Inhaltsverzeichnis Aufsätze für "The New American Cyclopædia"

Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 14, 4. Auflage 1972, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1961, Berlin/DDR. S. 107.

1. Korrektur.
Erstellt am 22.08.1998.

Friedrich Engels

Munition

Geschrieben um den 17. September 1857.
Aus dem Englischen.


["The New American Cyclopædia", Band I]

<107> Munition - Gesamtbegriff für Geschosse, Ladungen und Zündmittel, also für die Verwendung von Feuerwaffen erforderliche Dinge, die, wie dieses Wort allgemein verstanden wird, gebrauchsfertig sind. So besteht die Munition für Handfeuerwaffen aus Patronen und Zündhütchen (letztere sind natürlich bei der Verwendung von Steinschlössern oder Zündnadelgewehren nicht erforderlich); Munition für Feldartillerie besteht aus Geschossen, gefüllten Bomben, Kartätschen, Schrapnells, Kartuschen, Schlagröhren, Lunten, Zündruten etc., sowie aus Raketen für Raketenbatterien. In Festungen und bei Belagerungen wird das Pulver gewöhnlich in Fässern aufbewahrt und in Kartuschen gefüllt, wenn diese benötigt werden; das geschieht auch mit den verschiedenen Mischungen, die während einer Belagerung Verwendung finden, Hohlgeschosse werden ebenfalls an Ort und Stelle gefüllt. Die Menge der Munition, die eine Armee mit ins Feld führt, hängt von den Umständen ab. Gewöhnlich ist ein Infanterist mit sechzig Schuß ausgerüstet, selten mehr; eine ähnliche Menge pro Mann führt die Armee in Wagen mit sich, während weitere Vorräte mit Parkkolonnen ein oder zwei Tagesmärsche zurück folgen. Die Feldartillerie führt immer zwischen 150 bis 200 Schuß Munition pro Kanone, teils in Protzkästen, teils in besonderen Wagen, mit der Batterie mit; weitere 200 Schuß befinden sich gewöhnlich bei der Munitionsreserve der Armee, und ein dritter Vorrat folgt mit den Parkkolonnen. Das ist bei den meisten zivilisierten Armeen die Regel und betrifft selbstverständlich nur den Beginn eines Feldzuges; nach einigen Monaten Gefechtstätigkeit sind die Munitionsreserven gewöhnlich sehr erschöpft, vielleicht nach einer unglücklichen Schlacht sogar gänzlich verloren, und ihr Ersatz ist meist schwierig und langwierig.