Inhaltsverzeichnis Aufsätze für "The New American Cyclopædia"
Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 14, 4. Auflage 1972, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1961, Berlin/DDR. S. 133-134.
1. Korrektur.
Erstellt am 22.08.1998.
Geschrieben um den 29. September 1857.
Aus dem Englischen.
["The New American Cyclopædia", Band III]
<133> Bessières, Jean-Baptiste, Marschall des französischen Kaiserreichs, geboren in Praissac im Departement Lot am 6. August 1768, gefallen bei Lützen am 1. Mai 1813. Er trat 1791 in die "Konstitutionelle Garde" Ludwigs XVI. ein, diente als Unteroffizier bei den berittenen Chasseurs der Pyrenäen und wurde bald darauf Hauptmann der Chasseurs. Nach dem Siege bei Roveredo am 4. September 1796 beförderte ihn Napoleon auf dem Schlachtfeld zum Obersten. Während des italienischen Feldzugs von 1796/1797 war er Kommandeur der Guiden beim Oberbefehlshaber; dann war er Oberst derselben Truppe in Ägypten und blieb mit ihr den größten Teil seines Lebens verbunden. 1802 wurde er zum Divisionsgeneral und 1804 zum Marschall des Kaiserreichs ernannt. Er focht in den Schlachten von Roveredo, Rivoli, Saint-Jean-d'Acre, Abukir und Marengo, wo er den letzten entscheidenden Kavallerieangriff befehligte, sowie bei Austerlitz, Jena, Eylau und Friedland. 1808 erhielt er das Kommando über eine Armee von 18.000 Mann, die in der spanischen Provinz Salamanca stationiert war, und mußte bei seiner Ankunft feststellen, daß General Cuesta eine Stellung zwischen Valladolid und Burgos bezogen hatte und dadurch die Verbindungslinie von Madrid mit Frankreich abzuschneiden drohte. Bessières griff ihn an und errang den Sieg von Medina-de-Rioseco. Nach dem Fehlschlag der englischen Walcheren-Expedition ernannte Napoleon Bessières an Stelle von Bernadotte zum Kommandeur der Armee in Belgien. Im selben Jahre (1809) wurde er Herzog von Istrien. An der Spitze einer Kavalleriedivision schlug er den österreichischen General Hohenzollern in der Schlacht bei Eßling in die Flucht. Während des Feldzugs nach Rußland war er Oberbefehlshaber der Gardekavallerie und bei der Eröffnung des deutschen Feldzugs von 1813 Befehlshaber der gesamten <134> französischen Kavallerie. Er starb auf dem Schlachtfeld beim Angriff auf den Engpaß von Rippach in Sachsen, am Abend vor der Schlacht von Lützen. Seine Popularität bei den einfachen Soldaten kann man daraus ersehen, daß man es für ratsam hielt, die Nachricht von seinem Tode eine Zeitlang vor der Armee geheimzuhalten.