Gesamtverzeichnis "MLWerke" | E. Thälmann

Aufruf des Zentralkomitees (ZK) der KPD:

Schmiedet die rote Einheitsfront! Anm1

29. November 1931


Zuerst veröffentlicht in »Die Rote Fahne« vom 29.11.1931.
Dieser Text wurde entnommen: Ernst Thälmann: Reden und Schriften, 1930-1933, Bd. 1, Köln 1975, S. 324-329, worauf auch die Seitenzahlen verweisen. Der Text in diesem Druck aus den Nachkriegszeit stimmt nicht ganz mit dem Original in "Die Rote Fahne" vom 29. November 1931 überein.

|324>Der Hungerwinter hat begonnen. Das herrschende Finanzkapital, die regierende Bourgeoisie führt neue Schläge gegen das Proletariat, neue Schläge gegen alle Werktätigen. Alle Lasten der kapitalistischen Krise, alle Bürden der Tributsklaverei, der das deutsche Volk durch die verbrecherische Politik der deutschen Bourgeoisie im Bunde mit dem internationalen Finanzkapital unterworfen ist, werden auf die Schultern der Massen abgewälzt. Not und Reaktion nehmen ein unerträgliches Maß an. Die Diktatur der Bourgeoisie wird mit verschärften Formen durchgeführt. Die Regierungen Brüning-Groener und Braun-Severing erlassen Woche für Woche neue Notverordnungen. Während den bankrotten Kapitalisten Hunderte und Tausende von Millionen Mark aus den Steuergroschen der Werktätigen in den unersättlichen Rachen geworfen werden, um ihren gefährdeten Profit zu sichern, werden den Arbeitern die Löhne abgebaut, den Erwerbslosen die Unterstützung geraubt, den Beamten und Angestellten die Gehälter, wird die Schlinge um den Hals des notleidenden Mittelständlers und des schaffenden Bauern noch fester zugezogen. Die Hungerpeitsche des Kapitals saust auf alle Schichten der arbeitenden Bevölkerung nieder.

Sollen wir Zahlen des Elends nennen? Ziffern der Selbstmordstatistiken? Sollen wir die immer kärglichere Lohntüte des Proleten mit den Diäten der Aufsichtsräte, der Generaldirektoren, der Großbankiers und der subventionierten Großgrundbesitzer vergleichen? Sollen wir die hungernden nach Arbeit rufenden Erwerbslosen, das Los ihrer Familien und ihren nach Brot schreienden Kinder mit den Satten und Reichen der kapitalistischen Bande vergleichen? Im Deutschland der Notverordnungen spricht die stumme Not, das nackte Elend der Massen eine viel zu beredte Sprache, als daß wir noch dokumentarischer Beweise für diese Ausplünderung der Arbeiterklasse und der Werktätigen in Stadt und Land bedürfen. Während die Bourgeoisie immer neue Hungermaßnahmen gegen die Massen durchführt und sich dabei der schrankenlosen Liebesdienste der Sozialdemokratie bedient, während im Wirtschaftsbeirat der Brüningregierung und ihrer Braun-Severing-Filiale in Preußen die sogenannten Gewerkschaftsführer aller Schattierungen einträchtig an dem neuen Raubzug gegen die Arbeitenden mitwirken und diese Mitwirkung unter einigen leeren Phrasen nichtssagender Proteste zu verschleiern suchen, verstärkt vom anderen Flügel der |325> kapitalistischen Front her die Hitlerpartei ihre Bemühungen, an der Knechtung und Auspowerung des Volkes »mitwirken« zu dürfen.

Der tiefe Verrat der Sozialdemokratie an allen Interessen der Arbeiter und des werktätigen Volkes treibt immer breitere Massen der enttäuschten Kleinbürger, Angestellten, Bauern und auch Teile von Arbeitern, die bisher im Lager der bürgerlichen traditionellen Parteien standen, in die Reihen der Hitlerpartei. Wenn es keine Kommunisten und keine Revolutionäre Gewerkschaftsopposition gäbe, wurden auch Zehntausende, Hunderttausende der sozialdemokratischen Arbeiter aus der Mitgliedschaft und Gefolgschaft der SPD, dank der Politik der Wels und Breitscheid, Braun und Severing bei Hitler landen. Es gibt nur eine Mauer, die diese Arbeiter abhält und auffängt: die Front des revolutionären Klassenkampfes.

Indem die Sozialdemokratie und reformistische Gewerkschaftsbürokratie bei besonderen Gelegenheiten noch immer den Namen des »Marxismus« für ihren Klassenverrat mißbrauchen und ihn so schänden, treiben sie Wasser auf die Mühlen der verlogenen nationalsozialistischen und sonstigen bürgerlichen Agitation »gegen den Marxismus«. Ohne die SPD gäbe es keinen derartigen Aufstieg der Hitlerbewegung in Deutschland. Ohne das Verbot des Roten Frontkämpferbundes durch die Sozialdemokratie gäbe es keine Welle des faschistischen Mordterrors, dem heute bereits nicht nur Kommunisten und ehemalige Mitglieder des RFB, sondern auch sozialdemokratische und Reichsbannerarbeiter zum Opfer fallen. Ohne die Beispiele, die Severing, Grzesinski, Schönfelder, Zörgiebel und alle die anderen mit ihren Presse-, Demonstrations- und Versammlungsverboten gegeben haben, gäbe es keinen Klagges, den nationalsozialistischen Innenminister von Braunschweig, der es sich leisten kann, auch SPD-Zeitungen zu verbieten. Ohne die Streikbruchtaktik der reformistischen Bürokratie, der sozialdemokratischen ADGB-Führer gäbe es keine faschistische Massenpartei in Deutschland, die sich eine »sozialistische Arbeiterpartei!« nennen und doch ganz offen den Kampf gegen den Klassenkampf als oberstes Ziel proklamieren und fast ebenso offen ihre Anhänger als Streikbruchhorden für die Unternehmer aufmarschieren lassen kann.

Die Sozialdemokratie erzählt stets den Arbeitern, Hitler allein sei der Faschismus und Brüning dagegen sei der letzte Schutzwall der »Demokratie«. Jetzt, nach der Enthüllung- des ungeheuerlichen Arbeitermord-, Streikbruch-, Hunger- und Zuchthausprogramms der Nazis, machen die Reichsbannerführer Versammlungen mit dem Appell an die Brüningregierung: »Staat greif zu!« und wollen damit die Arbeiter bewußt täuschen, man könne mit demselben Brüning, der ständig mit Hitler Koalitionsverhandlungen führt, gegen den Faschismus kämpfen. Wieder tun die sozialdemokratischen Führer alles, um die Entfaltung der Massenkraft der sozialdemokratischen Arbeiter in der roten Einheitsfront des Kampfes, die Entfaltung der eigenen proletarischen Klassenkraft zu hemmen.

|326> Wir sagen den Arbeitern: Der Faschismus ist eine Waffe der Ausbeuter. Faschismus und Demokratie sind nur zwei Formen ein und derselben Sache und diese Sache heißt: kapitalistische Klassenherrschaft, Diktatur der Bourgeoisie!

Die sozialdemokratischen Führer haben sich heute mit einem bevorstehenden Regierungseintritt der Nationalsozialisten als einer feststehenden Tatsache abgefunden. Fast anderthalb Jahre lang hat die SPD ihre Tolerierungspolitik für Brüning vor den Massen mit dem verlogenen betrügerischen »Argument« verteidigt, es gälte, ein »kleineres Übel« gegenüber dem Hitlerfaschismus zu unterstützen und dadurch Hitler abzuwehren. Diese Politik hatte in Wirklichkeit nur den einen Sinn: die Massen vom Kampf gegen die wirkliche Diktatur der Bourgeoisie, gegen das wirkliche Übel abzuhalten und damit der fortschreitenden Reaktion, die Severing hieß, die Brüning hieß, die nötige Deckung bei den Massen zu verschaffen. Brüning, Braun und Severing haben regiert -- dank der Sozialdemokratie. Sie haben Notverordnungen über Notverordnungen erlassen. Sie sind einen Schritt nach dem anderen weiter im Kurs der Verschärfung der politischen und sozialen Reaktion gegangen.

Nun folgt die zweite Etappe dieser Politik des »kleineren Übels«. Die SPD-Führer wollen in Deutschland gegenüber Hitler einige Etappen jenes Weges überspringen, der den Reformisten d'Arragona in Italien erst nach Jahren des faschistischen Regimes offen an die Seite Mussolinis führte. Abkürzen, heißt die Parole der Breitscheid und Wels. Und so verkünden, angesichts der wachsenden Neigung der Bourgeoisie, ihren nationalsozialistischen Handlangern einige Plätze mehr an der Futterkrippe des kapitalistischen Staatsapparates einzuräumen, die sozialdemokratischen Führer: eine Brüning-Hitler-Regierung sei immer noch besser als eine Hitlerregierung allein, immer noch ein »kleineres Übel«.

Aber weil die SPD-Führer seit Jahren aus dem Niedergang ihres Masseneinflusses gelernt haben, daß sie den Bogen ihrer arbeiterfeindlichen Politik gegenüber den eigenen Anhängermassen zu scharf gespannt haben, soll das neueste Manöver mit den plötzlichen Phrasen der Breitscheid und Co. über »Einheitsfront gegen den Faschismus« verschleiert werden. So wie im Kriege die moderne Armee ihre Manöver, ihre Angriffe unter einer künstlichen Nebelwand zu verstecken sucht, so treibt es die SPD bei ihren neuesten Etappen des Arbeiterverrats. Bilden sich die sozialdemokratischen Führer wirklich ein, die deutschen Arbeiter hätten vergessen, was ein sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter von der Tribüne des »hohen Hauses« verkündete: Lieber zehnmal mit Groener, zehnmal mit den Monarchisten, zehnmal mit dem Reichswehrgeneral als einmal mit den Kommunisten!? Bilden sie sich wirklich ein, die Arbeiter hätten das sozialdemokratische Wort des Hamburger Abgeordneten Dahrendorf vergessen: Lieber zehn Nazis als einen Kommunisten im Präsidium der Hamburger Bürgerschaft!? Sie unterschätzen das Gedächtnis und den Verstand der deutschen Arbeiter gründlich.

|327> Wir sagen den Arbeitern: der Faschismus beginnt nicht, wenn Hitler kommt, er hat längst begonnen. Wir sagen den Arbeitern, gegen eine zukünftige, noch offenere und skrupellosere Form der kapitalistischen Diktatur kann man nicht kämpfen, indem man heute den Kapitalismus schont, toleriert, unterstützt, sondern indem man in jeder Stunde den Hauptstoß gegen die tatsächliche Diktatur der Bourgeoisie und ihre entscheidenden Stützen richtet!

Der freche Betrug der Sozialdemokratie an den Massen entlarvt sich heute selbst. Anderthalb Jahre Tolerierungspolitik für Brüning, angeblich um Hitler abzuhalten, und was ist der Erfolg? Die Ministersessel für die Naziminister werden instand gesetzt. So wie die SPD diese Entwicklung als entscheidende Kraft im Dienste der bürgerlichen Diktatur durch ihre Politik des »kleineren Übels« ermöglichte und herbeiführte, so wird auch bei einer etwa kommenden Hitlerregierung die Sozialdemokratie mit den neuen Auflagen ihrer Theorie des »kleineren Übels« die soziale Hauptstütze der Bourgeoisie bleiben!

Den Kampf gegen eine drohende Hitlerregierung oder Hitler-Brüning-Regierung vorbereiten, das heißt gegen die heutigen Brüning-Braun-Severing-Regierungen den schärfsten Kampf führen! Die Sozialdemokratie und der ADGB, die noch immer trotz der wachsenden Rebellion ihrer eigenen Anhänger Hunderttausenden, ja Millionen von Arbeitern und Arbeiterinnen die Hände fesseln, um sie vom Kampf gegen die Diktatur der Bourgeoisie abzuhalten, um sie vom Streik gegen die Lohnraubpläne der Unternehmer zurückzuhalten, um sie vom Massenkampf gegen den faschistischen Terror fernzuhalten, sind neben der Preußenregierung Braun-Severings die wichtigsten Bollwerke für das heutige Brüning-Deutschland und werden die wichtigsten Bollwerke auch für ein Hitler-Deutschland sein.

Der Übergang der Bourgeoisie von der verschleierten Diktatur hinter der demokratischen Fassade zur offenen und unverhüllten vollentfalteten faschistischen Diktatur -- ein Wechsel in den Methoden, nicht im Klasseninhalt -- kann nur erfolgen, wenn die Bourgeoisie bei dieser Verschärfung ihres Angriffs Massen der werktätigen Bevölkerung und auch Massen des Proletariats in ihre faschistische Front einzureihen vermag. Die Spekulation des Finanzkapitals auf die Hitlerpartei hat in dieser Hinsicht nur zum Teil gewisse Erfolge zu verzeichnen. Das Eindringen der Nazis in die Front der Betriebsarbeiterschaft ist vom Standpunkt der faschistischen Reaktion nicht ausreichend. Aber die Sozialdemokratie liefert diese Basis für die Diktatur der Bourgeoisie heute, wo das Firmenschild Brüning-Braun-Severing-Regierung heißt, morgen, wo es vielleicht Hitler-Brüning-Severing heißen wird.

Den Faschismus schlagen, das heißt die Arbeiterklasse aus den Banden der Sozialdemokratie und des Reformismus erlösen! Das ist es, was wir der deutschen Arbeiterklasse unermüdlich Tag für Tag, Stunde für Stunde einschärfen müssen! Wenn die Kommunistische Partei den Hauptstoß ihres |328> Kampfes gegen die verräterische sozialdemokratische Führerschaft, gegen die verräterische ADGB-Bürokratie richtet, so deshalb, weil dies der Weg ist, um die Macht des Proletariats im Klassenkampf gegen den Kapitalismus voll und siegreich in die Waagschale den Geschichte werfen zu können. Unbezwinglich ist die Arbeiterklasse, wenn sie in ihrer entscheidenden Mehrheit zum vollen Klassenbewußtsein erwacht und sich auf die ganze Höhe ihrer geschichtlichen Aufgabe als die fortgeschrittenste, als die Klasse der Zukunft erhebt. Die Kommunistische Partei, die als einzige Partei auf dieser Klassenlinie des Proletariats marschiert, dieses geschichtliche Klassenziel der Arbeiterklasse verficht, und darum die einzige Partei der Arbeiterklasse ist, arbeitet zäh, unaufhaltsam und mit kaltblütigen Entschlossenheit an diesem Werk: die Mehrheit des Proletariats unter dem Banner des revolutionären Marxismus zum Kampf für die eigenen Klassenziele zu sammeln! Ohne diesen Kampf, den die Kommunistische Partei mit unbeugsamer Entschlossenheit führt, wäre die Faschisierung Deutschlands heute schon tausendmal weiter fortgeschritten, als dies jetzt der Fall ist.

Jahrelang vollzieht sich bereits in Deutschland der Vormarsch des Kommunismus. In jeder neuen Wahl, als einen gewissen Gradmesser für den Stand der Klassenkräfte, spiegelt sich das Wachstum des kommunistischen Einflusses. Und dieses Wachstum verkörpert zugleich die Kraft der Arbeiterklasse in Deutschland. Denn nur im Lager des revolutionären Klassenkampfes vermag das Proletariat seine Stärke zu entfalten und anzuwenden. Reformistische Verseuchung bedeutet Ohnmacht, bedeutet Selbstmord des Proletariats. Kommunistische Aufklärung bedeutet Entfaltung der Kampfkraft, des kühnen Elans der Arbeiterklasse.

Die Kommunistische Partei kennt kein Parteiinteresse, das neben dem Klasseninteresse des Arbeiters steht. Ihre »Parteipolitik« ist Politik der Arbeiterklasse. Darum ist die Kommunistische Partei allein imstande, sich mit dem Ruf nach der kämpfenden roten Einheitsfront an die proletarischen Massen zu wenden, ohne Hintergedanken, ohne taktische Manöver, ohne Vorbehalt und ohne Bedingungen. außer der einen: daß diese Einheitsfront, die wirkliche Einheitsfront, geschmiedet wird zum Kampf für die Klasseninteressen des Proletariats, zum Kampf gegen das Kapital. gegen die Bourgeoisie, gegen den Klassenfeind!

Wir rufen die sozialdemokratischen Arbeiter auf, Schulter an Schulter mit uns zu kämpfen. Wir machen ihnen diesen Einheitsfrontvorschlag in ehrlicher und brüderlichen Absicht. Wir reichen ihnen aufrichtig und kameradschaftlich unsere Hand. Wir stehen ihnen zur Seite in ihren täglichen Nöten und Kämpfen. Wir vergessen niemals einen Augenblick, daß sie unsere Klassenbrüder sind, die genau so leiden und ausgebeutet sind wie alle Arbeiter in Deutschland. Deswegen schmieden wir mit ihnen gemeinsam die rote Einheit.

|329> Wir fordern nicht von ihnen, daß sie sich von heute auf morgen plötzlich in Kommunisten verwandeln, unser Programm, unser Endziel anerkennen und das sozialdemokratische Mitgliedsbuch mit unserem vertauschen sollen. Wir fordern nur eines von ihnen: daß sie mit uns gegen den Klassenfeind kämpfen!

Wer bereit ist, mit uns Kommunisten und der RGO gegen den Lohnraub der Unternehmer zu streiken, der ist, gleich ob Organisierter oder Unorganisierter, unser Bundesgenosse, unser Kampfgefährte!

Wer bereit ist, mit uns gemeinsam den Kampf gegen die Notverordnungs- und Diktaturpolitik der Bourgeoisie der Brüning-Braun-Severing-Regierungen aufzunehmen, mit dem wollen wir Schulter an Schulter zusammenstehen.

Wer bereit ist, mit uns gemeinsam den Selbstschutz der Arbeiterklasse und der Werktätigen gegen faschistischen Terror durchzuführen, mit dem wollen wir zusammengehen!

Wer im Kampf gegen Wuchersteuern, im Mieterstreik, im Kampf gegen Exmissionen und Zwangsversteigerungen in Stadt und Land seinen Mann stehen will, dem gilt unser Appell! Wer mit uns den Massenkampf der Erwerbslosen, ihre Massenaktionen für Arbeit, Brot, für Winterhilfe, zur Durchsetzung ihrer Forderungen und aller Notleidenden, gegen den Unterstützungsraub der Bourgeoisie organisieren will, der ist uns willkommen!

Unsere Kampfforderungen, die nichts anderes sind als die proletarischen Forderungen der Arbeiterklasse selber, sind der beste Beweis dafür, daß der Ruf nach der roten Einheitsfront für die KPD keine »Parteisache« ist, sondern Politik der Klasse, Politik des Proletariats! Denn wir waren, wir sind, und werden es immer sein, was Karl Marx und Friedrich Engels im »Kommunistischen Manifest« aufzeigten: die Avantgarde des Proletariats, die kein anderes Ziel kennt, als das Klassenziel des Proletariats und die diesem Klassenziel alle Teilinteressen und Sonderinteressen unterordnet.

Unsere ganze Kraft gilt dem einen Ziel, die rote Einheitsfront des Kampfes gegen Not und Reaktion zu schmieden, die Massen zu sammeln und vorwärts zu führen: gegen Brüning, Braun, Severing! Gegen Hitler und Hugenberg! Gegen Lohnräuber, Streikbrecher und faschistische Arbeitermörder! Gegen die Diktatur der Bourgeoisie! Für den Klassenkampf des Proletariats! Für den Sieg des Sozialismus!

Wir werden den Faschismus niederringen. Die Arbeiterklasse wird und muß siegen!


Anm1Zu den hier vertretenenen ultralinken Thesen, wonach »die Kommunistische Partei den Hauptstoß ihres Kampfes« nicht gegen die Faschisten, sondern »gegen die verräterische sozialdemokratische Führerschaft, gegen die verräterische ADGB-Bürokratie richtet,« siehe die Artikel von Leo Trotzki zum Kampf gegen den Faschismus in Deutschland, z.B. »Wie wird der Nationalsozialismus geschlagen?« vom 8.12.1931, der mehr oder minder direkt auf diesen Aufruf antwortet.Zurück


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