos. 100 Pfd. St. gegen 100 Pfd.St. austauschen und noch auf einem Umweg scheint absurd. Eine Geldsumme kann sich von einer andern nur durch ihre Größe unterscheiden; G - W - G erhält seinen Inhalt daher nur durch die quantitative Verschiedenheit der Extreme. Der Zirkulation wird mehr Geld entzogen, als man in sie geworfen hatte. Die für 100 Pfd.St. gekaufte Baumwolle wird verkauft z.B. zu 100 Pfd.St. + 10 Pfd.St, der Prozeß erhält also die Formel G - W - G', wo G' = G + DG. Dies DG, dies Inkrement ist Mehrwert. Der ursprünglich vorgeschoßne Wert erhält sich nicht nur in der Zirkulation, sondern er setzt sich einen Mehrwert zu, er verwertet sich, und diese Bewegung verwandelt Geld in Kapital.

Bei W - G - W kann zwar auch Wertverschiedenheit der Extreme bestehn, aber diese ist für diese Zirkulationsform rein zufällig, und W - G - W wird nicht absurd, wenn die Extreme wertgleich sind - im Gegenteil, dies ist vielmehr Bedingung des normalen Verlaufs.

|257| Die Wiederholung von W - G - W findet Maß und Ziel an einem außer ihm liegenden Endzweck, der Konsumtion, der Befriedigung bestimmter Bedürfnisse. In G - W - G dagegen sind Anfang und Ende dasselbe, Geld, und dadurch schon die Bewegung endlos. Allerdings ist G + DG verschiedne Quantität von G, aber doch auch bloß eine beschränkte Geldsumme; würde sie verausgabt, so hörte sie auf Kapital zu sein; würde sie der Zirkulation entzogen, so bliebe sie als Schatz stationär. Ist das Bedürfnis der Verwertung des Werts einmal gegeben, so existiert es so gut für G' wie für G, und die Bewegung des Kapitals ist maßlos, weil ihr Ziel am Ende des Prozesses ebenso unerreicht ist wie am Anfang. p. 111-113. Als Träger dieses Prozesses wird der Geldbesitzer Kapitalist.

Wenn der Tauschwert in der Warenzirkulation höchstens zur selbständigen Form gegenüber dem Gebrauchswert der Ware heranreift, so stellt er sich hier plötzlich dar als eine prozessierende, sich selbst bewegende Substanz, für welche Ware und Geld bloße Formen. Ja, er unterscheidet sich als ursprünglicher Wert von sich selbst als Mehrwert. Er wird prozessierendes Geld und als solches Kapital. p. 116.

G - W - G' scheint zwar nur dem Kaufmannskapital eigne Form. Aber auch das industrielle Kapital ist Geld, das sich in Ware verwandelt und durch deren Verkauf in mehr Geld rückverwandelt. Akte, die etwa zwischen Kauf und Verkauf, außerhalb der Zirkulationssphäre vorgehn, ändern hieran nichts. Im zinstragenden Kapital endlich stellt sich der Prozeß unvermittelt G - G' dar, Wert, der gleichsam größer ist als er selbst. p. 117.

II. Widersprüche der allgemeinen Formel

Die Zirkulationsform, wodurch Geld zum Kapital wird, widerspricht allen bisherigen Gesetzen über die Natur der Ware, des Werts, des Geldes und der Zirkulation selbst. Kann der rein formelle Unterschied der umgekehrten Reihenfolge dies bewirken?

Noch mehr. Diese Umkehrung existiert nur für eine der drei handelnden Personen. Ich kaufe als Kapitalist Ware von A und verkaufe sie wieder an B, A und B treten nur als einfache Käufer und Verkäufer von Waren auf. In jedem der zwei Fälle stehe ich ihnen nur als einfacher Geldbesitzer oder Warenbesitzer gegenüber, dem einen als Käufer oder Geld, dem andern als Verkäufer oder Ware, aber keinem gegenüber als Kapitalist, oder als |258| Repräsentant von etwas, das mehr als Geld oder Ware. ist. Für A begann das Geschäft mit einem Verkauf, für B endigte es mit einem Kauf, also ganz wie in der Warenzirkulation. Auch könnte, wenn ich das Recht auf Mehrwert auf die umgekehrte Reihenfolge stütze, A an B direkt verkaufen, und die Chance des Mehrwerts fällt weg.

Angenommen A und B kaufen voneinander Waren direkt. Was Gebrauchswert angeht, können beide gewinnen, A kann sogar mehr von seiner Ware produzieren als B in derselben Zeit produzieren könnte und vice versa, wobei wieder beide gewinnen. Aber anders mit dem Tauschwert. Hier werden gleiche Wertgrößen gegeneinander ausgetauscht, auch wenn das Geld als Zirkulationsmittel dazwischentritt. p. 119.

Abstrakt betrachtet geht in der einfachen Warenzirkulation außer dem Ersatz eines Gebrauchswerts durch einen andern, nur ein Formwechsel der Ware vor. Sofern sie nur einen Formwechsel ihres Tauschwerts bedingt, bedingt sie, wenn das Phänomen rein vorgeht, Austausch von Äquivalenten. Waren können zwar zu Preisen verkauft werden, die von ihren Werten abweichen, aber nur wenn das Gesetz des Warenaustausches verletzt wird. In seiner reinen Gestalt ist er ein Austausch von Äquivalenten, also kein Mittel sich zu bereichern. p. 120.

Daher der Irrtum aller Versuche, den Mehrwert aus der Warenzirkulation abzuleiten. Condillac p.121, Newman p. 122.

Nehmen wir aber an, daß der Austausch nicht rein vorgeht, daß Nicht-Äquivalente ausgetauscht werden. Nehmen wir an, daß jeder Verkäufer seine Waren 10% über dem Wert verkauft. Bleibt alles gleich, was jeder als Verkäufer verdient, verliert er als Käufer wieder. Ganz als ob der Geldwert sich um 10% verändert hätte. Ebenso wenn die Käufer alles 10% unter dem Wert kauften. p. 123 (Torrens).

Die Annahme, daß der Mehrwert aus einem Aufschlag auf die Preise entsteht, setzt voraus, daß eine Klasse besteht, die kauft ohne zu verkaufen, d.h. konsumiert ohne zu produzieren, der beständig umsonst Geld zufließt. Dieser Klasse die Waren über dem Wert verkaufen, heißt nur, umsonst weggegebenes Geld sich zum Teil zurückschwindeln. (Kleinasien und Rom.) Dabei bleibt der Verkäufer doch stets geprellt und kann dabei nicht reicher werden, Mehrwert bilden.

Nehmen wir den Fall der Prellerei an. A verkauft an B Wein - Wert 40 Pfd.St. gegen Getreide Wert 50. A hat 10 verdient. Aber A + B haben doch nur zusammen 90, A hat 50 und B nur noch 40. Wert ist übertragen, aber nicht geschaffen. Die Gesamtheit der Kapitalistenklasse eines Landes kann sich nicht selbst übervorteilen. p. 126.

|259| Also: Werden Äquivalente ausgetauscht, so entsteht kein Mehrwert, und werden Nichtäquivalente ausgetauscht, so entsteht auch kein Mehrwert. Die Warenzirkulation schafft keinen neuen Wert.

Daher bleiben die ältesten und populärsten Formen des Kapitals, Handels- und Wucherkapital, hier unberücksichtigt. Soll die Verwertung des Handelskapitals nicht aus bloßer Prellerei erklärt werden, so gehören dazu viele, hier noch fehlende Mittelglieder. Noch mehr bei Wucher- und zinstragendem Kapital. Später werden sich beide als abgeleitete Formen zeigen sowie auch, warum sie historisch vor dem modernen Kapital auftreten.

Der Mehrwert kann also nicht aus der Zirkulation entspringen. Aber außer ihr? Außer ihr ist der Warenbesitzer einfacher Produzent seiner Ware, deren Wert von der nach einem bestimmten gesellschaftlichen Gesetz gemessenen Größe seiner darin enthaltenen eignen Arbeit abhängt; dieser Wert wird in Rechengeld ausgedrückt, z.B. in einem Preis von 10. Aber dieser Wert ist nicht zugleich ein Wert von 11 Pfd.St.; seine Arbeit schafft Werte, aber keine sich verwertenden Werte. Sie kann vorhandenem Wert mehr Wert zusetzen, aber dies geschieht nur durch Zusatz von mehr Arbeit. Also kann der Warenproduzent, außerhalb der Zirkulationssphäre, ohne mit andren Warenbesitzern in Berührung zu kommen, keinen Mehrwert produzieren.

Kapital muß daher in der Warenzirkulation und zugleich nicht in ihr entspringen. p. 128.

Also: Die Verwandlung des Geldes in Kapital ist auf Grundlage der dem Warenaustausch immanenten Gesetze zu entwickeln, so daß der Austausch von äquivalenten als Ausgangspunkt gilt. Unser nur noch als Kapitalistenraupe vorhandner Geldbesitzer muß die Waren zu ihrem Wert kaufen, zu ihrem Wert verkaufen und dennoch am Ende des Prozesses mehr Wert hinausziehen, als er hineinwarf. Seine Schmetterlingsentfaltung muß in der Zirkulationssphäre und muß nicht in ihr vorgehn. Dies sind die Bedingungen des Problems. Hic Rhodus, hic salta! p. 129.

III. Kauf und Verkauf der Arbeitskraft

Die Wertveränderung des Geldes, das sich in Kapital verwandeln soll, kann nicht am Geld selbst vorgehn, da es im Kauf nur den Preis der Ware realisiert, und andrerseits, solange es Geld bleibt, seine Wertgröße nicht |260| ändert, und im Verkauf ebenfalls die Ware bloß aus ihrer Naturalform in ihre Geldform verwandelt. Die Veränderung muß also vorgehn an der Ware des G - W - G; aber nicht mit ihrem Tauschwert, da Äquivalente ausgetauscht werden, sondern sie kann erst entspringen aus ihrem Gebrauchswert als solchem, d.h. aus ihrem Verbrauch. Dazu ist eine Ware erforderlich, deren Gebrauchswert die Eigenschaft hat, Quelle von Tauschwert zu sein - und diese existiert: die Arbeitskraft. p. 130.

Damit der Geldbesitzer aber die Arbeitskraft als Ware auf dem Markt vorfinde, muß sie von ihrem eignen Besitzer verkauft, also als freie Arbeitskraft sein. Da beide, Käufer und Verkäufer, als Kontrahenten juristisch gleiche Personen sind, muß die Arbeitskraft nur zeitweilig verkauft werden, da bei Verkauf en bloc der Verkäufer kein Verkäufer mehr bleibt, sondern selbst Ware wird. Dann aber muß der Besitzer, statt Waren verkaufen zu können, in denen seine Arbeit vergegenständlicht ist, vielmehr in der Lage sein, seine Arbeitskraft selbst als Ware verkaufen zu müssen. p. 131.

Zur Verwandlung von Geld in Kapital muß der Geldbesitzer also den freien Arbeiter auf dem Warenmarkt vorfinden, frei in dem Doppelsinn, daß er als freie Person über seine Arbeitskraft verfügt als seine Ware, und daß er andrerseits andre Waren nicht zu verkaufen hat, los und ledig, frei ist von allen zur Verwirklichung seiner Arbeitskraft nötigen Sachen. p. 132.

Beiläufig ist das Verhältnis von Geldbesitzer und Arbeitskraftbesitzer nicht ein natürliches oder allen Zeiten gemeinsames gesellschaftliches, sondern ein historisches, das Produkt vieler ökonomischer Umwälzungen. So haben auch die bisher betrachteten ökonomischen Kategorien ihren geschichtlichen Stempel. Um Ware zu werden, darf das Produkt nicht mehr als unmittelbares Subsistenzmittel produziert werden. Die Masse der Produkte kann Warenform erst annehmen innerhalb einer bestimmten, der kapitalistischen Produktionsweise, obwohl Warenproduktion und Zirkulation schon stattfinden können, wo die Masse der Produkte nie Ware wird. Geld ditto kann zu allen Perioden existieren, die eine gewisse Höhe der Warenzirkulation erreicht haben; die besondren Geldformen, vom bloßen Äquivalent zum Weltgeld, setzen verschiedne Stufen der Entwicklung voraus, trotzdem kann eine sehr schwach entwickelte Warenzirkulation sie alle hervorbringen. Dagegen Kapital entsteht nur unter obiger Bedingung, und diese eine Bedingung schließt eine Weltgeschichte ein. p. 133.

Die Arbeitskraft hat einen Tauschwert, der bestimmt wird wie der aller andren Waren: durch die zu ihrer Produktion, also auch Reproduktion, nötige Arbeitszeit. Der Wert der Arbeitskraft ist der Wert der zur Erhaltung ihres Besitzers nötigen Lebensmittel, und zwar zu seiner Erhaltung in |261| normaler Arbeitsfähigkeit. Diese richtet sich nach Klima, nach Naturbedingungen etc. wie nach dem historisch in jedem Land gegebenen standard of life |Lebensstandard|. Sie wechseln, sind aber für ein bestimmtes Land und für eine bestimmte Epoche gegeben. Ferner schließt sie die Lebensmittel der Ersatzmänner, d.h. der Kinder, ein, so daß die Race dieser eigentümlichen Warenbesitzer sich verewigt. Ferner, bei geschickter Arbeit, die Bildungskosten. p. 135.

Minimalgrenze des Werts der Arbeitskraft ist der Wert der physisch unentbehrlichen Lebensmittel. Sinkt der Preis der Arbeitskraft auf dies Minimum, so sinkt er unter ihren Wert, da dieser normale Güte der Arbeitskraft, nicht verkümmerte, voraussetzt. p. 136.

Die Natur der Arbeit schließt ein, daß die Arbeitskraft erst nach Abschluß des Kontrakts verbraucht wird, und da bei solchen Waren das Geld meist Zahlungsmittel ist, wird sie in allen Ländern kapitalistischer Produktionsweise erst gezahlt, nachdem sie geleistet ist. überall also kreditiert der Arbeiter dem Kapitalisten. p. 137, 138.

Der Konsumtionsprozeß der Arbeitskraft ist zugleich der Produktionsprozeß von Ware und von Mehrwert, und diese Konsumtion geschieht außerhalb der Sphäre der Zirkulation. p. 140.

DRITTES KAPITEL

Produktion des absoluten Mehrwerts

I. Arbeitsprozeß und Verwertungsprozeß

|262| Der Käufer der Arbeitskraft konsumiert sie, indem er den Verkäufer arbeiten läßt. Diese Arbeit, um Ware darzustellen, stellt zunächst Gebrauchswerte dar und ist in dieser Eigenschaft unabhängig von dem spezifischen Verhältnis zwischen Kapitalist und Arbeiter ... Beschreibung des Arbeitsprozesses als solchen. p. 141-149.

Der Arbeitsprozeß, auf kapitalistischer Grundlage, hat zwei Eigentümlichkeiten: 1. der Arbeiter arbeitet unter Kontrolle des Kapitalisten, 2. das Produkt ist Eigentum des Kapitalisten, da der Arbeitsprozeß jetzt nur ein Prozeß zweier vom Kapitalisten gekauften Dinge ist: der Arbeitskraft und der Produktionsmittel. p. 150.

Der Kapitalist verlangt aber nicht den Gebrauchswert produziert für sich, sondern nur als Träger des Tauschwerts und speziell Mehrwerts. Die Arbeit unter dieser Bedingung - wo die Ware Einheit von Gebrauchswert und Tauschwert war - wird Einheit von Produktionsprozeß und Wertbildungsprozeß. p. 151.

Also die im Produkt vergegenständlichte Quantität Arbeit zu unter suchen.

Z.B. Garn. Zu dessen Herstellung sei 10 Pfund Baumwolle nötig, sage 10 sh., und Arbeitsmittel, deren durch die Verspinnung nötiger Verschleiß, hier als Spindelteil kurz bezeichnet, 2 sh. für Spindel repräsentiert. So stecken im Produkt 12 sh. für Produktionsmittel, d.h. sobald das Produkt 1. ein wirklicher Gebrauchswert, hier Garn, geworden und 2. sobald nur die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit in diesen Arbeitsmitteln repräsentiert war. Wieviel wird ihr zugesetzt durch die Spinnarbeit?

|263| Hier also der Arbeitsprozeß von einer ganz andren Seite angesehn. In dem Wert des Produkts sind die Arbeit des Baumwollpflanzens, Spindelmachens und Spinnens pp. als kommensurable Teile - qualitativ gleichgesetzt als allgemein menschlich notwendige wertbildende Arbeit - also bloß quantitativ zu unterscheiden und eben deswegen quantitativ vergleichbar durch die Zeitdauer. Vorausgesetzt, daß sie gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit ist, denn nur diese ist wertbildend.

Gesetzt der Tageswert der Arbeitskraft = 3 sh. und daß dieser 6 Arbeitsstunden repräsentiere, daß 12/3 Pfund Garn per Stunde gemacht werde, also in 6 Stunden - 10 Pfund Garn aus 10 Pfund Baumwolle (wie oben), so ist 3 sh. Wert in 6 Stunden zugesetzt, und das Produkt ist 15 sh. wert (10 sh. + 2 sh. + 3 sh.) oder 1 sh. 6 d. per Pfund Garn.

Hier aber kein Mehrwert. Dies kann den Kapitalisten nicht dienen. (Vulgärökonomische Flausen. p. 157.)

Wir nahmen an, der Tageswert der Arbeitskraft betrug 3 sh. - weil 1/2 Arbeitstag oder 6 Stunden darin vergegenständlicht. Aber daß 1/2 Arbeitstag nötig, um den Arbeiter während 24 Stunden zu erhalten, hindert ihn keineswegs, 1/1 Tag zu arbeiten. Der Wert der Arbeitskraft und ihre Verwertung sind zwei verschiedne Größen. Ihre nützliche Eigenschaft war nur eine Conditio sine qua non, was aber entschied, war der spezifische Gebrauchswert der Arbeitskraft, Quelle von mehr Tauschwert zu sein als sie selbst hat. p. 159.

Der Arbeiter arbeitet also 12 Stunden, verspinnt 20 Pfund Baumwolle = 20 sh. und 4 sh. Spindeln, und seine Arbeit kostet 3 sh. = 27 sh. Aber in Produkt sind vergegenständlicht 4 Arbeitstage Spindeln und Baumwolle und 1 Arbeitstag des Spinners = 5 Tage à 6 sh. = 30 sh. Wert des Produkts. Mehrwert von 3 sh. ist da: Geld ist in Kapital verwandelt. p. 160. Alle Bedingungen des Problems sind erfüllt. (Details p. 160.)

Verwertungsprozeß ist der Arbeitsprozeß als Wertbildungsprozeß, sobald er über den Punkt verlängert wird, wo er ein einfaches Äquivalent für den gezahlten Wert der Arbeitskraft liefert.

Wertbildungsprozeß unterscheidet sich vom einfachen Arbeitsprozeß dadurch, daß der letztere qualitativ, der erstere quantitativ betrachtet wird, und zwar nur soweit er gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit enthält. p. 161. Detail p. 162.

Als Einheit von Arbeitsprozeß und Wertbildungsprozeß ist der Produktionsprozeß Produktion von Waren, als Einheit von Arbeitsprozeß und Verwertungsprozeß ist er kapitalistischer Warenproduktionsprozeß. p. 163.

Reduktion der zusammengesetzten Arbeit auf einfache. p. 163-165.

II. Konstantes und variables Kapital

|264| Der Arbeitsprozeß setzt dem Arbeitsgegenstand neuen Wert zu, überträgt aber gleichzeitig den Wert des Arbeitsgegenstands auf das Produkt, erhält ihn also durch bloßes Zusetzen von neuem Wert. Dies doppelte Resultat wird so erreicht: Der spezifisch nützliche, qualitative Charakter der Arbeit verwandelt einen Gebrauchswert in einen andern Gebrauchswert und erhält dadurch den Wert; der wertbildende, abstrakt allgemeine, quantitative Charakter der Arbeit aber setzt Wert zu. p. 166.

Z.B. die Produktivität der Spinnarbeit versechsfache sich. Als nützliche (qualitative) Arbeit erhält sie in derselben Zeit sechsmal soviel Arbeitsmittel. Aber sie setzt nur denselben neuen Wert zu wie bisher, d.h. in jedem Pfund Garn ist nur 1/6 von dem früher zugesetzten neuen Wert. Als wertbildende Arbeit leistet sie nicht mehr als früher auch. p. 167. Umgekehrt, wenn die Produktivität der Spinnarbeit gleich bleibt, aber der Wert des Arbeitsmittels steigt. p. 168.

Das Arbeitsmittel gibt nur den Wert ans Produkt ab, den es selbst verliert. p. 169. Dies ist in verschiednem Grad der Fall. Kohle, lubricants |Schmiermittel| pp. werden ganz verzehrt. Rohstoffe nehmen eine neue Form an. Instrumente, Maschinen etc. geben nur langsam und teilweise Wert ab, und der Verschleiß wird erfahrungsmäßig berechnet. p. 169, 170. Hierbei bleibt das Instrument doch fortwährend ganz im Arbeitsprozeß. Hier also dasselbe Instrument zählt im Arbeitsprozeß ganz und im Verwertungsprozeß nur teilweise, so daß der Unterschied beider Prozesse hier an gegenständlichen Faktoren sich reflektiert. p. 171. Umgekehrt, der Rohstoff, der Abfall bildet, geht ganz in den Verwertungsprozeß ein und in den Arbeitsprozeß, da er minus des Abfalls im Produkt erscheint, p. 171.

In keinem Fall kann das Arbeitsmittel aber mehr Tauschwert abgeben, als es selbst besaß - es dient im Arbeitsprozeß nur als Gebrauchswert und kann daher nur den Tauschwert abgeben, den es vorher schon besaß. p. 172.

Diese Werterhaltung dem Kapitalisten viel wert, kostet ihm nichts. p. 173, 174.

Indes erscheint der erhaltne Wert nur wieder, er war vorher da, und nur der Arbeitsprozeß setzt neuen Wert zu. Und zwar in der kapitalistischen Produktion Mehrwert, Überschuß des Produktenwerts über den Wert der verzehrten Produktbildner (Produktionsmittel und Arbeitskraft). p. 175, 176.

|265| Hiermit sind die Existenzformen geschildert, die der ursprüngliche Kapitalwert bei Abstreifung seiner Geldform annimmt, indem er sich in die Faktoren des Arbeitsprozesses verwandelt: 1. im Ankauf von Arbeitsmitteln und 2. im Ankauf von Arbeitskraft.

Das in Arbeitsmitteln angelegte Kapital verändert also seine Wertgröße nicht im Produktionsprozeß, wir nennen es konstantes Kapital.

Der in Arbeitskraft angelegte Teil verändert seinen Wert, produziert 1. seinen eignen Wert und 2. Mehrwert, - variables Kapital. p. 176.

(Konstant ist das Kapital nur in Beziehung auf den speziell vorliegenden Produktionsprozeß, worin es sich nicht verändert, es kann aus bald mehr, bald weniger Arbeitsmitteln bestehen, und die gekauften Arbeitsmittel können im Wert steigen oder fallen, aber das affiziert ihr Verhältnis zum Produktionsprozeß nicht. p. 177. Ebenso kann der Prozentsatz wechseln, in dem ein gegebnes Kapital in konstantes und variables zerfällt, aber in jedem gegebnen Fall bleibt das c konstant und das v variabel. p. 178.)

III. Die Rate des Mehrwerts

C = 500 Pfd.St. = 410(c) + 90(v). Am Ende des Arbeitsprozesses, worin v einmal in Arbeitskraft umgeschlagen wird, ergebe sich 410(c) + 90(v) + 90(m) = 590. Nehmen wir an, c bestehe aus 312 Rohstoffen, 44 Hilfsstoffen und 54 Verschleiß von Maschinen = 410. Der Wert der ganzen Maschinerie soll aber 1.054 betragen. Werden diese ganz berechnet, so ergäbe sich für c 1.410 auf beiden Seiten, der Mehrwert bliebe nach wie vor 90. p. 179.

Da der Wert von c im Produkt nur wiedererscheint, so ist der erhaltne Produktentwert verschieden von dem im Prozeß erhaltnen Wertprodukt, dies also nicht = c + v + m, sondern = v + m. Für den Verwertungsprozeß ist also die Größe von c gleichgültig, d.h. c = 0. p. 180. Dies geschieht auch praktisch, sowie von der kaufmännischen Rechnungsweise abgesehn wird, z.B. in der Berechnung des Gewinns eines Landes aus seiner Industrie, wo sein importiertes Rohmaterial abgezogen wird. p. 181. über das Verhältnis des Mehrwerts zum Gesamtkapital im III. Buch das Nötige.

Also: Rate des Mehrwerts = m : v, oben 90 : 90 = 100%.

Die Arbeitszeit, worin der Arbeiter den Wert seiner Arbeitskraft reproduziert - in kapitalistischen oder andren Verhältnissen - ist notwendige |266| Arbeit, die darüber hinaus, welche Mehrwert für den Kapitalisten bildet, Mehrarbeit. p. 183, 184. Mehrwert ist geronnene Mehrarbeit, und nur die Form der Erpressung derselben unterscheidet die verschiednen gesellschaftlichen Formationen.

Exempel der Falschheit, c mit einzurechnen. p. 185-196. (Senior.)

Die Summe der notwendigen Arbeit und der Mehrarbeit = dem Arbeitstag.

IV. Der Arbeitstag

Die notwendige Arbeitszeit ist gegeben. Die Mehrarbeit variabel, doch innerhalb gewisser Grenzen. Sie kann nie = 0 sein, da sonst die kapitalistische Produktion aufhört. Sie kann nie 24 Stunden erreichen aus physischen Ursachen, und die Maximalgrenze ist zudem stets noch durch moralische Ursachen affiziert. Diese Schranken aber sehr elastisch. - Die ökonomische Forderung ist, daß der Arbeitstag nicht länger sei, als daß er den Arbeiter nur normal verschleißt. Aber was ist normal? Es findet eine Antinomie statt, und nur die Gewalt kann entscheiden. Daher der Kampf zwischen Arbeiterklasse und Kapitalistenklasse über den Normalarbeitstag. p. 198-202.

Mehrarbeit in früheren gesellschaftlichen Epochen. Solange der Tauschwert nicht wichtiger als Gebrauchswert, die Mehrarbeit gelinder z.B. bei den Alten: nur da, wo direkt Tauschwert - Gold und Silber produziert wurde, scheußliche Mehrarbeit. p. 203. Ditto in den Sklavenstaaten von Amerika bis zur Produktion von Baumwollmassen zum Export. Ditto Fronarbeit z.B. in Rumänien.

Fronarbeit bestes Vergleichsmittel mit kapitalistischer Exploitation, weil jene die Mehrarbeit als besonders zu leistende Arbeitszeit fixiert und aufzeigt. Règlement organique der Walachei. p. 204-206.

Wie dies ein positiver Ausdruck des Heißhungers nach Mehrarbeit, so die englischen Factory-Acts negative Ausdrücke.

Die Factory-Acts. Der von 1850 - p. 207. 101/2 Stunden und 71/2 am Samstag = 60 Stunden per Woche, Profit der Fabrikanten durch Umgehung. p. 208-211.

Exploitation in nicht beschränkten oder erst später beschränkten Zweigen: Spitzenindustrie p. 212, Potteries p. 213, Schwefelhölzer p. 215, Tapeten p. 215-217, Bäckerei p. 217-222, Eisenbahnbeamte p. 223, Nähterinnen |267| p. 223-225, Schmiede p. 226, Tag- und Nachtarbeiter in Shifts |im Schichtsystem|: a) Metallurgie und Metallindustrie p. 227-236.

Diese Tatsachen beweisen, daß das Kapital den Arbeiter für nichts als Arbeitskraft ansieht, dessen ganze Zeit Arbeitszeit ist, soweit dies selbst momentan nur irgend möglich, daß die Lebensdauer der Arbeitskraft den Kapitalisten gleichgültig. p. 236-238. Aber ist dies nicht selbst gegen das Interesse des Kapitalisten? Wie stehts mit dem Ersatz der rasch Verschlissenen? - Der organisierte Sklavenhandel im Innern der Vereinigten Staaten hat den raschen Verschleiß der Sklaven zum ökonomischen Prinzip erhoben, grade so in Europa die Zufuhr von Arbeitern aus den Landdistrikten etc. p. 239. Poorhouse-supply |Armenhaus-Nachschub| p. 240. Der Kapitalist sieht nur die stets disponible Überbevölkerung und verschleißt sie. Ob die Race zugrunde geht - après lui le déluge |nach ihm die Sündflut|. Das Kapital ist rücksichtslos gegen Gesundheit und Lebensdauer des Arbeiters, wo es nicht durch die Gesellschaft zur Rücksicht gezwungen wird ... und die freie Konkurrenz macht die immanenten Gesetze der kapitalistischen Produktion dem einzelnen Kapitalisten gegenüber als äußerliches Zwangsgesetz geltend. p. 243.

Die Festsetzung eines Normalarbeitstages Resultat eines vielhundertjährigen Kampfes zwischen Kapitalist und Arbeiter.

Anfangs die Gesetze gemacht, um die Arbeitszeit zu erhöhen, jetzt sie zu erniedrigen. p. 244. Das erste "Statute of Labourers" |"Arbeitsgesetz"| 23 Edward III., 1349, unter dem Vorwand, daß die Pest die Bevölkerung so dezimiert, daß jeder mehr arbeiten müsse. Daher Maximum des Lohns und Grenze des Arbeitstags gesetzlich festgestellt. 1496 unter Henry VII. der Arbeitstag der Ackerbauarbeiter und aller Handwerker (artificers) im Sommer - März bis September - von 5 a.m. bis zwischen 7 und 8 p.m. mit 1 Stunde, 11/2 Stunde und 1/2 Stunde = 3 Stunden Zwischenzeit. Im Winter von 5 a.m. bis Dunkeln. Dies Statut nie streng durchgeführt. - Noch im 18. Jahrhundert die ganze Wochenarbeit noch nicht dem Kapital verfügbar (die Ackerbauarbeiter ausgenommen), Siehe Polemik der Zeit. p. 248-251. Erst mit der großen Industrie gelang dies und mehr, sie brach alle Schranken nieder und exploitierte den Arbeiter aufs schamloseste. Das Proletariat widerstand, sobald es wieder zur Besinnung kam. Die 5 Akte von 1802-1833 nominell, da keine Inspektoren. Erst der Akt von 1833 kreierte in den 4 Textilindustrien einen Normalarbeitstag: von 5.30 a.m. bis 8.30 p.m., während welcher Zeit young persons |Jugendliche|, 13-18 Jahre, nur 12 Stunden beschäftigt |268| werden durften und mit 11/2 Zwischenstunden, Kinder von 9 - 13 Jahren nur 8 Stunden, und Nachtarbeit der Kinder und young persons verboten. p. 253-255.

Relaissystem und dessen Mißbrauch zur Umgehung. p. 256. Endlich Akt 1844, der die Weiber aller Alter den young persons gleichsetzt, Kinder auf 61/2 Stunden gesetzt, dem Relaissystem Zügel angelegt. Dagegen aber jetzt Kinder von 8 Jahren zugelassen. - 1847 endlich die Zehnstundenbill aufgesetzt für Weiber und young persons. p. 259. Versuche der Kapitalisten dagegen. p. 260-268. Ein flaw |schwacher Punkt| im Akt von 1847 veranlaßte dann den Kompromißakt von 1850, p. 269, der den Arbeitstag der young persons und women |Frauen| 5 Tage à 101/2, 1 Tag à 71/2 = 60 Stunden per Woche festsetzte, und zwar zwischen 6 und 6 Uhr. Sonst der Akt von 1847 für Kinder in Kraft. - Die Ausnahme der Seidenindustrie s. p. 270. - 1853 auch die Arbeitszeit für Kinder zwischen 6 und 6 Uhr beschränkt. p. 272.

Printworks Act |Gesetz über die Kattundruckereien| - 1845, beschränkt fast gar nicht. Kinder und Weiber können 16 Stunden arbeiten!

Bleichereien und Färbereien 1860, Spitzenfabriken 1861, Töpfereien und viele andre Zweige 1863 (unter dem Fabrikakt, für Bleicherei in offner Luft und Bäckerei besondre Akte erlassen im selben Jahr). p. 274.

Die große Industrie schafft also zuerst das Bedürfnis der Beschränkung der Arbeitszeit, aber nachher findet sich, daß dieselbe Überarbeitung sich allmählich auch aller andren Zweige bemächtigt hat. p. 277.

Ferner zeigt die Geschichte, daß speziell mit Einführung der Weiber- und Kinderarbeit der einzelne "freie" Arbeiter dem Kapitalisten gegenüber wehrlos ist und unterliegt, so daß hieran der Klassenkampf zwischen Arbeiter und Kapitalisten sich entspinnt. p. 277.

In Frankreich erst 1848 das 12-Stunden-Gesetz für alle Alter und Arbeitszweige. (Siehe jedoch p. 253 Note über französisches Gesetz über Kinderarbeit 1841, das erst 1853 und auch nur im Département du Nord wirklich ausgeführt.) In Belgien vollständige "Freiheit der Arbeit"! In Amerika die Achtstundenbewegung. p. 279.

Der Arbeiter kommt also ganz anders aus dem Produktionsprozeß her aus, als er hineinging. Der Arbeitskontrakt war kein Akt eines freien Agenten, die Zeit, wofür es ihm freisteht, seine Arbeit zu verkaufen, ist die, wozu er gezwungen ist, sie zu verkaufen, und nur die Massenopposition der Arbeiter erobert ihnen ein Staatsgesetz, das sie selbst verhindert, durch frei willigen Kontrakt mit dem Kapital sich und ihre Generation in Tod und |269| Sklaverei zu verkaufen. An die Stelle des prunkvollen Katalogs der unveräußerlichen Menschenrechte tritt die bescheidene Magna Charta des Fabrikakts. p. 280-281.

V. Rate und Masse des Mehrwerts

Mit der Rate ist auch zugleich seine Masse gegeben. Ist der Tageswert einer Arbeitskraft 3 sh. - und Rate des Mehrwerts = 100%, so seine tägliche Masse = 3 sh. für einen Arbeiter.

1. Da das variable Kapital der Geldausdruck des Werts aller gleichzeitig von einem Kapitalisten verwandten Arbeitskräfte, so ist die Masse des durch sie produzierten Mehrwerts = dem variablen Kapital multipliziert mit der Rate des Mehrwerts. Beide Faktoren können wechseln und daraus verschiedne Kombinationen entstehen. Die Masse des Mehrwerts kann wachsen, selbst bei abnehmendem variablen Kapital, wenn die Rate steigt, also der Arbeitstag verlängert wird. p. 282.

2. Diese Steigerung der Rate des Mehrwerts hat ihre absolute Schranke daran, daß der Arbeitstag nie auf volle 24 Stunden verlängert werden kann, der Gesamtwert der Tagesproduktion eines Arbeiters also nie = dem Wert von 24 Arbeitsstunden sein kann. Um gleiche Masse von Mehrwert zu erhalten, kann also variables Kapital nur innerhalb dieser Grenzen durch erhöhte Arbeitsexploitation ersetzt werden. Dies wichtig, um verschiedne Erscheinungen zu erklären, die aus der widersprechenden Tendenz des Kapitals entstehen: 1. das variable Kapital und die beschäftigte Arbeiteranzahl zu reduzieren, und 2. doch die größtmögliche Masse Mehrwert zu produzieren. p. 283, 284.

3. Die von verschiednen Kapitalien produzierten Massen von Wert und Mehrwert, bei gegebnem Wert und gleich großem Exploitationsgrad der Arbeitskraft, verhalten sich direkt wie die Größen der variablen Bestandteile dieser Kapitale. p. 285. Dies scheinbar gegen alle Tatsachen.

Für eine gegebne Gesellschaft und gegebnen Arbeitstag kann der Mehrwert nur vermehrt werden durch Vermehrung der Arbeiterzahl, d.h. der Bevölkerung, bei gegebner Arbeiterzahl nur durch Verlängerung des Arbeitstags. Dies jedoch bloß für den absoluten Mehrwert wichtig.

Es zeigt sich jetzt, daß nicht jede Summe Geld in Kapital verwandelt werden kann, daß ein Minimum existiert: der Kostpreis einer einzigen Arbeitskraft und der nötigen Arbeitsmittel. Um selbst als Arbeiter leben zu |270| können, müßte er bei 50% Mehrwertrate schon 2 Arbeiter haben und sparte noch nichts. Selbst bei 8 ist er immer noch ein kleiner Meister. Daher im Mittelalter die Leute gewaltsam von der Verwandlung aus Handwerkern in Kapitalisten verhindert durch Beschränkung der von einem Meister zu haltenden Gesellenzahl. Das Minimum des Reichtums, der erforderlich ist, um einen wirklichen Kapitalisten zu bilden, wechselt in verschiednen Perioden und Geschäftszweigen. p. 288.

Das Kapital hat sich entwickelt zum Kommando über die Arbeit und sorgt dafür, daß ordentlich und intensiv gearbeitet wird. Es zwingt die Arbeiter ferner, mehr Arbeit zu verrichten, als für ihren Unterhalt nötig und ist im Auspumpen von Mehrwert allen früheren auf direkter Zwangsarbeit beruhenden Produktionssystemen überlegen.

Das Kapital übernahm die Arbeit mit den gegebnen technischen Bedingungen und ändert sie zunächst nicht. Den Produktionsprozeß daher als Arbeitsprozeß betrachtet, so verhält der Arbeiter sich zu den Produktionsmitteln nicht als zu Kapital, sondern als Mittel seiner eignen zweckmäßigen Tätigkeit. Aber als Verwertungsprozeß betrachtet, anders. Die Produktionsmittel werden Mittel zur Einsaugung fremder Arbeit. Es ist nicht mehr der Arbeiter, der die Produktionsmittel anwendet, sondern die Produktionsmittel wenden den Arbeiter an. p. 289. Statt von ihm ... verzehrt zu werden, verzehren sie ihn als Ferment ihres eignen Lebensprozesses, und der Lebensprozeß des Kapitals besteht nur in seiner Bewegung als sich selbst verwertender Wert ... Die bloße Verwandlung des Geldes in Produktionsmittel verwandelt letztre in Rechtstitel und Zwangstitel auf fremde Arbeit und Mehrarbeit.

VIERTES KAPITEL
Produktion des relativen Mehrwerts

I. Begriff des relativen Mehrwerts

|271| Bei gegebnem Arbeitstag kann die Mehrarbeit nur vergrößert werden durch Abnahme der notwendigen Arbeit, diese aber nur - von Lohndrücken unter den Wert abgesehn - durch Reduktion des Werts der Arbeit[skraft], also durch Reduktion des Preises der notwendigen Lebensmittel zu erreichen. p. 291-293. Diese wieder nur zu erreichen durch Erhöhung der Produktivkraft der Arbeit, durch eine Umwälzung der Produktionsweise selbst.

Durch Verlängerung des Arbeitstags produzierter Mehrwert ist absoluter, durch Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit produzierter ist relativer Mehrwert. p. 295.

Um den Wert der Arbeit[skraft] zu senken, muß die Steigerung der Produktivkraft Industriezweige ergreifen, deren Produkte den Wert der Arbeitskraft bestimmen - gewohnheitsmäßige Lebensmittel und Ersatzmittel dafür und deren Rohstoffe etc. Nachweis, wie die Konkurrenz die erhöhte Produktivkraft in niedrigerem Warenpreis zur Erscheinung bringt. p. 296-299.

Der Wert der Ware steht im umgekehrten Verhältnis zur Produktivkraft der Arbeit und so auch, weil durch Warenwerte bestimmt, der Wert der Arbeitskraft. Dagegen steht der relative Mehrwert im direkten Verhältnis zur Produktivkraft der Arbeit. p. 299.

Den Kapitalisten interessiert nicht der absolute Wert der Ware, sondern nur der in ihm steckende Mehrwert. Realisierung von Mehrwert schließt Ersatz des vorgeschoßnen Werts ein, Da nach p. 299 derselbe Prozeß der Steigerung der Produktivkraft den Wert der Waren senkt und den in ihr enthaltnen Mehrwert steigert, erklärt sich, wie der Kapitalist, dem es nur |272| um Produktion von Tauschwert zu tun ist, den Tauschwert der Ware beständig zu senken strebt. Vgl. Quesnay. p. 300.

Ökonomie der Arbeit durch Entwicklung der Produktivkraft bezweckt in der kapitalistischen Produktion daher durchaus nicht Verkürzung des Arbeitstags - dieser kann sogar verlängert werden. Man kann daher bei Ökonomen vom Schlag eines MacCulloch, Ure, Senior und tutti quanti auf einer Seite lesen, daß der Arbeiter dem Kapital für die Entwicklung der Produktivkräfte Dank schuldet und auf der nächsten, daß er diesen Dank beweisen muß, indem er statt 10 künftig 15 Stunden arbeitet. Diese Entwicklung der Produktivkräfte bezweckt nur, die notwendige Arbeit zu verkürzen und die Arbeit für den Kapitalisten zu verlängern. p. 301.

II. Kooperation

Nach p. 288 gehört zur kapitalistischen Produktion ein individuelles Kapital, groß genug, eine größere Anzahl von Arbeitern gleichzeitig zu beschäftigen; erst wo er selbst von der Arbeit ganz entbunden ist, wird der Arbeitsanwender vollbürtiger Kapitalist. Das Wirken einer größeren Arbeiterzahl zur selben Zeit, auf demselben Arbeitsfeld, zur Produktion derselben Warensorte, unter dem Kommando desselben Kapitalisten, bildet historisch und begrifflich den Ausgangspunkt der kapitalistischen Produktion. p. 302.

Zunächst also nur ein quantitativer Unterschied gegen früher, wo weniger Arbeiter von einem Arbeitgeber beschäftigt. Aber doch gleich eine Modifikation. Schon die Vielzahl der Arbeiter garantiert, daß der Anwender wirklich Durchschnittsarbeit erhält, was beim Kleinmeister nicht der Fall ist, der darum doch den Durchschnittswert der Arbeit[skraft] zahlen muß; für die Kleinbetriebe kompensieren sich die Ungleichheiten für die Gesellschaft, nicht für den einzelnen Meister. Das Gesetz der Verwertung überhaupt realisiert sich also für den einzelnen Produzenten erst vollständig, sobald er als Kapitalist produziert, viele Arbeiter gleichzeitig, also von vornherein gesellschaftliche Durchschnittsarbeit in Bewegung setzt. p. 303, 304.

Ferner aber: Ökonomie der Produktionsmittel durch den Großbetrieb allein, geringere Wertabgabe konstanter Kapitalteile an das Produkt, die nur entspringt aus ihrem gemeinsamen Konsum im Arbeitsprozeß vieler. So erwerben die Arbeitsmittel einen gesellschaftlichen Charakter, ehe ihn |273| der Arbeitsprozeß selbst erwirbt (bisher bloßes Nebeneinander gleichartiger Prozesse). p. 305.

Hier die Ökonomie der Produktionsmittel nur insoweit zu betrachten, wie sie Waren verwohlfeilert und dadurch den Wert der Arbeit[skraft] senkt. Inwiefern sie das Verhältnis des Mehrwerts zum vorgeschoßnen Gesamtkapital verändert (c + v), erst im III. Buch zu betrachten. Diese Zerreißung ganz im Geist der kapitalistischen Produktion; da sie die Arbeitsbedingungen dem Arbeiter selbständig gegenübertreten läßt, erscheint auch ihre Ökonomie als eine besondere Operation, die ihn nichts angeht und daher getrennt ist von den Methoden, wodurch die Produktivität der vom Kapital konsumierten Arbeitskraft erhöht wird.

Die Form der Arbeit vieler, die in demselben Produktionsprozeß oder in zusammenhängenden Produktionsprozessen planmäßig neben- und mit einander arbeiten, heißt Kooperation. p. 306. (Concours de forces, Destutt de Tracy.)

Die mechanische Kraftsumme einzelner Arbeiter ist wesentlich verschieden von der mechanischen Kraftpotenz, welche sich entwickelt, wenn viele Hände gleichzeitig in derselben ungeteilten Operation zusammenwirken (Heben einer Last etc.). Die Kooperation schafft von vornherein eine Produktivkraft, die an und für sich Massenkraft ist.

Ferner erzeugt bei den meisten produktiven Arbeitern der bloße gesellschaftliche Kontakt einen Wetteifer, der die individuelle Leistungskraft der einzelnen erhöht, so daß 12 Arbeiter in einem gemeinsamen Arbeitstag von 144 Stunden ein größeres Produkt liefern als 12 Arbeiter in 12 getrennten oder ein Arbeiter in 12 sukzessiven Arbeitstagen. p. 307.

Obgleich viele dasselbe oder Gleichartiges tun, kann die individuelle Arbeit eines jeden doch eine verschiedene Phase des Arbeitsprozesses darstellen (Kette von Leuten, die sich etwas zureichen), wobei die Kooperation wieder Arbeit spart. Ebenso, wenn ein Bau von verschiednen Seiten zugleich begonnen wird. Der kombinierte Arbeiter oder Gesamtarbeiter hat vorn und hinten Hände und Augen und besitzt in gewissem Grade Allgegenwart. p. 308.

Bei komplizierten Arbeitsprozessen erlaubt die Kooperation, die Sonderprozesse zu verteilen, gleichzeitig zu tun, und dadurch die Arbeitszeit für Herstellung des Gesamtprodukts zu verkürzen. p. 308.

In vielen Produktionssphären sind kritische Momente, wo viele Arbeiter nötig (die Ernten, Heringsfang etc.). Hier hilft nur Kooperation. p. 309.

Die Kooperation erweitert einerseits das Produktionsfeld und wird daher für Arbeiten, wo große räumliche Kontinuität des Arbeitsfelds vorliegt, |274| Bedürfnis (Trockenlegung. Straßenbau etc., Dammbau), andrerseits kontrahiert sie es bei Konzentration der Arbeiter in einen Lokal und spart dadurch Kosten. p. 310.

In allen diesen Formen ist die Kooperation, die spezifische Produktivkraft des kombinierten Arbeitstags, gesellschaftliche Produktivkraft der Arbeit. Sie entspringt aus der Kooperation selbst. Im planmäßigen Zusammenwirken mit andern streift der Arbeiter seine individuellen Schranken ab und entwickelt sein Gattungsvermögen.

Nun können Lohnarbeiter nicht zusammenwirken, ohne daß derselbe Kapitalist sie gleichzeitig anwendet, sie zahlt und mit Arbeitsmitteln versieht. Der Maßstab der Kooperation hängt also davon ab, wieviel Kapital ein Kapitalist hat. Die Bedingung, daß eine gewisse Höhe des Kapitals vorhanden sei, um den Eigner zum Kapitalisten zu machen - wird jetzt materielle Bedingung zur Verwandlung der vielen zersplitterten und unabhängigen individuellen Arbeiten in einen kombinierten gesellschaftlichen Arbeitsprozeß.

Grade so das Kommando des Kapitals über die Arbeit, bisher nur formelle Folge des Verhältnisses von Kapitalisten und Arbeiter, jetzt notwendige Bedingung für den Arbeitsprozeß selbst; der Kapitalist repräsentiert eben die Kombination im Arbeitsprozeß. Die Leitung des Arbeitsprozesses wird in der Kooperation Funktion des Kapitals, und als solche erhält sie spezifische Charaktermale. p. 312.

Gemäß dem Zweck der kapitalistischen Produktion (möglichste Selbstverwertung des Kapitals) ist diese Leitung zugleich Funktion der größtmöglichen Ausbeutung eines gesellschaftlichen Arbeitsprozesses und daher bedingt durch den unvermeidlichen Antagonismus zwischen Ausbeuter und Ausgebeuteten. Ferner die Kontrolle über richtige Verwendung der Arbeitsmittel. Endlich liegt der Zusammenhang der Funktionen der einzelnen Arbeiter außer ihnen, im Kapital, so daß ihre eigne Einheit ihnen als Autorität des Kapitalisten, als fremder Wille gegenübertritt. So ist die kapitalistische Leitung zwieschlächtig (1. gesellschaftlicher Arbeitsprozeß zur Herstellung eines Produkts, 2. Verwertungsprozeß eines Kapitals) und in ihrer Form despotisch. Dieser Despotismus entwickelt jetzt seine eigentümlichen Formen: der Kapitalist, eben erst von der Arbeit selbst entbunden, tritt jetzt die Unteraufsicht an eine organisierte Bande von Offizieren und Unteroffizieren [ab], die selbst Lohnarbeiter des Kapitals sind. Die Ökonomen rechnen bei der Sklaverei diese Aufsichtskosten zu den faux frais, bei der kapitalistischen Produktion identifizieren sie die Leitung, soweit sie durch Ausbeutung bedingt, gradezu mit derselben Funktion, |275| soweit sie aus der Natur des gesellschaftlichen Arbeitsprozesses entspringt. p. 313, 314.

Der Oberbefehl in der Industrie wird Attribut des Kapitals, wie zur Feudalzeit der Oberbefehl in Krieg und Gericht Attribut des Grundbesitzes war. p. 314.

Der Kapitalist kauft 100 einzelne Arbeitskräfte und erhält dafür eine kombinierte Arbeitskraft von 100. Die kombinierte Arbeitskraft der 100 zahlt er nicht. Mit dem Eintritt der Arbeiter in den kombinierten Arbeitsprozeß haben die Arbeiter schon aufgehört, sich selbst zu gehören, sie sind dem Kapital einverleibt. So erscheint die gesellschaftliche Produktivkraft der Arbeit als immanente Produktivkraft des Kapitals. p. 315.

Exempel der Kooperation bei den alten Ägyptern etc. p. 316.

Die naturwüchsige Kooperation in den Kulturanfängen bei Jägervölkern, Nomaden oder indischen Gemeinwesen beruht 1. auf Gemeineigentum an den Produktionsbedingungen, 2. auf dem naturwüchsigen Festkleben der einzelnen am Stamm und ursprünglichen Gemeinwesen. - Die sporadische Kooperation im Altertum, Mittelalter und den modernen Kolonien beruht auf direkter Herrschaft und Gewalt, meist Sklaverei. - Die kapitalistische Kooperation dagegen setzt den freien Lohnarbeiter voraus. Historisch erscheint sie in direktem Gegensatz gegen Bauernwirtschaft und unabhängigen Handwerksbetrieb (zünftig oder nicht) und dabei als eine dem kapitalistischen Produktionsprozeß eigentümliche und ihn unterscheidende historische Form. Sie ist die erste Änderung, die der Arbeitsprozeß durch seine Subsumtion unter das Kapital erfährt. So tritt hier gleich 1. die kapitalistische Produktionsweise auf als historische Notwendigkeit zur Verwandlung des Arbeitsprozesses in einen gesellschaftlichen Prozeß, aber auch 2. diese gesellschaftliche Form des Arbeitsprozesses als eine Methode des Kapitals, um ihn durch Steigerung seiner Produktivkräfte profitlicher auszubeuten. p. 317.

Die Kooperation, soweit bisher betrachtet, in ihrer einfachen Form, fällt zusammen mit der Produktion auf größerem Maßstab, bildet aber keine feste, charakteristische Form einer besondern Epoche der kapitalistischen Produktion, und sie besteht noch heute da, wo das Kapital auf großer Stufenleiter operiert, ohne daß Teilung der Arbeit oder Maschinerie eine bedeutende Rolle dabei spielt. So, obwohl die Kooperation Grundform der ganzen kapitalistischen Produktion, tritt ihre einfache Form selbst oder als besondre Form neben ihren weiter entwickelten Formen auf. p. 318.

III. Teilung der Arbeit und Manufaktur

|276| Die Manufaktur, die klassische Form der auf Teilung der Arbeit beruhenden Kooperation, herrscht vor von ca. 1550 - 1770. Sie entsteht

1. entweder durch Zusammenwerfen verschiedner Handwerke, deren jedes eine Teiloperation macht (z.B. Wagenmanufaktur), wobei sehr bald der betreffende Einzelhandwerker seine Fähigkeit verliert, sein ganzes Handwerk zu betreiben, und dafür sein Teilhandwerk desto fertiger; also wobei der Prozeß verwandelt wird in eine Teilung der Gesamtoperation in ihre einzelnen Teile. p. 318, 319.

2. oder viele Handwerker, die dasselbe oder Gleichartiges tun, werden in derselben Fabrik vereinigt, und allmählich die einzelnen Operationen, statt von einem Arbeiter sukzessiv gemacht zu werden, werden getrennt und von verschiedenen Arbeitern gleichzeitig gemacht (Nadeln etc.). Statt das Werk eines Handwerkers, ist das Produkt jetzt Werk eines Vereins von Handwerkern, von denen jeder nur eine Teiloperation tut. p. 319, 320.

In beiden Fällen ist ihr Resultat: ein Produktionsmechanismus, dessen Organe Menschen sind. Die Verrichtung bleibt handwerksmäßig; jeder Teilprozeß, den das Produkt durchmacht, muß durch Handarbeit ausführbar sein, also jede wirklich wissenschaftliche Analyse des Produktionsprozesses ausgeschlossen. Grade wegen der handwerksmäßigen Natur wird jeder einzelne Arbeiter so komplett an eine Teilfunktion gekettet. p. 321.

Hierdurch Arbeit gespart gegenüber dem Handwerker, und dies durch Übertragung an folgende Generation noch mehr gesteigert. Hierdurch entspricht die manufakturmäßige Teilung der Arbeit der Tendenz früherer Gesellschaften, die Gewerbe erblich zu machen - Kasten, Zünfte. p. 322.

Subdivision der Werkzeuge durch Anpassung an die verschiedenen Teilarbeiten - 500 Arten Hämmer in Birmingham. p. 323, 324.

Vom Gesichtspunkt des Gesamtmechanismus der Manufaktur betrachtet hat sie zwei Seiten: entweder bloß mechanische Zusammensetzung selbständiger Teilprodukte (Uhr) oder Reihe zusammenhängender Prozesse in einer Werkstatt (Nadel).

In der Manufaktur liefert jede Arbeitergruppe der anderen ihr Rohmaterial. Daher Grundbedingung, daß jede Gruppe in der gegebnen Zeit ein gegebnes Quantum erzeugt, also eine ganz andere Kontinuität, Regelmäßigkeit, Gleichförmigkeit und Intensität der Arbeit erzeugt wird als selbst in der Kooperation. Hier also schon zum technologischen Gesetz des |277| Produktionsprozesses: daß die Arbeit gesellschaftlich notwendige Arbeit sei. p. 329.

Die Ungleichheit der für die einzelnen Operationen erforderlichen Zeit bedingt, daß die verschiednen Gruppen von Arbeitern von verschiedner Stärke und Zahl sind (beim Typenguß 4 Gießer und 2 Abbrecher auf 1 Frottierer). Die Manufaktur schafft also ein mathematisch festes Verhältnis für den quantitativen Umfang der einzelnen Organe des Gesamtarbeiters, und die Produktion kann nur ausgedehnt werden, indem ein Multipel der Gesamtgruppe neu eingestellt wird. Dazu noch, daß Verselbständigung gewisser Funktionen - Aufsicht, Transport der Produkte von Lokal zu Lokal etc. - erst lohnend wird, sobald eine gewisse Höhe der Produktion erreicht. p. 329, 330.

Verbindung verschiedner Manufakturen zu einer Gesamtmanufaktur kommt auch vor, ermangelt aber stets noch der wirklich technologischen Einheit, die erst mit der Maschinerie entsteht. p. 331.

Schon früh kommen in der Manufaktur Maschinen vor - sporadisch - Korn, Pochmühle etc., aber nur als Nebensache. Die Hauptmaschinerie der Manufaktur ist der kombinierte Gesamtarbeiter, der eine weit höhere Vollkommenheit besitzt als der alte handwerksmäßige Einzelarbeiter und in dem alle Unvollkommenheiten, wie sie im Teilarbeiter oft notwendig entwickelt werden, als Vollkommenheit erscheinen. p. 333. Die Manufaktur entwickelt Unterschiede unter diesen Teilarbeitern, skilled |gelernte| und unskilled |ungelernte|, ja selbst eine vollkommene Hierarchie der Arbeiter. p. 334.

Die Teilung der Arbeit 1. allgemeine (in Agrikultur, Industrie, Schiffahrt etc.), 2. besondre (in Arten und Unterarten), 3. einzelne (in der Werkstatt). Die gesellschaftliche Teilung der Arbeit: entwickelt sich auch von verschiednen Ausgangspunkten. 1. Innerhalb der Familie und des Stammes die naturwüchsige Teilung nach Geschlecht und Alter, wozu Sklaverei durch Gewalt gegen Nachbarn, die sie erweitert. p. 335. - 2. Verschiedne Gemeinwesen bringen nach Lage, Klima, Kulturstufe verschiedne Produkte hervor, und diese werden ausgetauscht, wo diese Gemeinwesen in Kontakt kommen. p. 49 . Der Austausch mit fremden Gemeinwesen ist dann eines der Hauptmittel zur Sprengung des naturwüchsigen Zusammenhangs des eignen Gemeinwesens durch Weiterbildung der naturwüchsigen Teilung der Arbeit. p. 336.

Die manufakturmäßige Teilung der Arbeit setzt also einerseits einen gewissen Entwicklungsgrad der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit vor- |278| aus, andrerseits entwickelt sie diese weiter - dies die territoriale Teilung der Arbeit. p. 337, 338.

Indes zwischen der gesellschaftlichen und manufakturmäßigen Teilung der Arbeit stets der Unterschied, daß die erstere notwendig Waren produziert, während in der letztren der Teilarbeiter keine Waren produziert. Daher bei dieser Konzentration und Organisation, bei jener Zersplitterung und Unordnung der Konkurrenz. p. 339-341.

Von früherer Organisation der indischen Gemeinwesen. p. 341/342. Die Zunft. p. 343/344. Während bei allen diesen Teilung der Arbeit in der Gesellschaft besteht, ist die manufakturmäßige Teilung der Arbeit eine spezifische Schöpfung der kapitalistischen Produktionsweise.

Wie in der Kooperation ist auch in der Manufaktur der funktionierende Arbeitskörper eine Existenzform des Kapitals. Die aus der Kombination der Arbeiten entspringende Produktivkraft erscheint daher als Produktivkraft des Kapitals. Aber während die Kooperation die Arbeitsweise der einzelnen im ganzen unverändert läßt, revolutioniert die Manufaktur sie, verkrüppelt den Arbeiter; unfähig, ein selbständiges Produkt zu machen, ist er nur noch ein Zubehör zur Werkstatt des Kapitalisten. Die geistigen Potenzen der Arbeit verschwinden auf seiten der vielen, um auf seiten des einen ihren Maßstab zu erweitern. Es ist ein Produkt der manufakturmäßigen Teilung der Arbeit, den Arbeitern die geistigen Potenzen des Arbeitsprozesses als fremdes Eigentum und sie beherrschende Macht entgegenzustellen. Dieser Scheidungsprozeß, der schon in der Kooperation beginnt, in der Manufaktur sich entwickelt, vollendet sich in der großen Industrie, welche die Wissenschaft als selbständige Produktionspotenz von der Arbeit trennt und in den Dienst des Kapitals preßt. p. 346.

Belegstellen p. 347.

Die Manufaktur, nach einer Seite eine bestimmte Organisation von gesellschaftlicher Arbeit, ist nach der andern nur eine besondre Methode zur Erzeugung von relativem Mehrwert. p. 350. Historische Bedeutung ebendaselbst.

Hindernisse der Entwicklung der Manufaktur selbst während ihrer klassischen Periode: Beschränkung der Zahl der ungeschickten Arbeiter durch überwiegen von geschickten, der Arbeit von Kindern und Weibern durch Widerstand der Männer, Pochen auf die laws of apprenticeship |Lehrlingsgesetz| bis zuletzt, selbst wo überflüssig, fortwährende Insubordination der Arbeiter, da der Gesamtarbeiter noch kein von den Arbeitern unabhängiges Skelett hat - Auswandrung der Arbeiter. p. 353/354.

|279| Dazu war sie selbst nicht imstande, die ganze gesellschaftliche Produktion umzuwälzen oder nur zu beherrschen. Ihre enge technische Basis trat in Widerspruch mit den von ihr selbst geschaffnen Produktionsbedürfnissen. Die Maschine wird nötig, und die Manufaktur hatte auch schon gelernt, sie zu verfertigen. p. 355.

IV. Maschinerie und große Industrie

a) Maschinerie an sich

Die Umwälzung in der Produktionsweise, in der Manufaktur von der Arbeitskraft ausgehend, geht hier vom Arbeitsmittel aus.

Alle entwickelte Maschinerie besteht aus 1. der Bewegungsmaschine, 2. dem Transmissionsgetriebe, 3. der Werkzeugmaschine, p. 357.

Die industrielle Revolution des 18. Jahrhunderts geht von der Werkzeugmaschine aus. Ihr Charakteristisches ist, daß das Werkzeug - in mehr oder weniger veränderter Gestalt - vom Menschen auf die Maschine übertragen und von ihr durch seine Funktion getrieben wird. Ob dabei die Triebkraft die menschliche oder eine natürliche, ist vorderhand gleich. Der spezifische Unterschied ist der, daß der Mensch nur seine eignen Organe anwenden, die Maschine aber innerhalb gewisser Grenzen soviel Werkzeuge anwenden kann, wie verlangt wird. (Spinnrad 1, Jenny 12-18 Spindeln.)

Sofern beim Spinnrad nicht das Tretbrett, die Kraft, sondern die Spindel von der Revolution ergriffen - im Anfang überall noch der Mensch zugleich Triebkraft und Überwacher. Die Revolution der Werkzeugmaschinen im Gegenteil machte die Vollendung der Dampfmaschinen erst zum Bedürfnis und vollführte sie dann auch. p. 359/360, ferner p. 361/362.

Zweierlei Maschinerie in der großen Industrie: entweder 1. Kooperation gleichartiger Maschinen (powerloom, envelope-machine, die die Arbeit von einer ganzen Reihe Teilarbeitern resumiert durch Kombination verschiedner Werkzeuge), hier schon die technologische Einheit durch das Getriebe und die Bewegkraft - oder 2. Maschinensystem, Kombination verschiedner Teilarbeitsmaschinen (Spinnerei). Diese findet ihre naturwüchsige Grundlage in der Arbeitsteilung der Manufaktur. Aber sofort ein wesentlicher Unterschied. In der Manufaktur mußte jeder Teilprozeß dem Arbeiter angepaßt werden, hier nicht mehr nötig, der Arbeitsprozeß |280| kann objektiv in seine Bestandteile zerlegt werden, die dann der Wissenschaft resp. auf ihr basierten Erfahrung anheimfallen zur Bewältigung durch Maschinen. - Hier das quantitative Verhältnis der einzelnen Arbeitergruppen wiederholt als Verhältnis der einzelnen Maschinengruppen. p. 363-366.

In beiden Fällen bildet die Fabrik einen großen Automaten (der übrigens erst neuerdings dahin vervollkommnet) und dies seine adäquate Gestalt, p. 367, und seine vollendetste Gestalt ist der maschinenbauende Automat, der die handwerks- und manufakturmäßige Unterlage der großen Industrie aufhob und damit erst die vollendete Gestalt der Maschinerie lieferte. p. 369-372.

Konnex der Revolutionierung der einzelnen Zweige bis zu den Kommunikationsmitteln. p. 370.

In der Manufaktur ist die Kombination der Arbeiter subjektiv, hier ist ein objektiver mechanischer Produktionsorganismus, den der Arbeiter fertig vorfindet und der nur in der Hand von gemeinsamen Arbeitern funktionieren kann, der kooperative Charakter des Arbeitsprozesses ist jetzt technologische Notwendigkeit. p. 372.

Die aus Kooperation und Teilung der Arbeit entspringenden Produktivkräfte kosten dem Kapital nichts; die Naturkräfte, Dampf, Wasser auch nichts. Ebensowenig die durch die Wissenschaft entdeckten Kräfte. Aber diese können nur realisiert werden durch einen entsprechenden Apparat, der nur mit großen Kosten hergestellt ist, und ebenso kosten die Werkzeugmaschinen weit mehr als die alten Werkzeuge. Diese Maschinen haben aber eine weit längere Lebensdauer und ein weit größeres Produktionsfeld als das Werkzeug und geben daher verhältnismäßig einen weit geringern Wertteil ab ans Produkt als ein Werkzeug, und daher ist der unentgeltliche Dienst, den die Maschine leistet (und der im Wert des Produkts nicht wiedererscheint), viel größer als bei dem Werkzeug. p. 374, 375/376.

Verwohlfeilerung durch Konzentration der Produktion bei der großen Industrie weit größer als bei der Manufaktur. p. 375.

Die Preise der fertigen Waren beweisen, wie sehr die Maschine die Produktion verwohlfeilert hat und daß der dem Arbeitsmittel geschuldete Wertteil relativ zunimmt, aber absolut abnimmt, Die Produktivität der Maschine mißt sich an dem Grad, worin sie menschliche Arbeitskraft ersetzt. Beispiel p. 377-379.

Gesetzt, ein Dampfpflug ersetze 150 Arbeiter mit einem Jahreslohn von 3.000 Pfd.St. - so repräsentiert dieser Jahreslohn nicht alle von ihnen geleistete Arbeit, sondern nur die notwendige Arbeit - sie leisten aber außer- |281| dem noch die Mehrarbeit. Kostet der Dampfpflug dagegen 3.000 Pfd.St., so ist dies der Geldausdruck aller in ihm enthaltnen Arbeit, und kostet die Maschine also ebensoviel wie die von ihr ersetzte Arbeitskraft, so ist die in ihr dargestellte menschliche Arbeit stets viel kleiner als die von ihr ersetzte. p. 380.

Als Mittel zur Verwohlfeilerung der Produktion muß die Maschine weniger Arbeit kosten als sie ersetzt. Aber fürs Kapital muß ihr Wert geringer sein als der der von ihr ersetzten Arbeitskraft. Daher können Maschinen sich in Amerika zahlen, die in England sich nicht zahlen (z.B. zum Steinklopfen). Daher können infolge von gewissen gesetzlichen Beschränkungen plötzlich Maschinen aufkommen, die sich dem Kapital früher nicht zahlten. p. 380/381.

b) Aneignung der Arbeitskraft durch die Maschinerie

Da die Maschinerie die Kraft selbst enthält, die sie treibt, fällt Muskelkraft im Wert. - Weiber- und Kinderarbeit, sofortige Vermehrung der Zahl der Lohnarbeiter durch Einrollierung der bisher nicht lohnarbeitenden Familienglieder. Damit der Wert der Arbeit[skraft] des Mannes über die Arbeitskraft der ganzen Familie verteilt, also entwertet. - Vier müssen jetzt nicht nur Arbeit, sondern auch Mehrarbeit fürs Kapital liefern, damit eine Familie lebe, wo früher nur einer. So wird sogleich mit dem Exploitationsmaterial auch der Exploitationsgrad erweitert. p. 383.

Früher der Verkauf und Kauf der Arbeitskraft ein Verhältnis freier Personen, jetzt werden Unmündige oder Halbmündige gekauft, der Arbeiter verkauft jetzt Weib und Kind, wird Sklavenhändler. Beispiele p. 384/385.

Physischer Verderb - Sterblichkeit von Arbeiterkindern p. 386, auch bei industriellem Betrieb des Ackerbaus (Gangsystem). p. 387.

Moralischer Verderb p. 389. Erziehungsklauseln und Widerstand der Fabrikanten dagegen p. 390.

Der Eintritt von Weibern und Kindern in die Fabrik bricht endlich den Widerstand des männlichen Arbeiters gegen die kapitalistische Despotie. p. 391.

Wenn die Maschine die zur Produktion eines Gegenstandes nötige Arbeitszeit verkürzt, so wird sie in den Händen des Kapitals das kräftigste Mittel, den Arbeitstag weit über seine normale Schranke zu verlängern. Sie schafft einerseits neue Bedingungen, die das Kapital dazu befähigen, andrerseits neue Motive dafür.

Die Maschine ist einer perpetuierlichen Bewegung fähig und nur beschränkt durch die Schwäche und Beschränktheit der menschlichen, assistierenden Arbeitskraft. Die Maschine, die sich bei 20 Stunden Arbeit in |282| 71/2 Jahren verschleißt, schluckt für den Kapitalisten grade soviel Mehrarbeit, aber in der halben Zeit ein, wie die, die bei 10 Stunden Arbeitszeit in 15 Jahren verschleißt. p. 393.

Der moralische Verschleiß der Maschine - by superseding |durch Ersetzen| - wird dabei noch weniger riskiert. p. 394.

Ferner wird eine größere Arbeitsquantität eingesogen ohne Vermehrung der Anlagen in Gebäude und Maschinen, also nicht nur der Mehrwert wächst mit verlängertem Arbeitstag, sondern auch die zu seiner Erzielung nötigen Auslagen nehmen relativ ab. Dies in dem Maß wichtiger, als der fixe Kapitalteil sehr vorwiegend ist, wie bei der großen Industrie der Fall. p. 395.

In der ersten Periode der Maschine, wo sie einen Monopolcharakter hat, die Profite enorm, und daher Durst nach mehr, nach maßloser Verlängerung des Arbeitstags. Mit der allgemeinen Einführung der Maschine schwindet dieser Monopolgewinn, und das Gesetz macht sich geltend, daß der Mehrwert entspringt nicht aus der von der Maschine ersetzten, sondern aus der von ihr angewandten Arbeit, also aus dem variablen Kapital - dies aber bei Maschinenbetrieb durch die großen Auslagen notwendig verringert. In der kapitalistischen Anwendung der Maschinerie liegt also ein immanenter Widerspruch: bei gegebner Kapitalmasse vergrößert sie den einen Faktor des Mehrwerts, die Rate desselben, dadurch, daß sie den andren, die Arbeiteranzahl, verkleinert. Sobald der Maschinenfabrikwert der Ware zum regelnden gesellschaftlichen Wert dieser Ware wird, tritt dieser Widerspruch hervor und treibt auch wieder zur Verlängerung des Arbeitstags. p. 397.

Zugleich aber produziert die Maschine durch Freisetzung verdrängter Arbeiter wie durch Einrollierung der Weiber und Kinder eine überzählige Arbeiterbevölkerung, die sich das Gesetz vom Kapital diktieren lassen muß. Daher wirft sie alle sittlichen und natürlichen Schranken des Arbeitstags nieder. Daher das Paradoxon, daß das gewaltigste Arbeitszeitverkürzungsmittel das unfehlbarste Mittel wird, die ganze Lebenszeit des Arbeiters und seiner Familie in disponible Arbeitszeit für die Verwertung des Kapitals zu verwandeln. p. 398.

Wir sahen bereits, wie hier die gesellschaftliche Reaktion eintritt durch Fixierung des Normalarbeitstags; und auf dieser Grundlage entwickelt sich jetzt die Intensifikation der Arbeit. p. 399.

Anfangs nahm mit Beschleunigung der Maschinen die Intensität der Arbeit gleichzeitig zu mit der Verlängerung der Zeit. Aber bald der Punkt |283| erreicht, wo beide sich ausschließen. Mit der Beschränkung aber anders. Die Intensität kann nun wachsen, in 10 Stunden soviel Arbeit geliefert werden wie sonst in 12, oder mehr, und nun zählt der intensivere Arbeitstag als potenzierter, und die Arbeit wird gemessen nicht bloß nach der Zeitlänge, sondern nach ihrer Intensität. p. 400. So kann also in 5 Stunden notwendiger und 5 Stunden Mehrarbeit derselbe Mehrwert erzielt werden, wie bei geringerer Intensität in 6 Stunden notwendiger und 6 Stunden Mehrarbeit. p .400.

Wie wird die Arbeit intensifiziert? In Manufaktur ist bewiesen (Note 159), z.B. Töpferei etc., daß bloße Verkürzung des Arbeitstags hinreichend, die Produktivität enorm erhöht wurde. Bei der Maschineriearbeit war dies weit zweifelhafter. Aber Beweis R. Gardner. p. 401/402.

Sobald Verkürzung des Arbeitstags Gesetz, wird die Maschine das Mittel, intensivere Arbeit aus dem Arbeiter zu pressen, entweder durch greater speed |größere Geschwindgkeit| oder less hands in relation to machine |weniger Arbeiter im Verhältnis zur Maschine|. Beispiele p. 403-407. Daß gleichzeitig damit die Bereicherung und Ausdehnung der Fabrik steigen, belegt p. 407-409.

c) Das Fabrikganze in seiner klassischen Gestalt

In der Fabrik besorgt die Maschine die zweckgemäße Führung des Werkzeugs, also die qualitativen Unterschiede der Arbeit, die in der Manufaktur entwickelt wurden, hier beseitigt, die Arbeit mehr und mehr nivelliert, Unterschied höchstens des Alters und Geschlechts. Die Teilung der Arbeit ist hier Verteilung der Arbeiter unter die spezifischen Maschinen. Hier nur Teilung zwischen Hauptarbeitern, die wirklich an der Werkzeugmaschine beschäftigt sind, und feeders (dies nur vom selfactor, kaum von dem throstle, noch weniger vom powerloom corrected ); dazu Aufseher, engineers und stokers, mechanics, joiners etc., eine nur äußerlich der Fabrik aggregierte Klasse. p. 411/412.

Die Notwendigkeit der Anpassung des Arbeiters an die kontinuierliche Bewegung eines Automaten erfordert Anlernen von Jugend auf, aber durchaus nicht mehr wie in der Manufaktur, daß ein Arbeiter einer Teilfunktion lebenslänglich attachiert werde. Es kann Personenwechsel stattfinden an derselben Maschine (relay-system), und es können wegen der geringen |284| Erlernungsmühe die Arbeiter von einer Sorte Maschinen zu einer andern versetzt werden; die Handlangerarbeit ist entweder sehr einfach oder fällt mehr und mehr der Maschine zu. Trotzdem schleppt sich die manufakturmäßige Teilung der Arbeit anfangs traditionell fort und wird selbst ein größeres Exploitationsmittel des Kapitals. Der Arbeiter wird lebenslang Teil einer Teilmaschine. p. 413.

Aller kapitalistischen Produktion, soweit sie nicht nur Arbeitsprozeß, sondern auch Verwertungsprozeß des Kapitals ist, ist es gemeinsam, daß nicht der Arbeiter die Arbeitsbedingung, sondern umgekehrt die Arbeitsbedingung den Arbeiter anwendet, aber erst durch die Maschinerie erhält diese Verkehrung technologische handgreifliche Wirklichkeit. Durch seine Verwandlung in einen Automaten tritt das Arbeitsmittel während des Arbeitsprozesses selbst dem Arbeiter als Kapital gegenüber, als tote Arbeit, welche die lebendige Arbeitskraft beherrscht und aussaugt. Ditto die geistigen Potenzen des Produktionsprozesses als Mächte des Kapitals über die Arbeit ... Das Detailgeschick des individuellen, entleerten Maschinenarbeiters verschwindet als ein winzig Nebending vor der Wissenschaft, den ungeheuren Naturkräften und der gesellschaftlichen Massenarbeit, die im Maschinensystem verkörpert sind. p. 414, 415.

Kasernenmäßige Disziplin der Fabrik, Fabrikkodex. p. 416.

Physische Bedingungen der Fabrik. p. 417/418.

c' oder d) Kampf der Arbeiter gegen das Fabriksystem und die Maschine

Dieser Kampf, seit dem Kapitalverhältnis [be]stehend, tritt hier zuerst auf als Revolte gegen die Maschine als die materielle Grundlage der kapitalistischen Produktionsweise. Bandmühle. p. 419. Ludditen, p. 420. Erst später unterscheiden die Arbeiter zwischen dem materiellen Produktionsmittel und dessen gesellschaftlicher Exploitationsform.

Während der Manufaktur die verbesserte Teilung der Arbeit mehr Mittel, Arbeiter virtuell zu ersetzen. p. 421. (Excours über Agrikultur, Verdrängung. p. 422.) In der Maschinerie aber der Arbeiter aktuell verdrängt, die Maschine konkurriert direkt mit ihm. Handloom weavers. p. 423. Ditto Indien. p. 424. Diese Wirkung permanent, da die Maschine stets neue Produktionsfelder ergreift. Die verselbständigte und entfremdete Gestalt, welche die kapitalistische Produktion dem Arbeitsmittel gegenüber dem Arbeiter gibt, entwickelt sich durch die Maschine zum vollkommnen Gegen- |285| satz - daher zuerst jetzt Revolte des Arbeiters gegen das Arbeitsinstrument. p. 424.

Details der Verdrängung der Arbeiter durch Maschine. p. 425, 426. Die Maschine Mittel, den Arbeiterwiderstand gegen das Kapital durch Verdrängung zu brechen. p. 427, 428.

Die liberale Ökonomie behauptet, die Maschine, die Arbeiter verdränge, setze gleichzeitig ein Kapital frei, das diese Arbeiter beschäftigen kann, Aber im Gegenteil: eine jede Einführung von Maschinen bindet Kapital, verringert dessen variablen, vermehrt seinen konstanten Teil, kann also nur die Beschäftigungsfähigkeit des Kapitals beschränken. In der Tat - und das meinen jene Apologeten auch - wird nicht Kapital in dieser Art freigesetzt, sondern die Lebensmittel der deplacierten Arbeiter werden freigesetzt, der Arbeiter von den Lebensmitteln freigesetzt, was der Apologet so ausdrückt, daß die Maschine Lebensmittel für den Arbeiter freisetzt. p. 429, 430.

Dies weiterentwickelt (sehr gut für "Fortnightly" ) p. 431/432: Die von der kapitalistischen Anwendung der Maschine untrennbaren Antagonismen existieren für den Apologeten nicht, weil sie nicht aus der Maschine selbst erwachsen, sondern aus ihrer kapitalistischen Anwendung. p. 432.

Ausdehnung der Produktion durch Maschinen direkt und indirekt, und damit mögliche Vermehrung der bisherigen Arbeiterzahl: Bergarbeiter, Sklaven in Cotton states |Baumwollstaaten| etc. Dagegen durch die Wollfabrik Verdrängung von Schotten und Iren durch Schafe. p. 433/434.

Der Maschinenbetrieb steigert die gesellschaftliche Teilung der Arbeit weit mehr, als die Manufaktur [es] tat. p. 435.

c'' oder e) Maschine und Mehrwert

Das erste Resultat der Maschine - Steigerung des Mehrwerts und zugleich der Produktenmasse, worin er sich darstellt, und wovon die Kapitalistenklasse und ihr Anhang zehrt - also Steigerung der Anzahl von Kapitalisten; neues Luxusbedürfnis und zugleich Mittel seiner Befriedigung. Die Luxusproduktion wächst, ebenso die Verkehrsmittel (die aber wenig Arbeitskräfte in entwickelten Ländern absorbieren) (Beleg p. 436), endlich wächst die dienende Klasse, die modernen Haussklaven, deren Material die Freisetzung liefert. p. 437. Statistik.

Ökonomische Widersprüche. p. 437.

|286| Möglichkeit der absoluten Zunahme der Arbeit in einem Geschäftszweig infolge der Maschine und Modalitäten dieses Prozesses. p. 439/440.

Enorme Elastizität, Fähigkeit plötzlicher sprungweiser Ausdehnung der großen Industrie auf einen hohen Entwicklungsgrad. p. 441. Rückwirkung auf die Produktionsländer der Rohstoffe. Auswandrung infolge der Freisetzung von Arbeitern. Internationale Teilung der Arbeit von Industrie- und Ackerbauländern - Periodizität von Krisen und Prosperität. p. 442. Hin und Herwerfen der Arbeiter in diesem Ausdehnungsprozeß. p. 444.

Historisches hierüber p. 445-449.

Da über Verdrängung der Kooperation und Manufaktur durch die Maschine (und die Zwischenstufen p. 450/451) Veränderung auch der nichtfabrikmäßig betriebenen Industriezweige im Geist der großen Industrie - Hausarbeit auswärtiges Departement der Fabrik. p. 452. In der Hausarbeit und modernen Manufaktur die Exploitation noch schamloser als in der eigentlichen Fabrik. p. 453. Beispiele: Londoner Druckereien. p. 453. Buchbinderei, Lumpensortieren. p. 454. Ziegelbrennerei, p. 455. Moderne Manufaktur im allgemeinen. p. 456. Hausarbeit: Spitzenklöppeln. p. 457-459. Strohflechten. p. 460. Umschlag in Fabrikbetrieb bei erreichter äußerster Grenze der Exploitabilität: Wearing Apparel durch die Nähmaschine. p. 462-466. Beschleunigung dieses Umschlags durch Ausdehnung der Fabrikzwangsgesetze, die den bisherigen auf nicht begrenzter Exploitation basierenden Schlendrian aufheben. p. 466. Beispiele: Töpferei. p. 467. Schwefelhölzer. p. 468. Ferner Wirkung der Fabrikgesetze auf unregelmäßige Arbeit, durch Luderei der Arbeiter wie durch Saisons und Moden. p. 470. Überarbeit neben Faulenzen infolge der Saisons bei der Hausarbeit und Manufaktur. p. 471.

Gesundheitsklauseln der Fabrikgesetze, p. 473. Erziehungsklauseln. p. 476.

Freisetzung der Arbeiter durchs bloße Alter, sowie sie erwachsen sind und nicht mehr zu der Arbeit passen und nicht mehr von Kinderlohn leben können, und zugleich keine neue Arbeit gelernt haben. p. 477.

Auflösung der mysteries |besonderen Gewerken mit Berufsgeheimnissen| und der traditionellen Verknöcherung der Manufaktur und des Handwerks durch die große Industrie, die den Produktionsprozeß in eine bewußte Anwendung der Naturkräfte verwandelt. Sie allein gegenüber allen früheren Formen ist daher revolutionär. p. 479. Aber als kapitalistische Form läßt sie für den Arbeiter die verknöcherte Teilung der Arbeit bestehn, und da sie die Basis derselben täglich umwälzt, |287| geht der Arbeiter daran zugrunde. Andererseits grade hierin, in diesem notwendigen Wechsel der Tätigkeiten desselben Arbeiters, die Forderung möglichster Vielseitigkeit desselben und die Möglichkeiten der sozialen Revolution. p. 480/481.

Notwendigkeit, die Fabrikgesetzgebung auf alle auch nicht fabrikmäßig betriebenen Zweige auszudehnen. p. 482ff. Act von 1867. p. 485. Minen, Note 486ff.

Konzentrierende Wirkung der Fabrikgesetze, Verallgemeinerung des Fabrikbetriebs und damit der klassischen Form der kapitalistischen Produktion, Zuspitzung ihrer inhärenten Widersprüche, Reifmachung der Umwälzungselemente der alten und der Bildungselemente der neuen Gesellschaft. p. 488-493.

Ackerbau. Hier die Freisetzung durch Maschinen noch akuter, Ersetzung des Bauers durch den Lohnarbeiter. Vernichtung der ländlichen Hausmanufaktur. Zuspitzung der Gegensätze von Stadt und Land. Zersplitterung und Schwächung der Landarbeiter, während die städtischen Arbeiter konzentriert werden, daher Lohn der Ackerbauarbeiter auf dem Minimum. Zugleich Bodenberaubung: Krone der kapitalistischen Produktionsweise die Untergrabung der Quelle alles Reichtums: der Erde und des Arbeiters. p. 493-496.

V. Weitere Untersuchungen über die Produktion des Mehrwerts

|Hier bricht die Handschrift ab.|