Inhaltsverzeichnis Aufsätze für "The New American Cyclopædia"

Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 14, 4. Auflage 1972, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1961, Berlin/DDR. S. 126-127.

1. Korrektur.
Erstellt am 22.08.1998.

Friedrich Engels

Blindage

Geschrieben um den 28. September 1857.
Aus dem Englischen.


["The New American Cyclopædia", Band III]

<126> Blindage - in der Befestigungskunst eine Vorrichtung, die den Feind daran hindert, zu sehen, was an einem bestimmten Ort vor sich geht. Das sind z.B. die am inneren Kamm einer Batterie angebrachten und über die Brustwehren hinweg fortgeführten Faschinen; sie erschweren es, aus der Entfernung etwas durch die Schießscharte wahrzunehmen. Vollständigere Blindagen sind bisweilen an den Schießscharten befestigt und bestehen aus starken Planken, die von beiden Seiten zusammenzuschieben sind, so daß die Schießscharten durch sie völlig geschlossen werden können. Wenn die Feuerlinie stets auf denselben Punkt gerichtet ist, brauchen die Schießscharten nicht geöffnet zu werden, nachdem das Geschütz herangeführt worden ist, da sie eine eingeschnittene Öffnung für den Durchlaß des Geschützrohrs haben. Wenn erforderlich, wird die Öffnung durch eine bewegliche Klappe geschlossen. Andere Blindagen werden dazu benutzt, die Kanoniere einer Batterie gegen Vertikalfeuer zu schützen; sie bestehen aus glatten, starken Balken, die mit dem einen Ende auf den inneren Kamm der Brustwehr gelegt sind, mit dem anderen auf den Erdboden. Wenn die Granaten nicht sehr schwer sind und nicht in fast vertikaler Richtung herunterkommen, durchschlagen sie eine solche Blindage nicht, sondern berühren sie nur und prallen im Winkel ab. Beim Bau von Gräben werden besondere Arten von Blindagen benutzt, um die Sappeure vor Beschuß zu schützen; sie stehen auf Rädern und können mit dem Fortschreiten der Arbeit leicht weiterbewegt werden. Gegen Gewehrfeuer genügt ein Schutz aus starken Brettern, die an den Außenseiten mit Eisenblech beschlagen und von starken Hölzern gestützt werden. Gegen Kanonenfeuer sind große viereckige Kisten oder Rahmen, mit Erde gefüllt, Sandsäcke oder Faschinen notwendig. Die gewöhnlichste Art der Sappeur-Blindage besteht aus einem sehr großen Schanzkorb oder Zylinder aus Weidenrutengeflecht, mit Faschinen gefüllt, der von Arbeitern vor den Sappeuren hergerollt wird. <127> Wenn der Laufgraben von oben abgedeckt werden muß, wird die Blindage aus viereckigen Balken gebaut, die oben quer darübergelegt und mit Faschinen sowie mit Erde bedeckt werden, um sie genügend gegen Bomben- und Granatenbeschuß zu sichern.