Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 9, S. 462-468
Dietz Verlag, Berlin/DDR 1960

Friedrich Engels

Der Verlauf des türkischen Krieges

Geschrieben etwa 8. November 1853.
Aus dem Englischen.


["New-York Daily Tribune" Nr. 3934 vom 25. November 1853, Leitartikel]

<462> Es kann nicht länger daran gezweifelt werden, daß an der Donau militärische Operationen begonnen haben. Omer Pascha hat diesen Fluß bei Widdin überquert, besetzte Kalafat, ein Dorf am anderen Ufer, und schickte seine Vorhut gegen Krajowa vor, während ein anderer Angriff der Türken von Rustschuk aus auf die gegenüberliegende Stadt Giurgewo unternommen wurde. Fernerhin wird von einem dritten und vierten Angriff in Richtung auf Braila und Turna gesprochen. Zur gleichen Zeit kam es zu einem weiteren Treffen bei Oltenitza, in welchem die Russen die Angreifer waren. Wie in einer der uns zugegangenen Depeschen berichtet wird, soll das eben erwähnte Gefecht drei Stunden gedauert und damit geendet haben, daß die Russen zurückgeschlagen wurden; eine andere, am Abend des 8. November aus Wien eingetroffene Depesche meldet jedoch, daß die Schlacht achtundzwanzig Stunden dauerte und daß der Ausgang noch immer ungewiß ist. Die erstgenannte Darstellung dürfte wahrscheinlicher sein.

Über die Ergebnisse der anderen Gefechte gibt es ebenfalls unterschiedliche Darstellungen. Das bei Giurgewo scheint nach allen Berichten erfolglos gewesen zu sein, während uns von dem Ausgang der bei Braila und Turna stattgefundenen Gefechte nichts bekannt ist. Bezüglich des bei Kalafat begonnenen Vormarsches berichten einige Telegraphen, daß die Türken Vorteile gewonnen und die Russen eine Schlappe erlitten haben - andere, daß den Türken sofort Einhalt geboten worden sei und daß sie nach Kalafat zurückgetrieben wurden. Die Umstände sprechen für die Wahrscheinlichkeit des ersten Berichts.

Insgesamt gesehen sieht folgendes fest: Omer Pascha hat aus Gründen, die nachfolgend noch genauer erörtert werden, das aufgegeben, was wir <463> bereits früher als die natürliche Position der Türken an dieser Grenze bezeichnet haben, nämlich die Defensive. Er ist zu Offensivmaßnahmen übergegangen, und indem er sich den Abzug der Russen aus der Kleinen Walachei zunutze machte, überquerte er am 28. Oktober die Donau bei Widdin an der äußersten Linken seiner eigenen Stellung; mit welchen Kräften das geschah, sind wir völlig außerstande festzustellen. Da wir jedoch seitdem nur von Schein- oder Teilangriffen der Türken an anderen Punkten gehört haben und da es ein ausgemachter Wahnsinn sein würde, angesichts eines machtvollen Feindes einen Fluß wie die Donau mit einer unbedeutenden Streitmacht zu überqueren, können wir als sicher annehmen, daß Omer Pascha den Hauptteil seiner verfügbaren aktiven Armee mit sich führt. Denn solange uns nicht über jeden Zweifel erhabene Nachrichten davon überzeugen, werden wir nicht glauben, daß er, wie einige Depeschen behaupten, ein so großes Risiko eingegangen ist, die Donau mit 7.000 Mann zu überqueren und keine nähergelegenen Verstärkungen oder Reserven zur Verfügung zu haben als 8.000 Mann in Sofia, 150 Meilen entfernt. Da jedoch die Hauptkräfte der türkischen Armee vor sehr kurzer Zeit in Varna, Schumla und Rustschuk konzentriert waren, fällt es uns ebenso schwer, zu erklären, wie Omer Pascha es fertigbringen sollte, ganz plötzlich in Widdin, das durchschnittlich 250 Meilen von den obengenannten Orten entfernt ist, das Gros seiner Armee zu konzentrieren.

Die wahrscheinlichste Erklärung ist, daß Omer Pascha, nachdem er das Vorrücken der Russen auf Widdin bemerkte, die Position seiner Armee in einem erheblichen Maße nach links verschoben hatte und die Verteidigung der direkten Straße nach Konstantinopel den Besatzungen von Rustschuk, Silistria, Varna und Schumla überließ; für die Unterstützung seines rechten Flügels hat er Rustschuk bestimmt, für die seines linken Widdin und als Konzentrationspunkt seines Zentrums Nikopolis. In dieser Position, die sich etwa 200 Meilen von Rustschuk nach Widdin erstreckt, hat er an seinem linken Flügel alle Truppen, die er um sich scharen konnte, konzentriert und die Donau überquert, auf diese Weise offenbar den rechten Flügel der Russen umgehend. Er hoffte, deren Avantkorps überfallen und zum Rückzug über den Fluß Schyl zwingen zu können. Er selbst könnte ans andere Ufer dieses Flusses gelangen, indem er entweder den Übergang frontal forciert oder in der Nähe von Rassova ein weiteres Korps über die Donau schickt, welches so das andere Schyl-Ufer erreichen würde. Der Fluß Aluta, der zweite Nebenfluß der Donau, über den die Straße von Widdin nach Bukarest <464> führt, könnte auf die gleiche Weise forciert werden, indem ein weiterer Teil des türkischen Zentrums bei Nikopolis und Turna über die Donau geworfen wurde, unterhalb der Mündung der Aluta. Schließlich könnten Weiter donauabwärts bei Giurgewo und Braila geführte Scheinangriffe dazu beitragen, die Russen bezüglich der Punkte irrezuführen, an welchen die Türken tatsächlich erscheinen.

Es kann schwerlich einen Zweifel darüber geben, daß das die Pläne Omer Paschas gewesen sein müssen, wenn man politische Motive einen Augenblick aus dem Spiel läßt. Die Londoner "Times" spricht von einem tatsächlichen Übergang der Türken bei Giurgewo; aber dies ist eine offensichtliche Falschmeldung. Es gibt keinen Fähnrich in irgendeiner disziplinierten Armee, der einen solchen groben Fehler begehen wurde, den größten Fluß Europas, dazu noch an seiner breitesten und auch schwierigsten Stelle, an zwei verschiedenen - 250 Meilen voneinander entfernten - Punkten und angesichts eines nicht zu unterschätzenden und konzentrierten Gegners, mit zwei Korps zu überqueren.

Worauf läuft also Omer Paschas Manöver hinaus? Es ist ein Versuch, die Flanke des Feindes zu umgehen und durch gleichzeitige Flanken- und Frontalangriffe seine ganze Schlachtlinie aufzurollen. Ein solches Manöver ist durchaus berechtigt, wenn man überraschend seine eigenen Hauptkräfte auf die feindliche Flanke werfen kann; wenn die eigene Front vor einem Angriff geschützt ist; wenn man, im Falle einer Schlappe seinen Rückzug gesichert weiß, und wenn man durch Aufrollen der Stellung des Feindes von einer Flanke zur andern, dessen Verbindungen mit seiner Operationsbasis abschneidet. Nun, im vorliegenden Falle ist die letztgenannte Voraussetzung nicht erfüllt. Im Gegenteil, während Omer Paschas Rückzug dadurch bedroht sein könnte, daß der rechte Flügel seines Korps in der Walachei umgangen und dadurch die Straße nach Kalafat abgeschnitten wurde (in diesem Falle läge seine einzige Rückzugsmöglichkeit nur in Österreich), kann der Angriff von Kalafat in Richtung auf Bukarest die russische Rückzugslinie überhaupt nicht stören. Man wird sich an die Feststellung erinnern, die wir vor einiger Zeit in dieser Hinsicht trafen, daß nämlich die einzige brauchbare Verteidigungslinie für die Türken die von der Donau aus in Richtung auf den Fluß Sereth ist, oder der enge Landstreifen, der Bessarabien von der österreichischen Grenze trennt. Anstatt die Bewegung durchzuführen, die sofort die russische Kommunikationslinie bedroht, wenn nicht sogar unterbrochen hätte, greifen die Türken am entgegengesetzten Ende an, wo selbst im Falle eines Sieges <465> mit keinem entscheidenden Erfolg zu rechnen ist. Es mag sein, daß die türkische Front insofern vor Angriffen sicher ist, als die Hauptoperationen zwischen Widdin und Krajowa oder Slatina stattfinden und die Russen dann kaum die Donau weiter unten überqueren werden - es sei denn, daß sie kühner in ihrer Strategie wären, als wir es von ihnen kennen. Aber gleichzeitig ist die türkische Front von Widdin bis Rustschuk durch den breiten Fluß, welcher sie vom Feinde trennt, ebenso behindert, und es muß in jenem Abschnitt eine verhältnismäßige Inaktivität herrschen.

Die Hauptbedingung ist jedoch in diesem Falle nicht erfüllt worden.

Wir haben ein ausgezeichnetes historisches Beispiel dieser Art von Manöver an der Schlacht bei Jena. Napoleon gelang es, das Gros seiner Streitkräfte unbemerkt an die linke Flanke der Preußen heranzubringen und rollte sie in acht Stunden so vollständig auf, daß die preußische Armee von ihren Rückzugslinien abgeschnitten und vernichtet wurde und sie dann aufhörte, als Armee zu existieren. Aber das ging auf einem Gelände von zwanzig Quadratmeilen und innerhalb von zwanzig Stunden vor sich. Hier aber haben wir ein Territorium zweihundert mal fünfzig Meilen, ohne Straßen, und es wird für jede Bewegung dementsprechend mehr Zeit erforderlich sein. Die Überraschung, die Stärke und das Ungestüm des Angriffs, denen Napoleon bei Jena seinen vollständigen Erfolg verdankte, müssen hier nach einigen wenigen Bemühungen buchstäblich im Schlamm steckenbleiben. Dies wird noch deutlicher werden, wenn wir einen Blick auf die Karte werfen. Die Türken müssen von Kalafat nach Krajowa marschieren. Hier stoßen sie auf den ersten jener Flüsse, welche von den Transsylvanischen Alpen zur Donau fließen, die Walachei von Norden nach Süden durchschneiden und jeder eine Verteidigungslinie bildet, die von einer angreifenden Armee bezwungen werden muß. Das Land gleicht in dieser Hinsicht genau der Lombardei, und die hier in Frage stehenden Flüsse, der Schyl und die Aluta, können mit dem Mincio und der Etsch verglichen werden, deren militärische Bedeutung schon so oft sichtbar geworden ist.

Angenommen, die Türken überqueren den Fluß Schyl, was ihnen vielleicht gelingt, so werden sie an der Aluta, in der Nähe von Slatina, auf den ersten ernsthaften Widerstand stoßen. Die Aluta ist ihrer Breite und Tiefe wegen eine weitaus mehr zu befürchtende Barriere, außerdem können die Russen mit ein wenig Nachdruck dort eine Armee konzentrieren, die nicht nur imstande ist, alle türkischen Angriffe zurückzuschlagen, sondern den Sieg sofort zu sichern. Ein russischer Sieg bei Krajowa würde, wenn er nicht sehr erheblich ist, tatsächlich keine große Bedeutung haben, da die Türken in drei forcierten Märschen Kalafat und die Donau erreichen und auf diese <466> Weise einer Verfolgung entgehen könnten. Aber eine türkische Niederlage bei Slatina, abgesehen davon, daß sie infolge der größeren Masse dort zusammengefaßter russischer Truppen ausschlaggebender wäre, wurde den Russen fünf oder sechs Tage Möglichkeit zur Verfolgung geben; jedermann weiß doch, daß die Früchte eines Sieges nicht auf dem Schlachtfeld gesammelt werden, sondern während der Verfolgung, die eine totale Desorganisation der geschlagenen Armee mit sich bringen kann. Es ist also nicht wahrscheinlich, daß Omer Pascha jemals in der Lage sein wird, die Aluta zu überqueren, wenn Gortschakow dort mit ihm ins Gefecht zu kommen wünscht; denn selbst, wenn man jede Chance zugunsten der Türken in Rechnung stellt, so kann Omer Pascha nicht mehr als 25.000 Mann an die Ufer jenes Flusses bringen, während Gortschakow dort bequem 35.000 Mann beizeiten versammeln kann. Was die Flankenangriffe der Türken vom Südufer der Donau betrifft, so werden sie ziemlich harmlos sein, wenn die angreifenden Kräfte nicht über eine gewaltige Anzahl von Pontons und anderem Material verfügen, das man nur selten bei den Türken findet. Aber selbst wenn wir annehmen, daß sogar der Übergang über die Aluta und den Ardschisch, einen anderen wichtigen Fluß weiter im Osten, gelingen würde, kann man sich schwerlich vorstellen, daß Omer Pascha die russischen Verschanzungen bei Bukarest überwinden und in einer regelrechten Schlacht eine Armee in die Flucht schlagen könnte, die den Truppen, die er ihr entgegenstellen könnte, sicherlich zahlenmäßig um ein Drittel überlegen sein muß.

Wenn also auf seiten der Russen der Krieg überhaupt nach irgendwelchen militärischen Prinzipien geführt wird, so scheint Omer Paschas Niederlage gewiß zu sein; sollte er jedoch nicht nach militärischen, sondern nach diplomatischen Grundsätzen weitergeführt werden, so könnte das Ergebnis anders ausfallen.

Der freiwillige Rückzug der Russen von der militärisch wichtigen Stellung bei Kalafat, nachdem so viele Truppen dorthin geschickt worden waren, um Serbien zu bedrohen; Omer Paschas Übergang über die Donau, der auf keinen Widerstand stieß, seine verhältnismäßig unbelästigten und sehr langsamen Bewegungen in der Kleinen Walachei (dem Gebiet westlich der Aluta); die, soweit wir es beurteilen können, Bedeutungslosigkeit der türkischen Angriffe an allen anderen Punkten und schließlich die im Vormarsch von Widdin aus enthaltenen strategischen Fehler, von denen niemand auch nur für einen Augenblick annehmen kann, daß Omer Pascha sie nicht bemerkt hat - alle diese Tatsachen scheinen einigen Grund für eine Schlußfolgerung zu bieten, zu der einige kompetente Sachverständige gelangten, die aber ziemlich phantastisch erscheint. Diese Auffassung geht davon aus, daß es zwischen <467> den feindlichen Befehlshabern eine Art von stillschweigendem Übereinkommen gibt, wonach die Russen die Kleine Walachei den Türken überlassen. Jene, die diese Auffassung vertreten, sagen: die Aluta bildet eine sehr bequeme natürliche Barriere, über die hinweg sich die beiden Armeen den ganzen düsteren Winter lang ansehen könnten, während sich die Diplomaten wieder bemühen, eine Lösung zu finden. Die Russen würden, wenn sie sich so weit zurückziehen, nicht nur ihre Großzügigkeit und ihre friedliche Gesinnung zeigen, sondern sie würden gleichzeitig eine Art Recht auf die usurpierten Gebiete erhalten, da eine gemeinsame Okkupation der Donaufürstentümer durch die Russen und Türken weitgehend mit den bestehenden Verträgen übereinstimmt. Durch diese offenbare Großzügigkeit in Europa würden die Russen drohenden Gefahren in Asien entgehen, wo sie dem Anschein nach übler dran sind denn je, und vor allen Dingen würden sie jederzeit stark genug sein, die Türken aus dem am linken Ufer der Donau zugestandenen Landstreifen zu verjagen. Ein seltsamer, aber keineswegs ausreichender Beweis zu Gunsten dieser Theorie kann in der Tatsache erblickt werden, daß sie offen von Wiener Blättern, die das Vertrauen des Hofes genießen, vorgebracht wird. Die nächsten Tage werden zeigen, ob diese Auffassung zutreffend ist oder ob ein regulärer Krieg allen Ernstes geführt werden soll. Wir müßten uns täuschen, wenn nicht letzteres der Fall sein würde.

Es wird nun klar, daß beide Parteien in Asien erheblich schwächer sind, als angenommen wurde. Dem "Journal de Constantinople" zufolge hatten die Türken am 9. Oktober in Erzerum 10.000 Mann als Reserve; in Batum 4.000 Reguläre und 20.000 Irreguläre, offensichtlich für eine aktive Armee bestimmt; in Bajased, an der persischen Grenze, 3.000 Mann; in Kars und Ardahan, den beiden wichtigsten Punkten an der russischen Grenze (außer Batum), eine Vorhut von insgesamt 16.000 Mann. Diese sollten in wenigen Tagen um 10.000 oder 12.000 Mann frischer Truppen aus Syrien verstärkt werden. Dies ist allerdings gegenüber dem, was uns andere Berichte anzunehmen veranlaßten, eine recht erhebliche Verminderung; statt 100.000 sind es nur 65.000! Aber wenn andrerseits den über Konstantinopel eingegangenen Nachrichten Glauben geschenkt werden kann, ist der Hauptpaß des Kaukasus, der Tiflis und Georgien mit Rußland verbindet, in den Händen der Bergbewohner, hat Schamyl die Russen bis auf neun Meilen von Tiflis zurückgetrieben; und General Woronzow, der Befehlshaber in Georgien, erklärt, daß er im Falle eines türkischen Krieges diese Gebiete nicht halten könne, es sei denn, er bekäme 50.000 Mann Verstärkung. Inwieweit diese Berichte stimmen, können wir nicht beurteilen; aber die in großer Eile auf dem Seewege nach Jerkkum Kale, Redut Kale und anderen Punkten an der trans- <468> kaukasischen Küste gesandten Verstärkungen beweisen, daß der Stern Rußlands in jener Gegend nicht so hell scheint. Die Berichte über den Umfang dieser Verstärkungen gehen auseinander; zuerst wurde gesagt, daß 24.000 Mann gesandt worden waren; aber woher sollten die Russen die Schiffe für eine derartige Armee nehmen? Es zeigt sich nun, daß die 13. Division, die erste des 5. Korps (General Lüders), dorthin gesandt worden ist; das würden etwa 14.000 Mann sein, was mehr als wahrscheinlich ist. Die Geschichte, wonach die Kosaken des Schwarzen Meeres in einer Stärke von 24.000 Mann (das scheint eine beliebte Anzahl bei den Russen zu sein) die Westspitze des Kaukasus auf dem Landweg umgangen haben und es ihnen gelungen sein soll, ungehindert entlang der felsigen und schmalen Küste in Richtung auf Redut Kale zu passieren, scheint uns um so unwahrscheinlicher, je länger wir uns damit beschäftigen. Die Schwarzmeer-Kosaken haben genug zu tun, um die Linie des Kuban und des Terek zu bewachen; und daß Kavallerie in derartiger Stärke, allein und ohne angegriffen zu werden, durch ein Defilee von einhundertfünfzig Meilen Länge, durch ein Gebiet mit feindlicher Bevölkerung ziehen könnte, wo wenige Mann sie aufhalten oder ihre Kolonne in zwei Hälften spalten könnten - solche Dinge kann man nur in Rußland hören, wo bis zum heutigen Tage versichert wird, daß Suworow Massena bei Zürich geschlagen hat.

Hier ist also das beste Feld für die Türken zum Handeln. Plötzliche konzentrische Angriffe der Regulären an der Hauptstraße nach Tiflis - entlang der Küste, wenn sich die Türken zur See halten können; über Kars oder Ardahan, wenn sie dies nicht können - begleitet von einer unermüdlichen, energischen, blitzartigen Kriegführung der den Irregulären eigenen Art, all das würde Woronzow sehr bald in eine ausweglose Lage bringen, eine Verbindung mit Schamyl öffnen und einen allgemeinen Aufstand im ganzen Kaukasus auslösen. Aber hier sind, noch mehr als an der Donau, Kühnheit, Schnelligkeit und Übereinstimmung der Aktionen erforderlich. Es bleibt abzuwarten, ob die türkischen Befehlshaber in jener Region diese Qualitäten besitzen.