Inhaltsverzeichnis Artikel und Korrespondenzen 1871

Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 17, 5. Auflage 1973, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1962, Berlin/DDR. S. 306-312.

1. Korrektur.
Erstellt am 13.12.1998.

Friedrich Engels

Abermals "Herr Vogt"

Geschrieben am 5. Mai 1871.


["Der Volksstaat" Nr. 38 vom 10. Mai 1871]

|306| Seit der Augsburger Kampagne von 1859, die ihm eine so gewaltige Tracht Prügel eingebracht hatte, schien Herr Vogt die Politik satt bekommen zu haben. Er wandte sich mit ganzer Energie den Naturwissenschaften zu, in denen er bereits früher, wie er selbst sagt, so "staunenerregende" Entdeckungen geleistet hatte. So hatte er - um dieselbe Zeit, wo durch Küchenmeister und Leuckardt die höchst komplizierte Entwicklungsgeschichte der Eingeweidewürmer nachgewiesen und damit ein wirklich großer Fortschritt in der Wissenschaft gemacht wurde - die staunenerregende Entdeckung gemacht, daß die Eingeweidewürmer aus zwei Klassen bestehen: Rundwürmer, welche rund, und Plattwürmer, welche platt sind. Jetzt stellte er dieser gewaltigen Errungenschaft eine noch größere zur Seite. Die Auffindung vieler fossilen Menschenknochen aus vorgeschichtlichen Zeiten hatte das vergleichende Studium der Schädel aus verschiedenen Menschenracen in die Mode gebracht. Man maß die Schädel in allen Richtungen, man verglich, man diskutierte, man kam zu keinem Resultat, bis Vogt endlich mit gewohnter Siegesgewißheit die Lösung des Rätsels verkündigte, daß sämtliche Menschenschädel in zwei Klassen zerfallen: solche, welche länglich (Langköpfe, Dolichozephalen) und solche, welche rundlich sind (Kurzköpfe, Brachyzephalen). Was die genauesten und fleißigsten Beobachter durch langjährige, mühsame Arbeit nicht fertiggebracht hatten, Vogt brachte es zustande durch die einfache Anwendung seines Würmerprinzips. Stellen wir neben diese staunenerregenden Entdeckungen noch die Entdeckung einer neuen Spezies im Gebiet der politischen Zoologie, nämlich die Entdeckung der Schwefelbande, so wird auch der Unbescheidenste zugeben müssen, daß Vogt für ein Menschenleben genug geleistet hatte.

|307| Aber der große Geist unseres Vogt hatte keine Ruhe. Die Politik behielt ihre unwiderstehlichen Reize für den Mann, der auch auf der Bierbank so Großes leistete. Die Tracht Prügel von Anno Sechzig war glücklich verwunden, der Marxsche "Herr Vogt" nicht mehr im Buchhandel zu haben, über alle die faulen Geschichten war aber und abermals Gras gewachsen, unser Vogt hatte unter dem Beifall des deutschen Philisters Vorlesungsreisen gehalten, hatte sich auf allen Naturforscherversammlungen, ethnographischen und antiquarischen Kongressen breitgemacht und an die wirklichen wissenschaftlichen Größen herangedrängt; er konnte sich also wieder einigermaßen "anständig" vorkommen und berufen glauben, den deutschen Philister, den er naturwissenschaftlich eingepaukt, auch politisch einzupauken. Es gingen große Dinge vor: Napoleon der Kleine hatte bei Sedan kapituliert, die Preußen standen vor Paris, Bismarck verlangte Elsaß und Lothringen. Da war es die höchste Zeit für Vogt, sein gewichtiges Wort zu sprechen.

Dies Wort nennt sich: "Carl Vogt's Politische Briefe an Friedrich Kolb", Biel 1870; es enthält zwölf Briefe, die zuerst in der Wiener "Tages-Presse", erschienen und außerdem in Vogts Moniteur, dem "Bieler Handels-Courier" abgedruckt wurden. Vogt erklärt sich gegen Annexion und gegen die Verpreußung Deutschlands, und es ärgert ihn schändlich, daß er hierin als reiner Nachtreter der verhaßten Sozialdemokraten, d.h. der "Schwefelbande", dasteht. Auf den allgemeinen Inhalt des Pamphlets einzugehen wäre überflüssig, da es ganz gleichgültig ist, wie ein Vogt über dergleichen Dinge denk . Zudem sind die Argumente, die er vorbringt, nur die der gewöhnlichsten Bierphilister-Kannegießerei, nur daß Vogt diesmal nicht den deutschen, sondern den Schweizer Philister zurückspiegelt. Uns interessiert nur die angenehme Persönlichkeit des Herrn Vogt selbst, wie sie sich durch ihre verschiedenen Wendungen und Wandlungen durchwindet.

Wir nehmen also das Broschürchen und legen daneben Vogts Unglücksbuch, die "Studien zur gegenwärtigen Lage Europas", 1859, an deren Nachwehen er so schwer und so lange gelitten hat. Da finden wir, bei aller Geistesverwandtschaft, bei der ganz gleichen Lüderlichkeit der Schreibart auf Seite 10 gewinnt Vogt seine "Anschauungen" "mit eignen Ohren", was allerdings ganz eigne Ohren sein müssen -, da finden wir, daß heute Herr Vogt gerade das Gegenteil von dem sagt, was er vor elf Jahren predigte. Die "Studien" hatten den Zweck, den deutschen Philister zu überreden, daß Deutschland kein Interesse habe, sich in den Krieg zu mischen, |308| den Louis Bonaparte damals gegen Österreich beabsichtigte. Zu diesem Zweck mußte Louis Bonaparte als ein völkerbefreiender "Schicksalsmensch" dargestellt, mußte gegen die landläufigen Angriffe der Republikaner und selbst mancher bürgerlichen Liberalen in Schutz genommen werden. Und der angebliche Republikaner Vogt ließ sich auch dazu herbei - mit arg sauersüßer Miene freilich und nicht ohne daß man ihm einiges Bauchgrimmen ansah, aber er tat es doch. Böse Zungen und Leute von der "Schwefelbande" wollten behaupten, der brave Vogt unterziehe sich allen diesen Beschwerden und Grimassen, nur weil er von bonapartistischer Seite das erhalten habe, was die Engländer "consideration" nennen, nämlich bares Geld. Es waren auch allerhand verdächtige Dinge vorgekommen. Vogt hatte verschiedentlichen Leuten Geld angeboten, wenn sie in seinem Sinn, d.h. in Anpreisung der völkerbefreienden Absichten des Louis Bonaparte, in der Presse wirken wollten. Herr Braß, dessen Tugend bekanntlich über allen Zweifel erhaben ist, seitdem er die "Norddeutsche Allgemeine Zeitung" leitet, selbst Herr Braß wies öffentlich "den französischen Futtertrog zurück, den Vogt ihm vorsetzen wollte". Aber wir wollen von diesen unangenehmen Geschichten nicht weiter sprechen und zunächst annehmen, daß Vogts Bauchgrimmen und Grimassen ihm erbeigentümlich gehörten. Nun, seitdem ist das Unglück von Sedan passiert, und damit ändert sich auch alles für Herrn Vogt. Der völkerbefreiende Franzosenkaiser selbst wird noch mit einiger Zurückhaltung behandelt, es heißt von ihm bloß, daß

"die Revolution ihm schon auf dem Nacken saß. Auch ohne den Krieg hätte das Kaiserreich das Neujahr 1871 nicht in den Tuilerien gesehn". (S. 1.)

Aber seine Frau! Hören wir:

"Freilich, wenn Eugénie gesiegt hätte (denn sie steht oder stand vielmehr, diese ungebildete Spanierin, die nicht einmal orthographisch schreiben kann, im Felde mit dem ganzen Drachenschwanze fanatischer Pfaffen und Landbevölkerung hinter sich), wenn Eugénie gesiegt hätte, so wäre die Lage momentan noch schrecklicher geworden" als nach den preußischen Siegen etc.

Also: Siegten die Franzosen 1859 über die Österreicher, so siegte der völkerbefreiende Bonaparte; siegten sie 1870 über die Preußen, so siegte die ungebildete Eugénie mit ihrem Drachenschwanz. Man sieht den Fortschritt.

Noch schlimmer geht es dem Drachenschwanz des Louis Bonaparte, denn es zeigt sich jetzt, daß auch er einen solchen hat. Gleich auf S. 2 ist die Rede von "den furchtbaren Verschleuderungen des Kaiserreichs", S. 16 von dem "Gesindel, welches an der Spitze der kaiserlichen Armee und Ver- |309| tung stand". Diese Verschleuderungen und dieses Gesindel standen bereits 1859 und lange vorher in voller Blüte; Vogt, der damals keine Augen für sie hatte, sieht sie jetzt ganz genau. Wieder ein Fortschritt. Damit nicht genug. Wenn auch Vogt selbst nicht geradezu seinen früheren Befreier anschimpft, so kann er doch nicht umhin, den Brief eines französischen Gelehrten zu zitieren, worin es heißt:

"Wenn Sie irgendeinen Einfluß haben, so suchen Sie die ärgste Entehrung von uns abzuwenden - celle de ramener l'infâme" (die, den Ehrlosen - Louis Bonaparte - zurückzuführen). "Lieber Heinrich V., die Orléans, einen Hohenzollem, lieber alles als diesen gekrönten Traupmann, der alles vergiftete, was er berührte." (S. 13.)

Wie schlimm indes der Exkaiser und seine ungebildete Gattin nebst ihren respektiven Drachenschwänzen auch sein mögen, so tröstet uns Vogt doch damit, daß noch einer in der Familie ist, der eine Ausnahme macht: der Prinz Napoleon, besser bekannt unter dem Namen Plon-Plon. Von ihm sagt Vogt S. 33, daß Plon-Plon zu Vogt selbst gesagt habe, "er würde keinen Respekt vor den Süddeutschen haben, wenn sie anders handelten" (d.h. wenn sie nicht mit gegen die Franzosen zögen); auch sei er von dem unglücklichen Ausgange des Krieges überzeugt gewesen und habe davon keinen Hehl gemacht. Wer wird nun noch Vogt des Undanks zeihen? Ist es nicht rührend anzusehn, wie er, der "Republikaner", dem "Prinzen" auch im Pech noch die Bruderhand reicht und ihm ein Zeugnis ausstellt, worauf dieser sich berufen kann, wenn ja die große Konkurrenz ausgeschrieben werden sollte um einen Ersatzmann für den "Ehrlosen"?

In den "Studien" wird Rußland und die russische Politik durchweg gelobt, dies Reich sei seit Aufhebung der Leibeigenschaft "eher ein Genosse der freiheitlichen Bewegung als ein Gegner derselben"; Polen sei auf dem besten Wege, mit Rußland zu verschmelzen (wie der Aufstand 1863 bewiesen hat!), und Vogt findet es ganz natürlich, daß Rußland

"den festen Punkt bildet, um welchen sich die slawischen Nationalitäten mehr und mehr zu gruppieren streben".

Und daß damals, 1859, die russische Politik mit Louis-Napoleon Hand in Hand ging, war natürlich in Vogts Augen ein enormes Verdienst. Jetzt ist das alles anders - jetzt heißt es:

"Ich bin keinen Augenblick im Zweifel, daß ein Konflikt zwischen der slawischen und germanischen Welt bevorsteht ... und daß Rußland in diesem die Führerschaft auf der einen Seite übernehmen wird." (S. 30, 31.)

Und nun wird nachgewiesen, daß nach der Annexion des Elsasses |310| Frankreich in diesem Konflikt sofort sich auf Seite der Slawen stellen, ja den Ausbruch dieses Konflikts möglichst beschleunigen wird, um das Elsaß wiederzugewinnen, so daß dieselbe russisch-französische Allianz, die 1859 ein Glück für Deutschland gewesen sein soll, ihm jetzt als Popanz und Schreckensgespenst vorgehalten wird. Aber Vogt kennt seinen deutschen Philister. Er weiß, daß er ihm alles bieten, sich zehnmal widersprechen darf. Wir fragen nun unwillkürlich, wie es kam, daß Vogt vor elf Jahren die Schamlosigkeit haben konnte, eine Allianz zwischen Rußland und dem bonapartistischen Frankreich als die beste Garantie der freiheitlichen Entwicklung Deutschlands und Europas auszuposaunen?

Und nun gar Preußen! In den "Studien" wird Preußen deutlich zu verstehn gegeben, es möge Louis-Napoleons Pläne gegen Österreich indirekt unterstützen, sich auf Verteidigung des deutschen Bundesgebiets beschränken und dann "bei späteren Friedensverhandlungen seinen Lohn in norddeutschen Flachlanden erhalten". Die Grenzen des späteren Nordbundes - das Erzgebirge, der Main und das Meer - werden Preußen schon damals als Köder vorgehalten, Und im Nachwort zur zweiten Auflage, die während des italienischen Krieges erschienen, als das Feuer den Bonapartisten schon auf den Nägeln brannte und keine Zeit mehr zu verlieren war mit Umschweifen und Redensarten, - da platzt auch Vogt direkt mit der Sprache heraus, fordert Preußen auf, einen Bürgerkrieg in Deutschland zu beginnen zur Stiftung einer einheitlichen Zentralgewalt, zur Einverleibung Deutschlands in Preußen - diese Einigung Deutschlands werde nicht so viel Wochen kosten wie der Krieg in Italien Monate. Nun gut. Genau sieben Jahre später, und ebenfalls im Einverständnis mit Louis-Napoleon, handelt Preußen genau nach den von Vogt nachgeplapperten bonapartistischen Einflüsterungen; es stürzt sich in einen Bürgerkrieg, holt sich einstweilen seinen Lohn in norddeutschen Flachlanden, schafft für den Norden wenigstens eine einheitliche Zentralgewalt - und Herr Vogt? Herr Vogt kommt jetzt plötzlich und jammert uns vor, daß "der Krieg von 1870 die notwendige unausbleibliche Folge desjenigen von 1866 war"! (S. 1.) Er lamentiert über die unersättliche Eroberungspolitik Preußens, die stets "auf eine angebotene Eroberung angebissen wie der Haifisch auf ein Stück Speck" (S. 20).

"Nie und nirgends habe ich einen Staat und ein Volk gesehen, das besser diesen Namen" (Raubstaat) "verdiente als Preußen." (S. 35.)

Er beklagt die Einverleibung Deutschlands in Preußen als das größte Unglück, das Deutschland und Europa zustoßen konnte (achter und neun- |311| ter Brief). Das hat nun Bismarck davon, daß er Vogts Rat gefolgt ist, und das hat Vogt davon, daß er Bismarck einen Rat gegeben hat.

Soweit schien indes alles noch gut für unsern Vogt zu gehen. Die alten anrüchigen Geschichten waren beim Philister wirklich vergessen, die "Studien" waren total verschollen, Vogt konnte sich wieder für einen anständigen Bürger und passablen Demokraten ausgeben und sich etwas darauf zugute tun, daß diese seine "Politischen Briefe" der banalen Philisterströmung in Deutschland entgegentraten. Selbst die fatale Übereinstimmung in der Annexionsfrage mit den Sozialdemokraten konnte ihm nur zur Ehre gereichen: Da Vogt nicht zur Schwefelbande übergetreten war, so mußte notwendig die Schwefelbande sich zu Vogt bekehrt haben! Da auf einmal fällt der Blick auf eine schmale dünne Zeile in den neuerdings veröffentlichten Verwendungslisten der geheimen Fonds von Louis-Napoleon:

"Vogt il lui a été remis en Août 1859 ... frs. 40.000."
"Vogt - es sind ihm im August 1859 übermacht worden 40.000 Francs."

Vogt? Wer ist Vogt? Welch ein Unglück für Vogt, daß keine nähere Bezeichnung dabeisteht! Ja, stände da, der Professor Carl Vogt in Genf, mit Straße und Hausnummer, so könnte Vogt sagen: Das bin ich nicht, das ist mein Bruder, meine Frau, mein ältester Sohn, alles, nur ich nicht - aber so! Vogt kurzweg, ohne Signalement, Vornamen, Adresse, das kann nur der eine Vogt sein, der weitberühmte Gelehrte, der große Entdecker der Rundwürmer und der Plattwürmer, der Langschädel und der Kurzschädel und der Schwefelbande, der Mann, dessen Renommee selbst bei den Polizisten der geheimen Fonds so bekannt ist, daß jede nähere Bezeichnung überflüssig wäre! Und dann - gibt es einen andern Vogt, der der bonapartistischen Regierung 1859 solche Dienste geleistet hätte, daß sie sie im August jenes Jahres (und Vogt war gerade damals in Paris) mit 40.000 Francs bezahlte? Daß Sie die Dienste geleistet haben, Herr Vogt, ist notorisch; Ihre "Studien" sind der Beweis dafür; diese "Studien" erschienen in erster Auflage im Frühjahr, in zweiter im Sommer; daß Sie vom 1. April 1859 bis in den Sommer hinein Leute über Leute aufforderten, gegen Bezahlung Ihrerseits im bonapartistischen Interesse tätig zu sein, haben Sie selbst zugestanden; im August 1859, nach Beendigung des Krieges, waren Sie in Paris - und nun sollen wir glauben, daß der Vogt kurzweg, dem Bonaparte im August 1859 die 40.000 Francs auszahlen ließ, ein anderer, ganz unbekannter Vogt sei? Unmöglich. Wir schwören es bei allen Rundwürmern und Plattwürmern: Solange Sie uns nicht das Gegenteil beweisen, müssen wir annehmen, daß Sie der fragliche Vogt sind.

|312| Aber, sagen Sie vielleicht, das ist ja eine Behauptung, die auf nichts beruht als auf dem Wort der jetzigen französischen Regierung, d.h. der Kommunalisten oder, was dasselbe ist, Kommunisten, die auch Schwefelbande heißen; wer wird solchen Menschen glauben? Hierauf wäre zu antworten, daß die Veröffentlichung der "Correspondance et papiers de la famille impériale" durch die "Regierung der nationalen Verteidigung" erfolgte, deren offizieller Akt sie ist, für den sie einsteht. Und was hielten Sie von dieser Regierung, Jules Favre, Trochu usw.?

"Die Männer, welche jetzt an die Spitze geschnellt worden sind, stehen niemand nach an Intelligenz, Tatkraft und erprobter Gesinnung - aber das Unmögliche können sie nicht leisten."

Das sagen Sie von ihnen auf S. 52. Nein, Herr Vogt, das Unmögliche können sie nicht leisten, aber sie hätten doch wenigstens Ihren Namen unterdrücken können als Dank für diese warme Anerkennung, die ihnen so selten zuteil geworden!

Indes, wie Sie selbst sagen, Herr Vogt, "Geld ist nun einmal das Äquivalent des Schadens, welchen das Individuum erleidet an seiner Person" (S. 24) und, wenn Ihre werte Person durch Ihre politischen Sprünge von 1859 "Schaden" - hoffentlich nur moralischen - erlitten hat, so trösten Sie sich gefälligst mit dem "Äquivalent".

Als der Kriegslärm vorigen Sommer losging, waren Sie

"überzeugt, daß der ganze französische Regierungsspektakel nur dazu dienen sollte, in scheinbaren Rüstungen die furchtbaren Verschleuderungen des Kaiserreichs zu decken. Unter Louis-Philippe taten dies die Holzwürmer - die über den Etat gehenden geheimen Ausgaben wurden auf das Holzkonto der Marine geschrieben; unter dem Kaiserreich hätten alle Holzwürmer der Erde nicht genügt, die Ausfälle zu decken". (S. 4.)

Da sind wir also wieder bei den beliebten Würmern angekommen, und zwar bei den Holzwürmern. Zu welcher Klasse gehören diese, zu den Rundwürmern oder zu den Plattwürmern? Wer könnte das entscheiden? Nur Sie, Herr Vogt, und Sie entscheiden es in Wirklichkeit. Laut der "Correspondance etc." gehören Sie selbst zu den "Holzwürmern" und haben Sie "die über den Etat gehenden geheimen Ausgaben" mit aufgegessen bis zum Belauf von 40.000 Francs. Und daß Sie ein "Rundwurm" sind, weiß jeder der Sie kennt.