Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 10, S. 507-515
Dietz Verlag, Berlin/DDR 1961

Friedrich Engels

Der Angriff auf Sewastopol

Geschrieben am 18. September 1854.
Aus dem Englischen.


["New-York Daily Tribune" Nr. 4209 vom 14. Oktober 1854, Leitartikel]

<507> Endlich scheint sich den Franzosen und Engländern die Möglichkeit eines ernstlichen Schlages gegen Rußlands Macht und Ansehen zu bieten, und wir verfolgen daher mit erneutem Interesse die Bewegung gegen Sewastopol; die letzten Nachrichten hierüber werden in einem anderen Artikel behandelt. Selbstverständlich brüsten sich die britischen und französischen Blätter sehr mit diesem Unternehmen, und dürfte man ihnen glauben, so hätte es nie etwas Großartigeres in der Kriegsgeschichte gegeben; wer aber den Tatsachen ins Auge sieht - die unbegreiflichen Verzögerungen und sinnlosen Ausreden, die das Anlaufen der Expedition begleiteten, sowie alle die vorhergehenden wie die begleitenden Umstände -, läßt sich dadurch nicht imponieren. Mag auch der Ausgang des Unternehmens glorreich sein, sein Anfang war recht erbärmlich.

Sehen wir uns einmal die bisherige Geschichte der alliierten Armeen in der Türkei an. Zuerst wollten diese sehr heldenmütigen, aber auch recht vorsichtigen Krieger bei Enos diesseits der Dardanellen landen und sich der Halbinsel erst dann nähern, wenn alles ganz gefahrlos geworden wäre. Vor der Vollbringung dieser Heldentat jedoch nahm ihr Mut ein unerwartetes Ausmaß an, und sie wagten eine Landung bei Gallipoli auf dem Thrakischen Chersones. Das hatten sie aber nur deshalb getan, um die Verteidigungswerke quer über die Halbinsel in kürzerer Zeit zu vollenden und sich so die wichtigste aller Bedingungen, eine Operationsbasis, zu sichern. Inzwischen mußten die Türken an der Donau unausgesetzt jenen furchtbaren Gegnern die Stirn bieten, deren Anwesenheit in der Walachei der Vorwand zu den gelehrten Manövern der Alliierten war; und die Türken entledigten sich <508> dieser Aufgabe mit bedeutendem Erfolg. Als aber immer mehr Schiffe und Truppen ankamen, stellte es sich heraus, daß die Dardanellen und die Halbinsel sie nicht mehr aufnehmen konnten. So bekamen die wissenschaftlichen Vorbereitungen, die zwischen London und Paris vereinbart worden waren, ein neues Loch. Ein Teil der Truppen mußte sich tatsächlich den Gefahren und dem Wagnis einer Landung in Konstantinopel aussetzen, diesem sehr exponierten Punkt! Um diesen Gefahren abzuhelfen, wurde mit der Befestigung dieser Stadt sogleich begonnen. Darüber verging glücklicherweise eine Menge Zeit, und somit war der Hauptzweck erreicht: nicht etwa Zeit zu gewinnen, sondern Zeit zu verlieren. Dann vergewisserte man sich, daß ohne großes Risiko eine Division nach Varna als Besatzung für diesen wichtigen Ort geschickt werden konnte; denn die Türken, die Varna 1828 so glorreich verteidigten, hatten sich seitdem sicherlich in solchem Maße an die europäische Disziplin gewöhnt, daß man ihnen die Verteidigung einer solchen Stellung nicht mehr anvertrauen konnte. Die Division wurde also hingeschickt, und ihr folgten noch eine oder zwei Divisionen. Als endlich kein Vorwand mehr existierte, die Truppen im Bosporus zu halten, wurde die große vereinigte Armee in aller Gemütlichkeit bei Varna konzentriert. Das geschah zur gleichen Zeit, als eine österreichische Armee wie eine drohende Gewitterwolke in der Flanke und im Rücken der Russen erschien und so durch politische Kombinationen die Operationsbasis der Alliierten plötzlich von Konstantinopel nach Transsylvanien und Galizien verlegt wurde. Wäre dies nicht gewesen, so dürfte man mit Fug und Recht annehmen, daß es in Bulgarien niemals eine Armee der Alliierten gegeben hätte. Als Beweis dafür kann ihr Verhalten während der Belagerung Silistrias gelten. Jedermann weiß, daß dort der Wendepunkt des ganzen Feldzugs war und daß in einem solchen kritischen Augenblick, wenn beide Parteien ihre Kräfte bis zum äußersten angestrengt haben, das kleinste Übergewicht auf der einen Seite in neun von zehn Fällen zu deren Gunsten den Ausschlag gibt. Dennoch standen während dieser entscheidenden Belagerung 20.000 englische und 30.000 französische Soldaten, "die Blüte der beiden Armeen", nur wenige Tagemärsche von der Festung entfernt, rauchten gemütlich ihre Pfeife und bereiteten sich in aller Ruhe auf die Cholera vor. Hätte diese Krankheit nicht auch in den Reihen der Russen fürchterliche Musterung gehalten, hätte nicht eine Handvoll Arnauten, die in einem durch und durch von Sprenggeschossen zerwühlten Graben verschanzt waren, Wunder an Tapferkeit verrichtet, so wäre Silistria in die Hände des Feindes gefallen. Es gibt kein zweites Beispiel in der Kriegsgeschichte, wo eine Armee, die so bequem zur Hand war, ihre Bundesgenossen so feige ihrem Schicksal überließ. Kein Feldzug in die Krim und <511> kein Sieg wird die französischen und englischen Feldherren je von diesem Makel reinwaschen. Wie wäre es den Briten bei Waterloo ergangen, wenn der alte Blücher, nach seiner Niederlage bei Ligny zwei Tage vorher, ebenso gewissenhaft gehandelt hätte wie die Raglan und Saint-Arnaud?

Die Handvoll Arnauten in den Gräben von Arab-Tabia war den Russen in Geschicklichkeit, Verstand und militärischer Stärke ebenbürtig. Die Russen wurden nicht etwa durch eine Entsatzarmee über die Donau getrieben; ihre eigene Dummheit, der Mut der Verteidiger, das Sumpffieber, der passive Druck der Österreicher am Dnestr und der Alliierten am Devna-See (denn wer konnte ahnen, daß sich diese so verhalten würden?) ließen sie t endlich die Belagerung abbrechen und sowohl den Feldzug als auch die Fürstentümer und die Dobrudscha aufgeben. Die alliierten Generale wollten natürlich diesen großen Erfolg ausnützen, und zwar getreu den Regeln jenes strategischen Systems, das sie bisher so erfolgreich angewendet hatten. Infolgedessen führte Lord Cardigan die britische Kavallerie an die Donau, um eine Rekognoszierung vorzunehmen, bei der sie keine Russen zu Gesicht bekam, viele Pferde verlor und nichts als Krankheit und Lächerlichkeit einheimste; unterdessen führte der hauptsächlich durch seinen Verrat an der Nationalversammlung vom 2. Dezember 1851 bekannte General Espinasse seine Division in die Dobrudscha mit dem einzigen Erfolg, daß ein paar prächtige Regimenter durch die Cholera halb vernichtet wurden und der Keim dieser Epidemie in das Lager der Alliierten geschleppt wurde. Wenn die Cholera so fürchterlich in den Reihen der Alliierten bei Varna um sich griff, dann war dies das wohlverdiente Resultat ihrer vortrefflichen strategischen Anordnungen. Zu Tausenden fielen die Soldaten aus, ehe sie den Feind überhaupt zu Gesicht bekommen hatten; in einem Lager, wo sie ungestört und friedlich verhältnismäßig luxuriös leben konnten, starben sie wie Fliegen dahin. Entmutigung, Mißtrauen gegen die Führer und Desorganisation waren die Folge, nicht so sehr bei den Engländern, die weniger darunter litten und überhaupt viel widerstandsfähiger sind, als bei den Franzosen, deren Nationalcharakter solchen Einflüssen zugänglicher ist, besonders wenn ihre Befehlshaber sie in Untätigkeit halten. In den Meutereien, die jetzt unter den Franzosen ausbrachen, traten nur die natürlichen Folgen des abnormen Zustands zutage, in dem die französischen Soldaten seit 1849 lebten. Die Bourgeoisie hat den französischen Soldaten, der sie von den Schrecken der Revolution befreite, gelehrt, sich als Retter der Nation und der Gesellschaft überhaupt zu betrachten. Von Louis Bonaparte wurde er als das Werkzeug zur Wiederherstellung des Kaiserreichs gehätschelt. Man behandelte ihn die ganze Zeit über auf eine Art und Weise, die ihn glauben ließ, er habe zu <512> befehlen, und die ihn vergessen ließ, daß er zu gehorchen habe. Man hatte ihm die Meinung beigebracht, er stehe hoch über den Zivilisten, und nun bildete er sich alsbald ein, er sei seinen Führern zumindest ebenbürtig. Man scheute keine Anstrengung, ihn zu einem Prätorianer zu machen, und die Geschichte hat uns noch stets gelehrt, daß Prätorianer nur entartete Soldaten sind. Sie beginnen damit, den Zivilisten zu kommandieren, dann gehen sie dazu über, ihren eigenen Generalen zu diktieren, und sie enden damit, daß sie selbst tüchtige Prügel einstecken müssen.

Was geschah also in Varna? Ganze Bataillone brachen in dem glühend heißen Sand zusammen und wanden sich dort in den Qualen der Cholera; da fingen die alten Soldaten an, die Abenteurer, die sie jetzt befehligten, mit den früheren Befehlshabern zu vergleichen, die sie so erfolgreich während jener afrikanischen Feldzüge geführt hatten, auf die die Helden des Lower Empire der Gegenwart so gern mit Verachtung herabsehen. Afrika war ein heißeres Land als Bulgarien, und die Sahara ist bedeutend weniger angenehm als selbst die Dobrudscha. Nie aber gab es während der afrikanischen Eroberungen solche Sterblichkeitsziffern wie während dieser Ruhezeit in Devna und auf den leichten Rekognoszierungsmärschen um Kustendje. Cavaignac, Bedeau, Changarnier, Lamoricière führten die französische Armee durch weit größere Gefahren mit weit weniger Verlusten; das war allerdings zu einer Zeit, wo Espinasse und Leroy Saint-Arnaud noch in jenem Dunkel schlummerten, aus dem nur politische Infamie sie hervorziehen konnte. Die Zuaven, die besten Vertreter der afrikanischen Armee, jene Männer, die die Hauptarbeit geleistet und das meiste Pulver gerochen hatten, erhoben sich daher wie ein Mann und brüllten: "A bas les singes! Il nous faut Lamoricière!" (Nieder mit den Affen! Gebt uns Lamoricière!) Seine Kaiserliche Majestät Napoleon III., das Haupt und die Seele dieser jetzigen offiziellen Nachäfferei einer großen Vergangenheit, muß wohl, als er dies erfuhr, empfunden haben, daß der Schrei der Zuaven für ihn "der Anfang vom Ende" sei. In Varna hatte er eine magische Wirkung. Wir dürfen behaupten, daß er der Hauptbeweggrund zu der Expedition nach der Krim gewesen ist.

Nach den Erfahrungen dieses Sommerfeldzugs oder, besser gesagt, Spaziergangs von Gallipoli nach Skutari, von Skutari nach Varna, von Varna nach Devna, Aladyn und wieder zurück, wird niemand von uns erwarten, daß wir die Vorwände ernst behandeln, die die alliierten Befehlshaber zur Erklärung dafür vorbringen, warum die Expedition, nachdem sie so lange aufgeschoben worden war, schließlich so überstürzt unternommen wurde. Wir können an einem Beispiel zeigen, was ihre Argumente wert sind. Es hieß, <513> der Aufschub sei dadurch hervorgerufen, daß die französische Belagerungsartillerie nicht angekommen sei. Aber als Leroy Saint-Arnaud zur Zeit der Cholerameutereien sah, daß er jetzt, und zwar unverzüglich, seinen besten Trumpf ausspielen mußte, verlangte er in Konstantinopel türkische Belagerungsartillerie und Munition, die dann auch in kürzester Zeit bereitgestellt und eingeschifft wurde; und wäre der französische Artillerietrain nicht in der Zwischenzeit eingetroffen, so wäre man ohne ihn abgesegelt. Die türkische Belagerungsartillerie aber war Monate früher bereit, und somit ist bewiesen, daß all die Verzögerungen unnötig waren.

Es stellte sich also heraus, daß diese großsprecherische Expedition nach der Krim, die aus 600 Schiffen und 60.000 Soldaten, 3 Trains Belagerungsartillerie und wer weiß wie vielen Feldgeschützen besteht, statt das wohlüberlegte Ergebnis kluger, von langer Hand wissenschaftlich vorbereiteter Bewegungen zu sein, nichts ist als ein übereilter coup de tête <unüberlegter Streich>, der Leroy Saint-Arnaud davor retten sollte, daß ihn seine eigenen Soldaten massakrierten; der arme alte, nachgiebige Lord Raglan war nicht der Mann, Widerstand zu leisten, um so mehr, als jede weitere Verzögerung seine Armee in dieselbe Disziplinlosigkeit und Verzweiflung stürzen konnte, die die französischen Truppen schon ergriffen hatte. Die Ironie des Schicksals, von der ein deutscher Schriftsteller spricht, wirkte nicht nur in der Vergangenheit, sondern ist auch in der modernen Geschichte noch am Werk, und im Augenblick ist der arme Lord Raglan ihr Opfer. Was Leroy Saint-Arnaud betrifft, so wurde er von niemand je als Befehlshaber betrachtet. Er ist ein altes Mitglied der Hochstaplergilde, ein berüchtigter alter Kumpan von Diebinnen und Schwindlerinnen, der würdige Gehilfe des Mannes, den "die Schulden, nicht die Schuld" zu der Expedition von Boulogne trieben. Trotz aller Zensur sind sein Charakter und sein Vorleben dem geschwätzigen Paris nur zu gut bekannt. Man kennt diesen zweimal kassierten Leutnant ganz genau, diesen Hauptmann, der als Zahlmeister in Afrika die Regimentskasse plünderte, und was er auch in der Krim vollbringen mag, sein wichtigster Anspruch auf militärischen Ruhm wird es doch stets bleiben, daß er in London mit den Bettdecken seiner Hauswirtin eine erfolgreiche Expedition nach dem Leihhaus unternahm, der er dann seinen gut gelungenen Rückzug nach Paris folgen ließ. Der arme Raglan jedoch, des Herzogs von Wellington Generaladjutant, der in der theoretischen Arbeit und den minutiösen Details der Stabsarbeit grau geworden ist, glaubt zweifellos wirklich an die Gründe, die Saint-Arnaud für seine Handlungen vorbringt. Und auf ihn fällt das ganze <514> Gewicht der merkwürdigen Tatsache, daß dieser gesamte Feldzug so wissenschaftlich entworfen, so klug durchgeführt wurde, daß 10.000 Mann oder etwa einer von sieben starben, ehe sie den Feind auch nur sahen, und daß dieses ganze kunstvolle Vorgehen zu nichts anderem führte als zu einer völlig überstürzten Expedition nach der Krim am Ende der günstigen Jahreszeit. Ja, nichts ist so beißend wie diese "Ironie des Schicksals".

Trotz alledem kann die Expedition erfolgreich sein. Die Alliierten verdienen es fast, denn durch nichts würde die Art, in der sie den Feldzug bisher geführt haben, mehr der Verachtung preisgegeben sein. Soviel Aufhebens, solch ein Aufwand an Vorsicht, solch ein Übermaß an Wissenschaft gegenüber einem Feind, der einem Unternehmen erliegt, das nicht seine Vernichtung, sondern die Erhaltung der eigenen Armee zum Ziel hat; das wäre das ärgste Verdammungsurteil, das die Alliierten über sich selbst fällen könnten. Aber sie sind noch nicht in Sewastopol. Sie sind in Eupatoria und Staroje Ukreplenije gelandet. Von da haben sie noch 50 respektive 20 Meilen bis Sewastopol zu marschieren. Ihre schwere Artillerie soll nahe Sewastopol ausgeschifft werden, um den mühsamen Landtransport zu ersparen; die Landung ist also noch lange nicht vollendet. Wenn auch die Kräfte der Russen nicht genau bekannt sind, so besteht doch kein Zweifel, daß sie in der unmittelbaren Nähe von Sewastopol in vielfacher Beziehung stärker sind als die der Alliierten. Das hüglige Terrain und die etwa zehn Meilen ins Land hineinreichende Bucht werden die Alliierten zwingen, ihre Truppen weit auseinanderzuziehen, sobald sie die Festung einzuschließen versuchen. Einem entschlossenen Feldherrn kann es nicht schwer fallen, ihre Linie zu durchbrechen. Wir wissen natürlich nicht, mit welchen Mitteln der Platz zu Lande verteidigt wird; was wir aber vom alten Menschikow wissen, läßt uns darauf schließen, daß er seine Zeit nicht vertan haben wird.

Berichte aus englischen Zeitungen und die von den Alliierten gewählte Operationslinie lassen uns annehmen, daß der erste Angriff auf das Fort erfolgt, das die Stadt von einem Hügel auf der Nordseite aus beherrscht. Es wird von den Russen Sewernaja Krepost, das Nordfort, genannt. Ist dieses Fort auch nur halbwegs solide gebaut, so vermag es lange Widerstand zu leisten. Es ist eine große viereckige Redoute, nach Montalemberts polygonalem oder auch Caponièe-System gebaut, deren Flankenverteidigung durch ein niedriges kasemattiertes Werk gebildet wird, das auf dem Boden des Grabens in der Mitte jeder Seite des Quadrats liegt und den Graben nach beiden Seiten rechts und links bestreicht. Diese Werke haben den Vorzug, dem direkten Feuer des Feindes nicht eher ausgesetzt zu sein, bis er mit seinen Arbeiten unmittelbar an den Rand des Grabens vorgerückt ist. Die Lage <515> dieses Forts in nächster Nähe der Hauptfestung gestattet, daß man es offensiv als Stütze und als Basis für starke Ausfälle gebraucht, und alles in allem muß sein Vorhandensein die Alliierten zwingen, ihre Hauptoperationen auf das Nordufer der Bucht zu beschränken.

Die Erfahrungen von Bomarsund aber haben uns gezeigt, daß sich von russischen Festungen nichts Bestimmtes sagen läßt, ehe sie nicht tatsächlich auf die Probe gestellt werden. Deshalb können die Erfolgsaussichten der Krimexpedition jetzt nicht einmal annähernd genau festgestellt werden. Eines aber ist so ziemlich sicher: Sollten sich die Operationen in die Lange ziehen, sollten durch den Einbruch des Winters erneut Krankheiten ausbrechen, sollten die Truppen in unüberlegten, unvorbereiteten Angriffen wie die der Russen auf Silistria aufgerieben werden, so würde die französische und noch wahrscheinlicher auch die türkische Armee in jenen Zustand der Auflösung zurückfallen, in den die französische bei Varna geriet und der sich bei der türkischen in Asien mehr als einmal zeigte. Die Engländer werden sicher länger zusammenhalten; aber es gibt einen gewissen Punkt, an dem selbst die diszipliniertesten Truppen versagen. Darin liegt die wahre Gefahr für die Alliierten, und sollten sich durch den russischen Widerstand die Dinge in dieser Weise gestalten, so würde dadurch die Wiedereinschiffung vor einem siegreichen Feind zu einer sehr gewagten Sache. Die Expedition wird sehr wahrscheinlich erfolgreich ausgehen; aber andrerseits kann sie ein zweites Walcheren werden.