Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 8, 3. Auflage 1972, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1960, Berlin/DDR. S. 367-373

Karl Marx

Pauperismus und Freihandel-
Die drohende Handelskrise

Aus dem Englischen


["New-York Daily Tribune" Nr. 3601 vom 1. November 1852]

<367> London, Freitag, 15. Oktober 1852

Mr. Henley, der Handelsminister, erklärte jüngst in einer Mälzerei in Banbury seinen versammelten Freunden aus der Landwirtschaft, daß der Pauperismus nur aus Gründen abgenommen habe, die mit dem Freihandel nichts zu schaffen hätten, und zwar vor allem durch die Hungersnot in Irland, die überseeischen Goldfunde, die Auswanderung aus Irland, die dadurch verursachte große Nachfrage nach britischem Schiffsraum etc. etc. Wir müssen zugestehen, daß "die Hungersnot" ein ebenso radikales Mittel gegen den Pauperismus ist wie Arsenik gegen Ratten.

"Zumindest", bemerkt der Londoner "Economist", "müssen die Tories die jetzige Prosperität und deren natürliches Ergebnis, die leer gewordenen Arbeitshäuser, zugeben."

Der "Economist" versucht dann, diesem skeptischen Handelsminister zu beweisen, daß die Arbeitshäuser sich nur infolge des Freihandels geleert hätten und daß, wenn der Freihandel sich nur ungehindert entwickeln dürfte, sie wahrscheinlich ganz und gar vom britischen Boden verschwinden würden. Leider aber beweist die Statistik des "Economist" nicht, was sie beweisen soll.

Bekanntlich durchlaufen Industrie und Handel unserer Zeit periodische Phasen von fünf bis sieben Jahren, in denen sie in regelmäßiger Aufeinanderfolge verschiedenen Stadien unterworfen sind - der Ruhe, gefolgt von Belebung, wachsendem Vertrauen, lebhafterem Geschäftsgang, Prosperität, Paroxismus, Überexpansion, Krach, Einschränkung, Stagnation, Notlage und schließlich wieder der Ruhe.

Wir wollen dies festhalten, ehe wir uns jetzt wieder der Statistik des "Economist" zuwenden. 1834 betrug die Summe der Armenunterstützung <368> 6.317.255 Pfd.St., sie fiel bis 1837 auf ein Minimum von 4.044.741 Pfd.St. Von da an stieg sie wieder jährlich bis 1843 und erreichte die Höhe von 5.208.027 Pfd.St. 1844, 1845, 1846 fiel sie wieder auf 4.954.204 Pfd.St., stieg dann und betrug 1848 wieder 6.180.764 Pfd.St., also fast soviel wie 1834 vor der Einführung des neuen Armengesetzes. 1849, 1850, 1851 [und 1852] fiel sie wieder auf 4.724.619 Pfd.St. Aber die Zeit von 1834 bis 1837 war eine Periode der Prosperität, die von 1838 bis 1842 eine Periode der Krise und Stagnation, 1843 bis 1846 wieder eine Periode der Prosperität, 1847 und 1848 eine Periode der Krise und Stagnation, und 1849 bis 1852 wiederum eine der Prosperität.

Was beweist also diese Statistik? Bestenfalls doch nur die gemeinplätzliche Tautologie, daß der britische Pauperismus, unabhängig von Freihandel oder Schutzzoll, mit den wechselnden Perioden der Stagnation und Prosperität steigt und fällt. Ja, wir finden sogar im Freihandelsjahr 1852 die für Armenunterstützungen ausgezahlten Summen um 679.878 Pfd.St. höher als im Schutzzolljahr 1837, trotz irischer Hungersnot, australischer Goldklumpen und stetig strömender Auswanderung.

Ein anderes britisches Freihändlerblatt versucht zu beweisen, daß der Freihandel den Export, und der Export die Prosperität steigert, und daß infolge der Prosperität der Pauperismus abnehmen und endlich ganz verschwinden müsse. Die folgenden Ziffern sollen das beweisen. Die Zahl arbeitsfähiger Menschen, die dazu verdammt sind, von Armenunterstützung zu leben, betrug am

1. Jan. 1849 in 590 Armenbezirken 201.644
1. Jan. 1850 in 606 Armenbezirken 181.159
1. Jan. 1851 in 606 Armenbezirken 154.525

Vergleichen wir damit die Ausfuhrstatistik, so finden wir für britische und irische Industriewaren folgende Ziffern:

1848 .......... 48.946.395 Pfd.St.
1849 .......... 58.910.883 Pfd.St.
1850 .......... 65.756.032 Pfd.St.

Was beweist nun diese Tabelle? Die Steigerung der Ausfuhr um 9.964.488 Pfd.St. erlöste im Jahre 1849 mehr als 20.000 Personen aus dem Armenhause; 1850 brachte die Steigerung des Exports um 6.845.149 Pfd.St. 26.634 Personen die Erlösung. Selbst wenn wir nun annehmen, der Freihandel könne die industriellen Zyklen mit all ihren Wechselfällen gänzlich beseitigen, so würde doch die Erlösung sämtlicher arbeitsfähiger Paupers unter dem <369> jetzigen System eine weitere Steigerung der Ausfuhr um 50.000.000 Pfd.St. jährlich, d.h. um fast 100 Prozent erfordern. Und diese nüchtern denkenden Bourgeois-Statistiker wagen es, von "Utopisten" zu reden! Wahrlich! es gibt keine größeren Utopisten als diese Bourgeois-Optimisten.

Vor mir liegen die Akten, die die oberste Armenbehörde eben veröffentlichte. Sie beweisen allerdings, daß wir gegenüber 1848 und 1851 eine Abnahme in der Zahl der Armen zu verzeichnen haben. Aber gleichzeitig geht aus diesen Dokumenten hervor, daß es von 1841 bis 1844 im Durchschnitt 1.431.571 Arme, von 1845 bis 1848 1.600.257 gab. 1850 erhielten 1.809.308 Paupers Unterstützung in Armenhäusern und außerhalb der Armenhäuser, 1851 waren es 1.600.329, also mehr als der Durchschnitt der Jahre 1845 bis 1848. Vergleichen wir nun diese Zahlen mit der durch den Zensus überprüften Bevölkerungszahl, so finden wir, daß in den Jahren 1841 bis 1848 auf tausend Einwohner 89 Paupers, 1851 90 Paupers kamen. So ist der Pauperismus in Wirklichkeit über den Durchschnitt der Jahre 1841 bis 1848 gestiegen, wohlgemerkt trotz Freihandel, Hungersnot und Prosperität, trotz australischer Goldklumpen und strömender Auswanderung.

Bei dieser Gelegenheit kann ich auch gleich erwähnen, daß die Zahl der Verbrecher ebenfalls gestiegen ist, und ein Blick in "The Lancet", eine medizinische Zeitschrift, zeigt, daß die Verfälschung und Vergiftung von Nahrungsmitteln mit dem Freihandel bisher Schritt gehalten hat. "The Lancet" verursacht durch das Aufdecken stets neuer Mysterien jede Woche eine neue Panik in London. Das Blatt hat eine komplette Untersuchungskommission aus Ärzten, Chemikern etc. eingesetzt, um die in London verkauften Nahrungsmittel zu prüfen. Und die Berichte lauten regelmäßig dahin, daß alles verfälscht und vergiftet ist: der Kaffee, der Tee, der Essig, der Pfeffer, das marinierte Gemüse usw. Die Methoden der bourgeoisen Handelspolitik, sowohl Freihandel wie Schutzzoll, sind selbstverständlich gleicherweise außerstande, diese Tatsachen aus der Welt zu schaffen, die nur die natürlichen und notwendigen Resultate der ökonomischen Basis der Bourgeoisgesellschaft sind. Und das Vorhandensein einer Million Paupers in den britischen Arbeitshäusern ist ebenso unzertrennlich mit der britischen Prosperität verknüpft wie das Vorhandensein von 18 bis 20 Millionen in Gold in der Bank von England.

Dies muß ein für allemal den bürgerlichen Phantasten gegenüber fest gestellt werden, die einerseits als ein Resultat des Freihandels hinstellen, was nur eine notwendige Begleiterscheinung jeder Prosperitätsperiode in den kommerziellen Zyklen ist, oder andererseits von der Bourgeois-Prosperität Dinge erwarten, die sie unmöglich zuwege bringen kann. Nachdem wir dies also ein für allemal festgestellt, kann es keinen Zweifel gehen, daß das Jahr <370> 1852 eines der hervorragendsten Prosperitätsjahre ist, deren sich England je erfreute. Die Höhe der öffentlichen Einkünfte - trotz der Abschaffung der Fenstersteuer -, die Tonnagezahlen der Schiffahrtsberichte, die Exportlisten, die Notierungen des Geldmarkts und vor allem der nie vorher dagewesene Geschäftsgang in den Fabrikdistrikten - sie alle bezeugen unwiderleglich diese Tatsache.

Selbst wer nur ganz oberflächlich mit der Geschichte des Handels seit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts vertraut ist, wird überzeugt sein, daß der Augenblick nicht mehr fern ist, wo der kommerzielle Zyklus in die Periode des Paroxysmus eintritt, um aus dieser zu Überspekulation und Krach überzugehen. "Aber durchaus nicht", schreien die Bourgeois-Optimisten. "In keiner früheren Prosperitätsperiode hat es so wenig Spekulation gegeben wie in der jetzigen. Unsere jetzige Prosperität basiert auf der Produktion von Artikeln, die von unmittelbarem Nutzen sind, die fast ebenso schnell konsumiert werden, wie sie auf dem Markte erscheinen, die dem Fabrikanten einen angemessenen Profit verschaffen und die zu erneuter und erweiterter Produktion anregen."

Das heißt mit anderen Worten, was die jetzige Prosperitätsperiode auszeichnet, ist die Tatsache, daß der vorhandene Kapitalüberschuß sich direkt in die industrielle Produktion gestürzt hat und noch stürzt. Nach dem letzten Bericht des obersten Fabrikinspektors, Mr. Leonard Horner, ist im Jahre 1851 allein in den Baumwollfabriken die Zahl der Pferdekräfte um 3.717 gestiegen. Er zählt eine schier endlose Reihe von Fabriken auf, die eben im Bau begriffen sind. Hier eine Spinnerei mit 150 Pferdekräften, dort eine Weberei mit 600 Stühlen für farbige Stoffe, hier wieder eine Spinnerei mit 60.000 Spindeln und 620 Pferdekräften, eine weitere Spinn- und Weberei mit 200, eine fünfte mit 300 Pferdekräften etc. Die größte Fabrikanlage jedoch wird eben in Bradford (Yorkshire) zur Erzeugung von Alpaka und Mischgeweben errichtet.

"Die Größe dieser Anlage, die Mr. Titus Salt erbauen läßt, mag man daraus ermessen, daß sie auf einen Flächenraum von sechs acres <1 acre = 4.046,8 m²> berechnet ist. Das Hauptgebäude wird ein massiver Steinbau von recht anspruchsvoller Architektur sein, dessen einzige Halle eine Länge von 540 Fuß hat. Nur Maschinen von anerkanntem Wert und neuester Erfindung sollen verwendet werden. Die Dampfmaschinen, die diese ungeheure Masse von Maschinen in Bewegung setzen sollen, werden von der Firma Fairbairn in Manchester hergestellt und auf eine Leistung von 1.200 Pferdekräften geschätzt. Die Gasanlage allein wird der einer kleinen Stadt gleichkommen und mit einem <371> Kostenaufwand von 4.000 Pfd.St. nach dem Whiteschen Kohlenwasserstoffsystem erbaut. Man schätzt, daß 5.000 Flammen gebraucht werden, die täglich 100.000 Kubikfuß Gas verbrauchen sollen. In der unmittelbaren Nachbarschaft dieser ausgedehnten Fabrikanlage baut Mr. Salt außerdem 700 Arbeiterhäuschen."

Was folgt nun aus dieser kolossalen Kapitalinvestition zum Zwecke der unmittelbaren industriellen Produktion? Daß die Krise ausbleiben wird? Keineswegs. Sie wird im Gegenteil viel gefährlicher in ihrer Art sein als im Jahre 1847, als sie mehr den Charakter einer Geld- und kommerziellen Krise trug als den einer industriellen. Dieses Mal wird sie mit vollster Wucht die Fabrikdistrikte heimsuchen. Rufen wir uns die beispiellose Stagnation der Jahre 1838 bis 1842 ins Gedächtnis zurück, die ebenfalls ein direktes Ergebnis der industriellen Überproduktion war. Je mehr überschüssiges Kapital sich in der industriellen Produktion konzentriert, anstatt sich auf die mannigfaltigen Kanäle der Spekulation zu verteilen, um so größer der Kreis, den die Krise trifft, um so länger und um so unmittelbarer sucht sie die Masse der Arbeiter, sucht sie innerhalb der Bourgeoisie gerade deren Elite heim. Und wenn im Augenblick des Umschwungs die ganze ungeheure, bereits auf den Markt gelangte Warenmenge mit einem Schlag zum schwerfälligen Ballast wird, um wieviel mehr wird das erst bei diesen zahlreichen erweiterten oder neuerrichteten Fabriken der Fall sein, die gerade weit genug fortgeschritten sind, um mit der Arbeit zu beginnen, und für die es eine Existenzfrage ist, mit der Arbeit sofort beginnen zu können. Jedesmal, wenn das Kapital seine gewohnten Zirkulationskanäle in der Handelswelt verläßt, entsteht eine Panik, die bis in die Direktionsräume der Bank von England vordringt; um wieviel mehr muß ein solches sauve qui peut <Rette sich wer kann> in einem Augenblick wirken, wo ungeheure Beträge zu fixem Kapital in Gestalt von Fabriken, Maschinen etc. geworden sind, die gerade beim Ausbruch der Krise zu arbeiten anfangen oder die zum Teil weiterer Summen zirkulierenden Kapitals bedürfen, um wirklich arbeitsfähig zu werden.

Dem "Friend of India" entnehme ich eine weitere Tatsache, die für den Charakter der nahenden Krise bezeichnend ist. Das Blatt enthält eine Statistik über den Handel von Kalkutta im Jahre 1852, aus der hervorgeht, daß der Wert der Baumwollwaren, Zwirne und Garne, die 1851 in Kalkutta eingeführt wurden, 4.0740.00 Pfd.St., also fast zwei Drittel des ganzen Importhandels betrug. Dieses Jahr werden die Importziffern noch höhere sein. Dabei sind Bombay, Madras und Singapur noch nicht mit einbegriffen. Doch hat die Krise von 1847 solche Aufschlüsse über den Handel mit Indien <372> gebracht, daß sich niemand auch nur dem leisesten Zweifel über den schließlichen Ausgang einer industriellen Prosperitätsperiode hingeben kann, in der der Import "unseres indischen Reiches" zwei Drittel vom Ganzen ausmacht.

Soweit zum Charakter der Katastrophe, die im Kielwasser der jetzt herrschenden Prosperität folgen wird. Mancherlei Symptome, so die Überfülle von Gold in der Bank von England und die eigenartigen Umstände, unter denen dieser gewaltige Zustrom von Goldbarren stattfindet, lassen voraussehen, daß diese Katastrophe im Jahre 1853 ausbrechen wird.

Zur Zeit ist Gold im Werte von 21.353.000 Pfd.St. in der Bank von England aufgespeichert. Man hat versucht, diesen Zustrom durch die Mehrproduktion an Gold in Australien und Kalifornien zu erklären. Ein rascher Blick auf die Tatsachen zeigt schon, wie falsch diese Ansicht ist.

Der gesteigerte Vorrat an Barrengold in der Bank von England bedeutet in Wirklichkeit bloß, daß sich der Import an anderen Waren verringert hat; in anderen Worten, daß der Export bei weitem den Import übersteigt. Die letzten Handelsberichte zeigen in der Tat eine bedeutende Abnahme des Imports an Hanf, Zucker, Tee, Tabak, Weinen, Wolle, Getreide, Ölen, Kakao, Mehl, Indigo, Häuten, Kartoffeln, Speck, Schweinefleisch, Butter, Käse, Schinken, Schweineschmalz, Reis sowie fast allen Manufakturerzeugnissen des europäischen Kontinents und Britisch-Indiens. 1850 und 1851 war offenbar übermäßig viel importiert worden; dazu kommen noch die auf dem Kontinent infolge einer schlechten Ernte erhöhten Preise für Mehl und Getreide, die eine sinkende Tendenz der Einfuhr auslösen. Bloß der Import von Flachs und Baumwolle weist eine Steigerung auf.

Aus diesem Überwiegen des Exports über den Import erklärt sich, warum der Wechselkurs ein für England günstiger ist. Andererseits werden dadurch, daß dieser Exportüberschuß durch Gold ausgeglichen wird, große Summen englischen Kapitals brachgelegt und so die Reserven der Banken vergrößert. Banken und Privatleute suchen mit aller Gewalt eine Möglichkeit, dieses brachliegende Kapital zu verwerten. Daher der momentane Überfluß an leihbarem Kapital sowie der niedrige Zinsfuß. Der Diskontsatz für erstklassige Wechsel steht auf 13/4 bis 2 Prozent. Wir sehen aber in jeder Handelsgeschichte, wie z.B. in Tookes "History of Prices", daß das Zusammentreffen solcher Symptome, wie die ungewöhnliche Anhäufung von Goldbarren in den Kellern der Bank von England, das Überwiegen des Exports über den Import, der günstige Wechselkurs, der Überfluß an leihbarem Kapital und ein niedriger Zinsfuß, regelmäßig jene Phase im kommerziellen Zyklus einleitet, wo die Prosperität übergeht in Paroxysmus, wo man einerseits anfängt, übermäßig viel Kapital in Importen anzulegen, und wo andererseits, ebenso <373> unfehlbar, die gewagtesten Spekulationen in allerhand verführerischen Schwindelprojekten einsetzen. Dieses Stadium des Paroxysmus ist nur der Vorläufer des Stadiums der Katastrophe. Der Paroxysmus ist der Höhepunkt der Prosperität; zwar erzeugt er nicht die Krise, aber er provoziert doch ihren Ausbruch.

Ich weiß sehr wohl, daß die offiziellen Wirtschaftswahrsager Englands diese Anschauung natürlich als sehr heterodox betrachten werden. Wann aber seit "Prosperity Robinson" <Spitzname für Frederick John Robinson>, jenem famosen Schatzkanzler, der 1825 unmittelbar vor Ausbruch der Krise das Parlament mit der Prophezeiung einer unerhörten und unerschütterlichen Prosperität eröffnete, wann hätten diese bürgerlichen Optimisten je eine Krise vorausgesehen oder vorausgesagt? Nie hat es noch eine Prosperitätsperiode gegeben, wo sie nicht die Gelegenheit wahrgenommen, um zu beweisen, daß dieses Mal die Medaille keine Kehrseite habe, daß dieses Mal das unerbittliche Schicksal besiegt sei. Am Tage des Krisenausbruchs aber stellten sie sich unschuldig und legten mit moralischen, banalen Salbadereien los gegen Handel und Industrie, die weder genügend Vorsicht noch genügend Voraussicht geübt hätten.

Mein nächster Brief soll von den eigenartigen politischen Zuständen handeln, die die augenblickliche Handels- und Industrieprosperität geschaffen hat.

Karl Marx