Inhaltsverzeichnis Aufsätze für "The New American Cyclopædia"

Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 14, 4. Auflage 1972, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1961, Berlin/DDR. S. 235.

1. Korrektur.
Erstellt am 22.08.1998.

Friedrich Engels

Karabiner

Geschrieben am 21. Januar 1858.
Aus dem Englischen.


["The New American Cyclopædia", Band IV]

<235> Karabiner - ein Gewehr mit kurzem Lauf, mit dem die Kavallerie ausgerüstet ist. Damit der Karabiner zu Pferde leicht geladen werden kann, sollte der Lauf nicht mehr als 2 Fuß 6 Zoll lang sein, es sei denn, es ist ein Hinterlader; und um leicht mit nur einer Hand bedient zu werden, muß sein Gewicht geringer sein als das eines Infanteriegewehrs. Auch das Kaliber ist bei den meisten Heeren viel kleiner als das einer Infanteriefeuerwaffe. Der Karabiner kann entweder einen glatten oder einen gezogenen Lauf haben; im ersteren Falle wird seine Wirkung beträchtlich unter der einer gewöhnlichen Muskete liegen, im zweiten Falle wird er sie bei mäßigen Entfernungen an Präzision übertreffen. Im britischen Heer besitzt die Kavallerie Karabiner mit glattem Lauf; in der russischen Kavallerie hat die gesamte leichte Kavallerie gezogene Karabiner, während die Kürassiere zu einem Viertel gezogene und die übrigen glattläufige Karabiner haben. Auch die Artillerie hat in einigen Heeren (besonders französischen und englischen) Karabiner; die britischen sind nach dem Prinzip des neuen Enfield-Gewehrs konstruiert. Karabinerfeuer war eine Zeitlang die Hauptform des Kavalleriegefechts, ist aber jetzt hauptsächlich beim Vorpostendienst und bei Kavalleriescharmützeln üblich. In französischen militärwissenschaftlichen Werken bedeutet der Ausdruck "carabine" immer ein gezogenes Infanteriegewehr, während für einen Kavalleriekarabiner das Wort "mousqueton" angewandt wird.