Inhaltsverzeichnis Aufsätze für "The New American Cyclopædia"
Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 14, 4. Auflage 1972, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1961, Berlin/DDR. S. 125.
1. Korrektur.
Erstellt am 22.08.1998.
Geschrieben um den 28. September 1857.
Aus dem Englischen.
["The New American Cyclopædia", Band III]
<125> Biwak (frz., wahrscheinlich vom deutschen "bei" und "Wache") - das Lagern von Truppen bei Nacht im Freien, ohne Zelte, wobei jeder Soldat in seinen Kleidern schläft, seine Waffen neben sich. In den Kriegen des Altertums waren die Truppen durch Zelte geschützt, wie durch transportierbare Städte. Im Mittelalter erhielten die Truppen der Feudalherren und Könige in den am Wege liegenden Burgen und Klöstern Unterkunft. Die Volksmassen, die sich aus religiösem Enthusiasmus in die Kreuzzüge nach Asien stürzten, stellten eher lärmende Rotten dar als eine Armee; und all diese Menschen, mit Ausnahme der Anführer - der Ritter und Fürsten - und ihres unmittelbaren Gefolges, biwakierten auf dem Boden wie die wilden Nomadenstämme, die in den Ebenen Asiens herumstreifen. Mit der Rückkehr zur regulären Kriegsführung tauchten wieder die Zeltlager auf und wurden während der letzten zwei Jahrhunderte in Europa allgemein. Aber in den gigantischen Kriegen Napoleons fand man, daß rasche Bewegungen wichtiger waren als die Gesundheit der Soldaten, und der Luxus der Zelte verschwand von den Schlachtfeldern Europas, außer bei den englischen Heeren, wo sie bisweilen noch benutzt wurden. Ganze Armeen biwakierten um Lagerfeuer oder, wenn die Nähe des Feindes es erforderte, auch ohne Feuer und schliefen auf Stroh oder vielleicht auch auf dem nackten Boden, während ein Teil der Soldaten Wache hielt. Von den Biwaks, die die Geschichte kennt, ist keins durch Poesie und Malerei so berühmt geworden wie das am Abend vor der Schlacht bei Austerlitz.